Dienstag, 28. Januar 2014

Drei Fragen an… Alessandro Zanardi

Diesem Moment hat er lange entgegengefiebert: Alessandro Zanardi (IT) ist endgültig zurück auf der Rennstrecke. Ende der letzten Woche absolvierte der BMW Werksfahrer auf dem „Adria Raceway“ bei Venedig (IT) ein erfolgreiches Roll-out im BMW Z4 GT3, mit dem er 2014 in der Blancpain Sprint Series antreten wird.

Alessandro Zanardi zwischen den beiden Teamchefs vom BMW Team ROAL
Aldo Preo (l.) und Roberto Ravalia
Foto: BMW-Motorsport
Alessandro, wie ist Ihr Roll-out mit dem BMW Z4 GT3 verlaufen?  


Alessandro Zanardi: „Ich möchte nicht zu überschwänglich klingen, aber ich hätte mir kein besseres Roll-out wünschen können. Ich bin Roberto Ravaglia und Aldo Preo von ROAL Motorsport, Jens Marquardt und allen bei BMW Motorsport, die dies möglich gemacht haben, sehr dankbar. Ich habe ein neues Auto, das toll zu fahren ist, ich arbeite mit einem Team aus alten Freunden und ich bin wirklich sehr stolz darauf, als Werksfahrer die Farben von BMW Motorsport zu tragen. Es war ein guter Auftakt. Natürlich müssen wir die für mich vorgenommenen Umbauten weiter verbessern. Aber wir wissen bereits, welche Änderungen wir vornehmen müssen. Außerdem muss ich noch ein Gefühl für mein ‚Baby‘ entwickeln und eine Beziehung zu ihm aufbauen. Aber wir haben erst Ende Januar. Wir testen bereits auf der Strecke, unsere Erfahrung wird wachsen, und ich bin sehr optimistisch, dass wir gut vorbereitet in die Saison gehen werden.“ 

Foto: BMW-Motorsport


Warum haben Sie sich dazu entschieden, ins Cockpit zurückzukehren, und wie lauten Ihre Ziele für die Saison 2014?  

Zanardi: „Was mich dazu bewegt hat, war eine Kombination aus Leidenschaft und Ehrgeiz. Natürlich war meine Leidenschaft immer größer als mein Ehrgeiz. Sonst wäre ich heute nicht dort, wo ich bin. Ehrgeiz allein hält nicht lange an. Natürlich wäre ich froh, wenn ich in dieser Saison ein Rennen gewinnen könnte. Sonst wäre ich ja nicht hier. Aber vor allem möchte ich nach jedem Wochenende die Gewissheit haben, dass ich zusammen mit dem Team alles gegeben habe. Es gibt viele starke Fahrer in guten Autos. Und mit den Einschränkungen, die ich habe, wäre es irrational zu glauben, dass ich ihnen allen um die Ohren fahren und einen Sieg nach dem anderen holen kann. Aber wir werden unser Bestes versuchen.“ 

Foto: BMW-Motorsport

Werden die Fans Sie auch weiter auf dem Handbike sehen? 

Zanardi: „Wenn ich etwas liebe, dann kann ich nicht einfach damit aufhören. Deshalb werde ich weiter Handbikes fahren. Der Motorsportkalender ist gut über die Saison verteilt. Das gibt mir ausreichend Zeit, um mich auch anderen Dingen zu widmen. Dazu gehören auch meine Aktivitäten als Handbike-Fahrer. Mir ist klar, dass ich Kompromisse eingehen muss. Aber mein Ziel ist, 2016 bei den Spielen in Rio de Janeiro anzutreten. Dann muss ich wahrscheinlich eine Entscheidung treffen. Denn man kann sich nicht auf Olympische Spiele vorbereiten und gleichzeitig im Motorsport aktiv sein. Doch bis 2016 haben wir noch zwei Jahre. Konzentrieren wir uns auf das, was jetzt ist. Und im Moment bin ich einfach nur sehr, sehr glücklich und aufgeregt.“