Mittwoch, 29. Juli 2015

Comeback von Ralf Waldmann in Schleiz

Alter schützt vor Vollgas nicht

 
Die SuperNaked-Klasse bekommt unerwartet Zuwachs: Der 20-fache Grand Prix-Sieger und zweifache Vizeweltmeister Ralf Waldmann wird am nächsten Wochenende in Schleiz und zum Saisonabschluss in Hockenheim als Gaststarter auf einer Ducati Monster 821 ins Renngeschehen der SuperNaked-Klasse eingreifen.
Ralf Waldmann
Foto: Jens Hawrda
Die Ducati Monster 821 wurde von Ducati Frankfurt, einem der größten deutschen Ducati-Händler, aufgebaut und Waldmann zur Verfügung gestellt. An der Rennstrecke wird Waldi vom Team Triple-M-Racing by Barni betreut, das ebenfalls auf Ducati in der Superstock 1000-Klasse der Superbike-WM unterwegs ist.
 
Ralf Waldmann:
„Ich habe mich sehr darüber gefreut, als mich Matthias Moser, der Eigentümer von Ducati Frankfurt, anrief und fragte, ob ich nicht Lust hätte, mal auf der Rennstrecke zu zeigen, welches Potential in einem Motorrad wie der Ducati Monster 821 steckt. Das wird sicherlich ein Riesenspaß und ich kann es gar nicht erwarten, endlich mal wieder mittendrin statt nur dabei zu sein.“
 
Matthias Moser:
„Ich kenne Waldi schon sehr lange und habe ihn in den vergangenen Jahren sehr schätzen gelernt. Wir bei Ducati Frankfurt fühlen uns natürlich geehrt, dass einer der besten deutschen Motorradrennfahrer aller Zeiten auf unsere Monster 821 steigt und uns dadurch hilft, die Marke Ducati und auch die aktuellen Modelle noch bekannter zu machen. Wir werden alles geben, um Ralf optimal zu unterstützen.“

Stimmen der Mercedes-Piloten vor dem Rennen in Spielberg

Gary Paffett ist optimistisch für Spielberg
Foto: Jens Hawrda
Gary Paffett (34 Jahre, England):
Team: EURONICS/BWT Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team ART)
Fahrzeug: EURONICS Mercedes-AMG C 63 DTM
„Ich freue mich wirklich sehr auf Spielberg. Zandvoort war gleichermaßen ermutigend und enttäuschend. Der Speed war da, aber mir gelang nicht das erwünschte Ergebnis. Die Strecke in Spielberg sollte uns aber gut liegen. Im vergangenen Jahr war die Performance vorhanden. Angesichts unserer zuletzt gezeigten Form und des Speeds können wir optimistisch nach Österreich reisen, um dort hoffentlich auf das Podium zu fahren.“
 
Paul Di Resta (29 Jahre, Schottland):
Team: SILBERPFEIL Energy Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team HWA)
Fahrzeug: Mercedes-AMG C 63 DTM
„Ich freue mich auf das Wochenende. Der Kurs in Spielberg sollte uns sehr gut liegen und uns dabei helfen, Zandvoort hinter uns zu lassen. Ich glaube, dass wir unsere Performance mit Blick auf den Speed vom vergangenen Jahr wiederholen können. Jeder im Team ist hochmotiviert, die bevorstehende Herausforderung anzunehmen und auch mir geht es dabei nicht anders.“
 
Robert Wickens (26 Jahre, Kanada):
Team: SILBERPFEIL Energy Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team HWA)
Fahrzeug: SILBERPFEIL Energy Mercedes-AMG C 63 DTM
„Ich habe das Gefühl, dass ich nach dem vergangenen Jahr noch eine offene Rechnung mit Spielberg habe. Im letzten Jahr stand ich auf der Pole Position. Daher habe ich hohe Erwartungen und will an diesem Wochenende zwei starke Ergebnisse einfahren. Zandvoort war ein Desaster und das gesamte Team ist motiviert, um den Spieß umzudrehen.“
Christian Vietoris hofft auf gutes Ergebnis am Red-Bull-Ring
Foto: Jens Hawrda
Christian Vietoris (26 Jahre, Deutschland):
Team: gooix/Original-Teile Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team HWA)
Fahrzeug: Original-Teile Mercedes-AMG C 63 DTM
„Nach Zandvoort, wo wir mit einem einigermaßen guten Ergebnis abgereist sind, freue ich mich jetzt auf Spielberg. Ich denke, dass wir dort stärker sein werden als in Holland. Die Strecke sollte unserem Auto entgegenkommen. Es gibt viele langsame Kurven, aber auch die ein oder andere lange Gerade, wo man gut überholen kann. Von daher glaube ich, dass Spielberg auch für die Zuschauer ein Highlight wird. Wir reisen auf jeden Fall mit breiter Brust an.“
 
Daniel Juncadella (24 Jahre, Spanien):
Team: PETRONAS Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team Mücke)
Fahrzeug: PETRONAS Mercedes-AMG C 63 DTM
„Ich fühle mich gut vorbereitet für die nächsten DTM-Rennen. Letzte Woche war ich bei den 24 Stunden von Spa. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Spielberg war in der Vergangenheit immer eine gute Strecke für mich. In der Formel 3 habe ich dort schon Rennen gewonnen. Der Kurs zählt zu meinen Lieblingsstrecken im DTM-Kalender. Jetzt wird es Zeit, dass ich dort auch in der DTM ein gutes Ergebnis einfahre. Mein Ziel ist in diesem Jahr, auf das Podium zu fahren. Bislang ist mir das noch nicht gelungen. Wenn wir unsere Performance der letzten zwei, drei Rennwochenenden mitnehmen können, haben wir in Österreich eine gute Chance auf ein Topresultat. Dafür werde ich hart kämpfen.“
 
Lucas Auer (20 Jahre, Österreich):
Team: EURONICS/BWT Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team ART)
Fahrzeug: BWT Mercedes-AMG C 63 DTM
„Ich freue mich riesig auf mein Heimrennen in Spielberg. Das wird sicher ein super Wochenende. In der Formel 3 war ich auf der Strecke oft erfolgreich. Das hat zwar nichts zu sagen, aber zumindest gehe ich so mit einer hohen Motivation in das Rennwochenende. Was im Endeffekt rauskommt, da lasse ich mich überraschen. Ich denke, Mercedes-Benz wird wie auf allen Strecken konkurrenzfähig sein. Wir müssen hart arbeiten und dann hoffentlich ein gutes Resultat erzielen.“
 
Maximilian Götz (29 Jahre, Deutschland):
Team: PETRONAS Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team Mücke)
Fahrzeug: Mercedes-AMG C 63 DTM
„Es ist immer sehr cool, nach Spielberg zu fahren. Die Atmosphäre, die Lage der Strecke, die Mädels in Dirndln, die mir als Bayer natürlich sehr gut gefallen, und natürlich auch mein österreichischer Fanclub - das alles trägt dazu bei, dass ich mich schon sehr auf das Wochenende freue. Dazu habe ich auch noch schöne Erinnerungen an Spielberg. In den letzten Jahren war ich im GT dort immer erfolgreich. Ich hoffe, dass das ein gutes Omen ist. Ich will auf jeden Fall da weitermachen, wo ich in Zandvoort aufgehört habe. Mit einem guten Qualifying-Ergebnis und hoffentlich meinen ersten Punkten. Eine kleine Zusatzmotivation ist, dass mein Vater sechzig wird. Ein gutes Ergebnis wäre ein tolles Geburtstagsgeschenk.“
 
Pascal Wehrlein (20 Jahre, Deutschland):
Team: gooix/Original-Teile Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team HWA)
Fahrzeug: gooix Mercedes-AMG C 63 DTM
„Nach unserem Rennwochenende in Zandvoort hatte ich die Gelegenheit, ein Wochenende Zuhause bei Familie und Freunden zu verbringen. Darüber war ich sehr happy. Direkt danach ging es auch schon wieder weiter mit unserer DTM-Fitnesswoche in La Manga. Für Spielberg fühle ich mich gut vorbereitet und freue mich sehr auf die Strecke. Die letzten Jahre konnte ich immer gute Ergebnisse erzielen. Durch meinen Rennausfall im letzten Jahr habe ich allerdings noch eine Rechnung mit Spielberg offen und freue mich schon sehr, endlich wieder im Auto zu sitzen.“

Stimmen der BMW-Piloten vor dem fünften Rennwochenende 2015 in Spielberg

Marco Wittmann (Startnummer 1, BMW Team RMG):
„Spielberg verbinde ich immer mit guten Erinnerungen. In den vergangenen beiden DTM-Rennen konnte ich dort den ersten bzw. den zweiten Platz feiern. Das lässt sich schon fast nicht mehr toppen. Außerdem habe ich auf dem Red Bull Ring vor wenigen Wochen meinen Formel-1-Test absolviert. Deshalb ist die Vorfreude auf das Rennwochenende in Spielberg besonders groß. Natürlich hoffe ich, dass wir in Österreich wieder erfolgreich sind.“
 
Maxime Martin (Startnummer 36, BMW Team RMG):
„Spielberg ist eine vollkommen andere Strecke als der Kurs in Zandvoort. Letztes Jahr waren wir dort sehr stark. Wie es in dieser Saison aussehen wird, müssen wir zunächst abwarten. Ob wir um die Spitzenplätze kämpfen können, hängt von einigen Faktoren ab, vor allem natürlich von unserem Auto. Ich glaube, dass unser Gesamtpaket für Spielberg stimmt, und wir werden natürlich alles versuchen, um wieder auf das Podium zu kommen.“
Martin Tomczyk in Spielberg immer vorn dabei
Foto: Jens Hawrda
Martin Tomczyk (Startnummer 77, BMW Team Schnitzer):
„Der Red Bull Ring ist eine sensationelle Rennstrecke, die wunderschön in die Natur eingebettet ist. Es gibt fantastische Bergauf- und Bergabpassagen, schnelle, langgezogene Kurven, aber auch lange Geraden, die Überholmanöver möglich machen. Ich freue mich schon sehr darauf, denn beim Spielberg-Rennen 2011 konnte ich dort auf Anhieb gewinnen und war auch sonst immer vorne dabei. Deswegen hoffe ich, dass es auch in diesem Jahr ähnlich gut läuft.“
 
António Félix da Costa (Startnummer 13, BMW Team Schnitzer):
„Spielberg ist die Heimstrecke für Red Bull – und ich habe den Bullen ja direkt auf meinem Auto. Ich werde in Österreich wieder mein Bestes geben und bin nach meinem ersten DTM-Sieg in Zandvoort top-motiviert. Ich mag den Red Bull Ring mit seinen Highspeed-Passagen. Jeder Rennfahrer liebt diese Art von Kurven. Der Kurs ist also ziemlich perfekt für uns.“
Augusto Farfus hofft in Spielberg auf gute Platzierung
Foto: Jens Hawrda
Augusto Farfus (Startnummer 18, BMW Team RBM):
„In Zandvoort lief es zuletzt sehr gut für uns. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die anderen Autos mit Zusatzgewichten beladen waren. Aber natürlich waren diese Erfolge und die gewonnenen Punkte gut für unsere Motivation und den Teamspirit. Jetzt reisen wir nach Spielberg. Die Strecke passt gut zu unserem BMW M4 DTM. Deshalb freue ich mich bereits sehr darauf und denke, dass wir durchaus auf eine Spitzenplatzierung hoffen können.“
 
Tom Blomqvist (Startnummer 31, BMW Team RBM):
„Ich bin optimistisch, dass es in Spielberg gut für uns laufen wird, nachdem wir in Zandvoort solch ein fantastisches Ergebnis erzielen konnten. Das gibt natürlich Aufwind für das nächste DTM-Wochenende. Der Red Bull Ring gehört zu den Strecken, auf denen ich sehr gerne fahre. In der Vergangenheit konnte BMW dort immer überzeugen. Ich hoffe, dass wir auch in diesem Jahr gute Ergebnisse holen können.“
 
Bruno Spengler (Startnummer 7, BMW Team MTEK):
„Es freut mich, dass es jetzt Schlag auf Schlag geht. Direkt nach den 24 Stunden von Spa-Francorchamps geht es in Spielberg weiter. Die Strecke ist sensationell, die Landschaft traumhaft schön und die Stimmung außergewöhnlich. Die Fans sind sehr motorsportbegeistert. Was unsere Leistung betrifft, müssen wir jetzt erst einmal abwarten. Wir werden Zusatzgewichte erhalten, während die anderen einige Kilos ausladen dürfen. Deshalb könnte es für uns etwas schwieriger werden. Aber wir lassen uns überraschen, werden unser Bestes geben und versuchen, uns weiter zu verbessern.“
Timo Glock in Spielberg bisher zwei mal auf dem Podium
Foto: Jens Hawrda
Timo Glock (Startnummer 16, BMW Team MTEK):
„Die bisherigen Rennen in Spielberg liefen immer recht gut für mich. Zweimal habe ich es dort bereits auf das Podium geschafft. Die Strecke liegt unserem BMW M4 DTM. Natürlich wird es schwierig, solch einen Erfolg zu wiederholen, vor allem, weil wir jetzt Gewicht zuladen müssen, während die anderen etwas abgeben können. Dadurch werden die Karten neu gemischt. Dennoch freue ich mich bereits sehr auf das Wochenende auf dem Red Bull Ring. Die Atmosphäre dort ist einfach fantastisch.“

Dienstag, 28. Juli 2015

DTM-Action in den Bergen: BMW Motorsport vor Gastspiel in Österreich

Nach dem erfolgreichen Wochenende in Zandvoort (NL) mit einem Siebenfachsieg am Samstag und einem Fünffachtriumph im Sonntagsrennen macht BMW Motorsport vom 31. Juli bis zum 2. August in Spielberg (AT) Station. Der „Red Bull Ring“ ist Austragungsort der DTM-Saisonrennen neun und zehn sowie Schauplatz für das zweite Gastspiel der Serie in der aktuellen Saison außerhalb Deutschlands.
Kann BMW die Erfolge von Zandvoort in Spielberg wiederholen ?
Foto: Jens Hawrda
Auch auf der 4,326 Kilometer langen Strecke in der Steiermark war den BMW Teams in den vergangenen beiden Jahren jeweils Historisches gelungen: Nach dem Dreifachsieg 2013 konnten sie in der vergangenen Saison noch einmal einen Gang höher schalten und den ersten Vierfachtriumph für BMW seit 22 Jahren feiern. Neben Sieger Marco Wittmann (DE) machten Augusto Farfus (BR), Timo Glock (DE) und Martin Tomczyk (DE), der am Samstag in Spielberg sein 150. DTM-Rennen bestreitet, auf den weiteren Plätzen das starke Gesamtergebnis perfekt.
 
In Spielberg treffen Tradition und Moderne aufeinander. Bereits seit 1969 – damals noch unter dem Namen Österreichring – werden dort Rennen ausgetragen. Nur ein Jahr nach der Eröffnung trat 1970 die Formel 1 zum ersten Mal auf diesem Kurs an. Das aktuelle Streckenlayout stammt aus der Feder von Rennstreckendesigner Hermann Tilke (DE). Die DTM fuhr bereits in den Jahren 2001 bis 2003 auf dem damaligen „A1-Ring“ und kehrte 2011 nach Spielberg zurück. Die Zuschauer am „Red Bull Ring“ sind motorsportbegeistert: In der vergangenen Saison verfolgten im Verlauf des Wochenendes 47.500 Fans die Action auf der Strecke.
 
Vier BMW DTM-Piloten waren schon am vergangenen Wochenende wieder im Renneinsatz. Timo Glock (DE) und Bruno Spengler (CA) standen im Mittelpunkt eines ganz besonderen Projekts: Erstmals teilten sie sich mit dem beinamputierten Alessandro Zanardi (IT) das Cockpit. Für diese außergewöhnliche Premiere hatten die Ingenieure von BMW Motorsport den BMW Z4 GT3 mit innovativen technischen Lösungen modifiziert. Ein technisches Problem in der letzten Rennstunde zwang das Trio jedoch zur vorzeitigen Aufgabe. Farfus und Maxime Martin (BE) schieden beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps (BE) jedoch gemeinsam mit Dirk Werner (DE) in Führung liegend aus. Dennoch hatte BMW Motorsport beim Klassiker in den Ardennen Grund zum Jubeln: BMW Werksfahrer Lucas Luhr (DE), Markus Palttala (FI) und Nick Catsburg (NL) sorgten im BMW Z4 GT3 vom BMW Sports Trophy Team Marc VDS für den 22. Gesamtsieg von BMW auf dem „Circuit de Spa-Francorchamps“.
 
Statistik Spielberg:
 
Länge:                              4,326 km
Sieger 2014:                    Marco Wittmann, BMW
Pole-Zeit 2014:                1:25,175 Minuten (Robert Wickens, Mercedes)
DTM-Debüt:                     2011

Montag, 27. Juli 2015

Nico Müller bester DTM-Pilot in Spa - Sieg für BMW

Sieg in Spa  für Marc VDS mit Catsburg, Luhr, Palttala
Foto: BMW-Motorsport
BMW hat seine Erfolgsgeschichte in Spa-Francorchamps (BE) fortgeschrieben: 50 Jahre nach dem ersten Sieg beim 24-Stunden-Klassiker sorgten Nick Catsburg (NL), Lucas Luhr (DE) und Markus Palttala (FI) vom BMW Sports Trophy Team Marc VDS für den 22. Gesamterfolg der Marke bei diesem Rennen. Nach 536 Runden auf dem „Circuit de Spa-Francorchamps“ sah der BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 46 bei der 67. Auflage des Marathons in den Ardennen trotz einer Durchfahrtsstrafe auf dem ersten Platz die Ziellinie. Damit hat das Fahrzeug bei seinem letzten großen Auftritt eines der bedeutendsten Langstreckenrennen der Welt für sich entschieden.
 
Lange sprach jedoch vieles dafür, dass das Schwesterauto der Sieger ganz oben auf das Podest fahren würde. Denn Maxime Martin, Augusto Farfus und Dirk Werner spulten einen souveränen Auftritt herunter und führten das Feld lange Zeit an. Am Sonntagvormittag ereilte das Auto dann in Front liegend das Aus in Form eines Motorschadens – ein technischer Defekt war die Ursache.
 
„Über weite Strecken sah es für uns sehr gut aus. Die Pace hat gestimmt. Im Morgengrauen haben wir dann angefangen zu pushen, um den Abstand auf den Zweitplatzierten auszubauen. Alles lief nach Plan. Doch dann kam das überraschende Aus“, sagte Farfus.

Auch für alle DTM-Piloten, die beim belgischen Langstrecken-Klassiker am 25. und 26. Juli mitmischten,  sah es lange ebenfalls nach einem äußerst erfolgreichen Wochenende aus.  Doch das Schicksal machte einigen von ihnen einen Strich durch die Rechnung. So war, wie beim 24h-Rennen am Nürburgring, einmal mehr Nico Müller der bestplatzierte DTM-Fahrer. Der Schweizer belegte zusammen mit Frank Stippler und Stephane Ortelli im Audi R8 LMS den zweiten Platz.
 
Eine starke Vorstellung bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt bei einem 24-Stunden-Rennen boten Alessandro Zanardi (IT), Timo Glock (DE) und Bruno Spengler (CA). Bereits im Warm-up vor dem Rennen hatte Spengler bei starkem Regen im #9 BMW Z4 GT3 von ROAL Motorsport die Bestzeit erreicht. In der Nacht fuhr das Fahrzeug zeitweise auf Rang fünf. Zanardi, Glock und Spengler standen in Spa-Francorchamps im Mittelpunkt eines ganz besonderen Motorsport-Projekts: Erstmals teilte sich der beinamputierte Zanardi das Cockpit mit anderen Piloten. Für diese außergewöhnliche Premiere hatten die Ingenieure von BMW Motorsport den BMW Z4 GT3 mit innovativen technischen Lösungen modifiziert.

Eine Stunde vor Schluss des Rennens fuhr das Trio in den Top-10, bevor Glock das Auto in der 500. Runde aufgrund eines technischen Problems neben der Strecke abstellen musste.
 
Großes Pech hatte auch Mercedes-Benz-Pilot Daniel Juncadella. Der hatte mit Nico Bastian und Stef Dusseldrop besonders in der chaotischen Anfangsphase die Übersicht behalten und nach sechs Stunden sogar die Führung inne.  Am Sonntagmorgen fiel der Mercedes SLS AMG GT3 (Team Rowe) zwar etwas zurück, lag jedoch weiter in Schlagdistanz zum Podium.  Doch 45 Minuten vor dem Rennende schlug das Schicksal unbarmherzig zu – eine defekte Lichtmaschine bedeutete den Ausfall für Juncadella und seine Kollegen.
 
Auch für den zweitplatzierten Nico Müller verlief das Rennen nicht ohne Probleme. Dennoch sprang nach Fallen der Zielflagge der zweite Rang heraus.
 
„Es war ein hartes Rennen. Wir hatten zu Beginn ein paar Probleme. Als die Safety-Cars das Feld aufgeteilt haben, verloren wir viel Zeit. Davon haben wir uns nicht mehr erholt". Es war mein erstes 24-Stunden-Rennen in Spa. Es hat viel Spaß gemacht, Teil dieses Projekts mit dem neuen Audi R8 LMS zu sein. Das Doppelpodium war eine schöne Leistung der ganzen Mannschaft. Alle können stolz auf dieses Ergebnis sein.“, sagte Nico Müller, der mit Stippler und Ortelli (Team WRT) vor dem Audi mit der Startnummer 5 (Nicki Thiem/Christian Mamerow/Christopher Mies) ins Ziel kam.

DTM-Markenkollege Mike Rockenfeller kam im Phoenix-Audi noch auf den fünften Rang, obwohl er mit seinen Teamkollegen Andre Lotterer und Marcel Fässler nach der falschen Reifenwahl zu Beginn das Rennens zwischenzeitlich außerhalt der Top-30 unterwegs war.

Halbzeit in der DTM: Audi stärkste Marke

Der Red Bull Ring im österreichischen Spielberg ist am ersten August-Wochenende Schauplatz der beiden nächsten DTM-Rennen. Audi kommt mit einer Doppelspitze in der Fahrerwertung und als führender Hersteller in die Steiermark.

Mit dem neunten Saisonrennen endet am Samstag die erste Halbzeit der DTM 2015, in der Audi bisher die stärkste Marke war: Vier Siege gehen auf das Konto des Audi RS 5 DTM, viermal Startplatz eins und vier schnellste Rennrunden. Dazu die Führung in der Hersteller-Meisterschaft mit 48 Punkten Vorsprung und die Positionen eins, zwei und vier in der Fahrer-Meisterschaft mit Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM/81 Punkte), Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM/76 Punkte) und Edoardo Mortara (Castrol EDGE Audi RS 5 DTM/58 Punkte).

„Wir sind in Hockenheim und auf dem Lausitzring mit vier Siegen in Folge perfekt in die Saison gestartet“, sagt Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. „Dafür haben wir die Quittung in Form von Performance-Gewichten erhalten, die uns am Norisring und in Zandvoort das Leben im wahrsten Sinne des Wortes schwer gemacht haben. Unser Ziel für Spielberg ist die Rückkehr aufs Podium.“
 
Aufgrund der extremen Leistungsdichte in der DTM haben die erfolgsbedingten Performance-Gewichte einen großen Einfluss auf die Ergebnisse – ganz besonders im Zeittraining. Im Vorjahr trennten die Top Sechs der Startaufstellung in Spielberg ganze 0,091 Sekunden. „Die Gewichtsunterschiede sind dieses Mal etwas geringer als zuletzt in Zandvoort, aber die BMW-Rennwagen sind im Mittel noch immer rund zehn Kilogramm leichter als unsere Autos“, so Dieter Gass. „Nach unseren Hochrechnungen macht das am Red Bull Ring fast zwei Zehntelsekunden pro Runde aus“, so Dieter Gass.

Mattias Ekström am Red-Bull-Ring das schwerste Auto im Feld
Foto: Jens Hawrda
Das schwerste Auto im Feld hat Mattias Ekström, der sich mit einem vierten Platz am Norisring und einem siebten Platz in Zandvoort bis auf fünf Punkte an Tabellenführer Jamie Green heranpirschen konnte. „Für unseren Partner Red Bull wäre es natürlich toll, wenn ich ausgerechnet am Red Bull Ring die Führung übernehmen könnte“, sagt der Schwede, der in Spielberg noch eine Rechnung offen hat: Es ist die einzige aktuelle DTM-Strecke, auf der er noch nicht auf dem Podium stand. „Es wird also höchste Zeit, zumal der Red Bull Ring für mich ein Heimspiel ist. Ich lebe inzwischen in Österreich und habe neben den Rennen schon viele Events am Red Bull Ring besucht.“
kommt als Tabellenführer nach Spielberg: Jamie Green
Foto: Jens Hawrda
 Auch Jamie Green kommt mit einer offenen Rechnung nach Spielberg. Im vergangenen Jahr kämpfte er in der Spitzengruppe, handelte sich dann jedoch eine Durchfahrtstrafe ein, weil er eine Runde zu spät zur Box kam. „Das war natürlich ärgerlich“, erinnert sich Green. „Aber es hat mir gezeigt, dass wir auf dem Red Bull Ring schnell sein können. Allerdings habe ich mir abgewöhnt, Prognosen abzugeben – das ist in der DTM einfach nicht möglich.“
Als einziger der acht aktuellen Audi-Piloten stand bisher Edoardo Motrara in Spielberg auf dem Siegerpodest – und zwar ganz oben: Der Italiener feierte 2012 auf dem Red Bull Ring seinen ersten DTM-Sieg. Mit 23 Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze rechnet auch er sich weiter Titelchancen aus. „Ein Sieg und ich bin wieder im Rennen“, sagt Mortara.

Der 4,326 Kilometer lange Red Bull Ring gilt als eine der anspruchsvollsten und vielfältigsten DTM-Rennstrecken. Die schnellste Kurve wird mit 230 km/h durchfahren, die langsamste mit 60 km/h. Dazu geht es bergauf und bergab mit einer maximalen Steigung von 12 Prozent und einem maximalen Gefälle von 9,3 Prozent. Den DTM-Streckenrekord im Rennen hält Audi-Pilot Mike Rockenfeller im Schaeffler Audi RS 5 DTM mit einer Rundenzeit von 1.25,266 Minuten.
 
Auch in Spielberg geht es zweimal um Punkte: Rennen eins startet am Samstag um 18.23 Uhr (ab ca. 18.20 Uhr live im „Ersten“), der zweite Durchgang beginnt am Sonntag um 15.18 Uhr (ab 15 Uhr live im „Ersten“). Unter www.dtm.com/live, www.sportschau.de und www.bild.de gibt es zusätzliche Livestreams.
 
Im Rahmenprogramm absolviert der Audi Sport TT Cup zwei weitere Läufe mit den Skistars Felix Neureuther, Marcel Hirscher und Aksel Lund Svindal als prominente Gaststarter. Auch Ex-DTM-Pilotin Rahel Frey gibt ein Gastspiel. Tickets für das Spielberg-Wochenende sind unter www.audi-motorsport.com erhältlich.

Vorfreude auf die SUPERBIKE*IDM am Schleizer Dreieck

Mit der SUPERBIKE*IDM auf dem Schleizer Dreieck steht vom 31. Juli bis 02. August die Lieblingsveranstaltung vieler Fahrer und Fans an. Zwischen Buchhübel und Seng stellen die Piloten ihren Mut unter Beweis.

Schleiz ist für viele Fans und Fahrer einer der Höhepunkte des Jahres
Foto: Jens Hawrda
So sieht Vorfreude aus. Wer sich in den vergangenen Wochen mit den SUPERBIKE*IDM Fahrern über den Stopp auf dem Schleizer Dreieck unterhalten hat, blickte in strahlende Augen. Das Gros schwärmte von der Atmosphäre der Naturrennstrecke, der Begeisterung der Zuschauer, dem Motorradsportfieber, das in Thüringen ungebrochen ist. Für viele Fahrer ist Schleiz das Highlight der SUPERBIKE*IDM Saison. Anstrengend sei der Kurs und mutig müsse man sein, meinen viele Piloten. 3.805 Meter gilt es pro Runde zurückzulegen, 14 Kurven sind zu bewältigen. Zwischen dem Buchhübel, der höchsten Stelle der Strecke und der Seng, dem tiefsten Punkt, liegen 44 Meter Höhenunterschied. Vertreten sind alle Klassen der SUPERBIKE*IDM: Superbike, Superstock 1000, Supersport 600, SuperNaked, Moto3 Standard, Moto3 GP und Sidecar. Mit dabei sind auch die Fahrer der Supportklassen Yamaha R6-Dunlop-Cup, Suzuki GSX-R 750 Challenge, Suzuki Gladius Trophy und IG Königsklasse.
 
Superbike: Reiterberger bekommt neue Konkurrenz
Man könnte fast von Heimvorteil sprechen. Zwar fährt Markus Reiterberger nach Schleiz um die 375 Kilometer, dennoch liegt keine Rennstrecke im Kalender der SUPERBIKE*IDM näher an der Heimat des Obingers. „Für mich ist Schleiz meine Heimstrecke und die schönste Veranstaltung im Jahr. Mein Fanclub und meine Kumpels begleiten mich“, sagt der 21-Jährige vom Team Van Zon-Remeha-BMW. Seine Lieblingsstelle sei die Kuppe, die zur Stadt runterführt. „Da hebst Du im sechsten Gang fast ab, das ist genial“, schwärmt er. Der unangefochtene Spitzenreiter will auf dem Schleizer Dreieck am liebsten einen Doppelsieg holen, was ihm in dieser Saison bereits dreimal gelang. Den Rundenrekord hält im Moment Xavi Forés vom 3C-Racing Team. Er liegt bei 1:24.403 Minuten, der Spanier stellte ihn im vergangenen Jahr auf. Forés konnte sich zuletzt auf dem Hungaroring gegen Reiterberger behaupten und seinen ersten Saisonsieg einfahren. Konkurrenz bekommen die beiden Favoriten aus den eigenen Reihen. Reiterbergers Teamkollege Bastien Mackels und Forés‘ Teamkollege Lorenzo Lanzi wollen um die Spitze mitkämpfen. Das Team Yamaha MGM wartet nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Max Neukirchner und Damian Cudlin mit zwei Stars aus der internationalen Superbike-Szene auf: Kev Coghlan und Cameron Beaubier sind auf Yamaha in der Superstock 1000-WM respektive MotoAmerica vorne mit dabei und springen in Schleiz als Ersatzfahrer ein.
 
Superstock 1000: Gines oder Stamm?
Roman Stamm ist dran an Mathieu Gines. Und das seit Saisonbeginn. Doch nur selten schaffte es der Schweizer vom Kawasaki Schnock Team Motorex bislang, an dem schnellen Franzosen vom Team Langenscheidt Racing by Fast Bike Service auch vorbeizukommen. Das soll sich in Schleiz ändern. Hier hat Stamm einiges an Erfahrung voraus und die ist auf der anspruchsvollen Naturrennstrecke, die zum Testen nicht zur Verfügung steht, elementar. Auf dem Schleizer Dreieck hat der Schweizer im vergangenen Jahr zweimal die Rennen der Klasse Supersport 600 gewonnen. Er ist hochmotiviert, seinen Doppelsieg in der Klasse Superstock 1000 zu wiederholen und in dem Zuge Gines die Führung abzuknöpfen. Der Franzose ist das erste Jahr in der SUPERBIKE*IDM unterwegs und fängt was Erfahrung auf dem Schleizer Dreieck betrifft, bei null an. Gegenwind bekommen sie von Marvin Fritz (Bayer-Bikerbox Racing), Dominik Vincon (BMW Stilgenbauer) und Lukas Trautmann (Freudenberg Racing Team). Alle drei waren bereits im vergangenen Jahr auf dem Schleizer Dreieck erfolgreich.
 
Supersport 600: Von Gunten kehrt zurück
Christian von Gunten unterstrich sein Können Ende Mai auf dem Lausitzring mit dem ersten Saisonsieg in der Klasse Supersport 600. Als der Schweizer vom Team Kawasaki Schnock Team Motorex auf dem Nürburgring auf Wiederholung drängte, stürzte er und brach sich das Schlüsselbein. Jetzt kehrt von Gunten hochmotiviert zurück und will sich mit Tatu Lauslehto (Team Suzuki Stoneline-Mayer), Jan Bühn (Team Räth-Romero-Yamaha), Christian Stange (HPC-Power Suzuki Racing) und seinem Teamkollegen Jasha Huber anlegen. Das Gesamtklassement führt Lauslehto mit 28 Punkten Vorsprung auf Bühn an, gefolgt von Stange und Huber. Als einzige Frau im Feld überzeugt Sarah Heide (Team Suzuki Laux ADAC Sachsen) durch ihre konstanten Leistungen. Die 27-Jährige liegt derzeit an Platz fünf der Gesamtwertung. Christian von Gunten fiel aufgrund seiner Verletzung auf Platz sechs zurück.
 
SuperNaked ohne Michael Galinski
Michael Galinski, Chef von Team Yamaha MGM, wird sich in Schleiz voll und ganz auf seine beiden neuen Fahrer konzentrieren. Die SuperNaked-Klasse muss also ohne den Routinier auskommen. „Ich muss mich um Cameron und Kev kümmern, damit sie sich schnell bei uns zurechtfinden. Da kann ich mir leider nicht die Zeit nehmen, selbst zu fahren, auch wenn es mir richtig Spaß macht“, sagt Galinski. Der aktuelle Tabellenführer Kjel Karthin, der in Galinski einen ebenbürtigen Rivalen gefunden hat, wird sich in Schleiz also mit Udo Reichmann (Völpker NRT 48) und Frank Behrje messen und sicherlich auch wieder mit den Supersport 600-Fahrern anlegen.
 
Moto3: Freitag ist an Meggle dran
Die Favoriten der Moto3-Klasse sind längst ausgemacht. Jonas Geitner (Freudenberg Racing Team) führt mit vier Siegen aus vier Rennen die Moto3 GP-Wertung an, in der Klasse Moto3 Standard fährt sein Teamkollege Tim Georgi der Konkurrenz davon. Das war auch am Sachsenring nicht anders, wo die Nachwuchshoffnungen zuletzt im Rahmen des Deutschland-Grand Prix ihr viertes Saisonrennen austrugen. Spannend wird es besonders in der Moto3 Standard-Wertung: Dort liefern sich Matthias Meggle (Freudenberg Racing Team) und Philipp Freitag (F. Koch Rennsport & Hannes Allwardt) einen ehrgeizigen Kampf um Platz zwei. In einer knappen Entscheidung setzte sich Freitag auf dem Sachsenring zum ersten Mal in dieser Saison gegen Meggle durch und kam 0,059 Sekunden vor ihm ins Ziel. Zweite und dritte Plätze reichen Meggle aber nicht. Sein Ziel ist es, endlich ganz oben zu stehen. Auf dem Schleizer Dreieck fühlt sich Meggle wohl, da will er seine Chance nutzen. „Schleiz liegt mir. Das ist eine richtige Mutstrecke und einzigartig. Die Atmosphäre mit den vielen Zuschauern und den Feldern ringsherum ist toll“, sagt Meggle, der am 29. Juli seinen fünfzehnten Geburtstag feiert. Vielleicht macht er sich selbst ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk und holt in Schleiz den ersten Saisonsieg.
 
Sidecar: Gürck/Wechselberger verzichten wegen Schleiz auf WM-Start in Assen
Uwe Gürck und Manfred Wechselberger wägten lange ab, ob sie in Schleiz starten sollten. Denn die Spitzenreiter der Sidecar-Klasse der SUPERBIKE*IDM sind auch erfolgreich in der Seitenwagen-WM unterwegs. Zeitgleich mit dem Rennwochenende in Schleiz geht es auf dem TT Circuit Assen um Punkte in der Weltmeisterschaft. Schließlich hat sich das Team für den Start auf dem Schleizer Dreieck entschieden. Es darf mit spektakulären Fights gerechnet werden. Denn mindestens die ersten vier Teams der Klasse Sidecar fahren absolut auf Augenhöhe. Neben André Kretzer und Jens Lehnertz ist auch das Mixed-Team Mike Roscher und Anna Burkard (ebenfalls Starter in der Sidecar-WM) vorne mit von der Partie. Auf dem Hungaroring dominierte der amtierende Meister Josef Sattler mit Beifahrer Uwe Neubert die Trainings-Sessions durchwegs und fuhr im Rennen einen Sieg und einen vierten Platz ein. Der Titel ist in dieser Saison noch für alle vier Teams möglich.

Sonntag, 26. Juli 2015

Timo Scheider und Maximilian Götz beim „ZDF Fernsehgarten“

Eine Woche vor dem DTM-Lauf im österreichischen Spielberg bestritten Timo Scheider (Audi) und Maximilian Götz (Mercedes) ein außergewöhnliches Rennen:
Timo Scheider (Audi) siegt bei einem etwas anderen Rennen im ZDF-Fernsehgarten
Foto: Audi-Motorsport
Bei herrlichem Wetter und vor vollen Zuschauerrängen im „ZDF Fernsehgarten“ drehte der zweimalige DTM-Champion in einem Audi RS 5 DTM drei Runden über das Studio-Gelände gegen seinen DTM-Konkurrenten Maximilian Götz. Der Clou: Beide DTM-Piloten hatten prominente Beifahrer, die während der rasanten Fahrt so viele hart gekochte Eier wie möglich schälen mussten. In Scheiders Audi RS 5 DTM, der anlässlich der ersten Teilnahme von Audi Sport in der DTM vor 25 Jahren eine Sonderlackierung bekam, nahm Schlagersängerin Linda Hesse Platz. Nach dem launigen Rennen hatten alle Grund zur Freude: Der Audi-Werksfahrer überquerte als Erster die Ziellinie, mehr geschälte Eier präsentierte die Konkurrenz.

Neun DTM-Piloten starten bei den 24h von Spa-Francorchamps

Neun DTM-Piloten nehmen dieses Wochenende am 24h-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps teil. Besonders beachtet wird dabei der BMW Z4 GT3 von Roal Motorsport. Zum ersten Mal werden sich im Motorsport ein körperlich beeinträchtigter Fahrer und zwei unbeeinträchtigte Piloten einen Wagen teilen. Die DTM-Piloten Timo Glock und Bruno Spengler starten gemeinsam gemeinsam mit dem beidseitig beinamputierten Alessandro Zanardi (siehe unseren Beitrag vom Freitag hier im Blog).
Nico Müller startet im Audi R8 LMS
Foto: DTM-Media
Ebenfalls an den Start geht DTM-Fahrer Nico Müller. Der Audi Pilot ist spätestens nach seinem Sieg beim 24h-Rennen am Nürburgring  auf den Langstrecken-Geschmack gekommen und wird sich den Audi R8 LMS (Audi Sport WRT Team) mit Stéphane Ortelli und Frank Stippler teilen. Der Wagen mit der Startnummer 2 gilt als aussichtsreicher Kandidat für den Sieg. Doch auch sein Markenkollege Mike Rockenfeller kann um den Titel ein Wörtchen mitreden. Im Phoenix-Audi mit der Startnummer 6 sitzen gleich drei Le-Mans-Sieger am Steuer – Rockenfeller, Marcel Fässler und Andre Lotterer. Die Phalanx der Audi-Piloten, die am Wochenende auf DTM-Abwegen unterwegs sind, komplettieren Edoardo Mortara und Adrien Tambay, die im R8 LMS für das Team Sainteloc an den Start gehen.
Augusto Farfus startet mit Maxime Martin für das Marc VDS Team
Foto: DTM-Media
Die größte Konkurrenz der Ingolstädter dürfte aus dem BMW-Lager kommen. Allen voran das Marc VDS Team. Das verpasste auf dem Nürburgring den fest anvisierten ersten Platz und hat somit noch eine Rechnung offen. Um diese zu begleichen, kämpfen Augusto Farfus und Maxime Martin gemeinsam mit Dirk Werner um möglichst schnelle Rundenzeiten. 
Maxime Martin mit Heimvorteil ?
Foto: DTM-Media
Martin: „Dieses Rennen ist jedes Jahr aufs Neue etwas ganz Besonderes für mich. Es ist sozusagen mein Heimspiel, da ich nur dieses eine Rennen in Belgien fahre. Mein Vater hat dort vier Mal gewonnen, deshalb ist es schon beinahe so etwas wie eine Familienveranstaltung. Ich möchte dort unbedingt einmal gewinnen.“
Daniel Juncadella startet im Mercedes-Benz SLS AMG GT3
Foto: DTM-Media
Beim letzten großen 24h-Rennen des Jahres soll endlich der lang ersehnte Gesamtsieg gelingen. Auf diesen kann sich der einzige DTM-Mercedes-Benz-Pilot im Feld weniger Hoffnungen machen: Daniel Juncadella genießt im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 mit Indy Dontje und Nicolai Sylvest (Team Astana by Rowe) nur Außenseiterchancen. 

Zahlen und Fakten zur GT Masters-Halbzeit (Teil 2)

Alt und jung: 
Schneider ist nicht nur der schnellste Pilot, sondern mit 50 Jahren auch der älteste Fahrer im Feld. Jüngster Pilot ist der Südafrikaner Jordan Lee Pepper aus dem Audi-Team von Christian Abt mit 18 Jahren.

Klaus Bachler bester Rookie zur Halbzeit der Meisterschaft
Foto: ADAC-Motorsport
Bester Rookie:
Klaus Bachler (23, A/GW IT Racing Team Schütz Motorsport) ist nicht nur engster Verfolger der Tabellenführer Asch/Ludwig, sondern als Tabellenzweiter auch erfolgreichster Neueinsteiger in der „Liga der Supersportwagen.“ Der Österreicher schaffte das seltene Kunststück, in Oschersleben im Porsche 911 sein Debütrennen im ADAC GT Masters zu gewinnen.
 
Top-Debüt:
Als erstem Hersteller in der Geschichte der Serie gelang Bentley gleich beim ADAC GT Masters-Debüt der erste Sieg. In Oschersleben fuhr das Power-Coupé aus England gleich zwei Mal auf den ersten Startplatz und siegte im zweiten Lauf.
Lamborghini gleichauf mit Corvette: Auf dem Red Bull Ring feierte Lamborghini einen Doppelsieg. Die Modelle Gallardo R-EX und Huracán GT3 siegten dort bei ihrem Debütwochenende und sorgten für die Lamborghini-Sieg Nr. 22 und 23 im ADAC GT Masters. Damit zog Lamborghini wieder mit Corvette als erfolgreichste Marke in der „Liga der Supersportwagen“ gleich.
 
Die meiste Erfahrung:
Der Tabellenführer Asch ist auch der dienstälteste, aktive Fahrer im ADAC GT Masters. Bisher hat der Champion von 2012 exakt 99 Rennen hinter sich. Beim Start in die zweite Saisonhälfte auf dem Nürburgring folgt Rennstart Nr. 100.
 
Spannung pur:
Den engsten Zieleinlauf gab es im ersten Rennen in Oschersleben. Klaus Bachler und Christian Engelhart (28, Kösching) siegten im Porsche 911 knappe 0,6 Sekunden vor Asch/Ludwig im Mercedes-Benz SLS AMG.
 
Umkämpfte Pole Position:
Acht Qualifyings, acht verschiedene Pole-Setter: Keinem Fahrer gelang es in diesem Jahr zwei Mal vom besten Startplatz aus in Rennen zu gehen. Am erfolgreichsten im Qualifying waren Mercedes-Benz-Piloten, die in drei Rennen von der Pole starteten. Vielfalt herrscht auch beiden schnellsten Rennrunden. Acht verschiedene Fahrer fuhren bisher in acht unterschiedlichen Supersportwagen die jeweils schnellste Rennrunde.
 
Heiß und kalt:
26 Grad betrug der Temperaturunterschied zwischen den Rennen in Spa-Francorchamps und dem Lausitzring. Nach kühlen 12 Grad und Regen in Belgien wurde das Wochenende in der Lausitz mit Spitzenwerten von 38 Grad zum bisher heißesten Wochenende in der Geschichte der „Liga der Supersportwagen.“
 
Schneller Gentlemen:
Gentlemen-Tabellenführer Remo Lips (32, CH/RWT Racing Team) gelangen bisher in der Klassenwertung die meisten Siege. Drei Mal stand der Corvette-Pilot aus der Schweiz ganz oben aus dem Podest. Insgesamt gelang sechs Gentlemen-Fahrern in diesem Jahr mit Corvette, Nissan, BMW und Audi bereits ein Klassenerfolg.
 
Was bringt die zweite Saisonhälfte?
Auf der Sprintstrecke des Nürburgrings startet das ADAC GT Masters vom 14. bis 16. August in die zweite Saisonhälfte. Weiter geht es vom 28. bis 30. August auf dem Sachsenring, bevor das „Halbfinale“, das vorletzte Rennwochenende der Saison, vom 18. bis 20. September in Zandvoort in den Niederlanden ausgetragen wird. Das Finale findet vom 2. bis 4. Oktober in Hockenheim statt. Tickets zu allen Rennen inklusive Zugang zum Fahrerlager gibt es im Vorverkauf bereits ab 20 Euro. Fernsehpartner SPORT1 zeigte alle Rennen live und in voller Länge samstags und sonntags ab 13:00 Uhr.

Samstag, 25. Juli 2015

Zahlen und Fakten zur GT Masters-Halbzeit (Teil 1)

Sommerpause und Halbzeit im ADAC GT Masters. Nach vier spannenden Rennwochenenden rüstet sich die „Liga der Supersportwagen“ für die zweite Saisonhälfte, die vom 14. bis 16. August auf dem Nürburgring beginnt. Die ersten acht Rennen haben bereits viel Spannung und Action produziert. Highlights, Zahlen und Fakten aus der ersten Saisonhälfte.

Wirth/Keilwitz sammelten bisher die meisten Führungskilometer
Foto: Jens Hawrda
Führungsarbeit:
Andreas Wirth (30, Heidelberg)/Daniel Keilwitz (25, Villingen/beide Callaway Competition) sind in ihrer Corvette noch ohne ersten Saisonsieg, sammelten aber bisher die meisten Führungskilometer. Insgesamt 88 Runden über 342 Kilometer lagen die Corvette-Piloten bisher an der Spitze, das entspricht einem Viertel der bisherigen Gesamtrenndistanz. Auf dem Nürburgring haben Wirth/Keilwitz die nächste Gelegenheit auf den ersten Saisonsieg. Die Chancen stehen dafür nicht schlecht, mit fünf Siegen ist Wirth dort der erfolgreichste Pilot im ADAC GT Masters.
 
Vielfalt:
Sechs Fahrerpaarungen mit sechs verschiedenen Supersportwagen gelang in den ersten acht Rennen ein Sieg. Sebastian Asch (29, Ammerbuch)/Luca Ludwig (26, Bonn/beide Team Zakspeed) im Mercedes-Benz im Dominik Baumann (22, A)/Jens Klingmann (24, Leimen/beide BMW Sports Trophy Team Schubert) im BMW sind bisher die einzigen zweifachen Laufsieger.

Buntes Feld: 
51 Fahrer aus 13 Nationen starteten in diesem Jahr bereits im ADAC GT Masters.
 
Pokalsammler:
Die Tabellenführer Asch/Ludwig sammelten bisher die meisten Pokale. Sechs Mal in acht Rennen stand das Zakspeed-Duo bisher auf dem Podium. Mercedes-Benz-Piloten gelangen mit neun Top-Drei-Platzierungen die meisten Podestplätze in der ersten „Halbzeit“. Bis auf Nissan schafften bisher Fahrer von allen im Feld vertretenen Marken den Sprung auf das Treppchen, die Japaner fuhren dafür bereits drei Siege in der Gentlemen-Wertung ein.
 
Punktehamster:
Ludwig/Asch zeigten bisher auch eine eindruckende Konstanz: Alle Rennen beendeten die Tabellenführer in den Top-Vier und sammelten so in der ersten Saisonhälfte 146 Punkte, mehr als alle „Halbzeitchampions“ zuvor.
 
Abwechslung:
Insgesamt wechselte in den bisherigen acht Rennen 19 Mal die Führung. Alle im Feld vertretenen neun Marken schnupperten damit in der ersten Saisonhälfte Führungsluft.
 
Der Schnellste:
Schnellster Mann im ADAC GT Masters ist Diego Alessi (43, I/Callaway Competition). Der Champion von 2013 wurde im Qualifying in Spa-Francorchamps in seiner Corvette mit 272 km/h gestoppt, dem höchsten bisher gemessenen Topspeed im ADAC GT Masters.
 
Schnellste Runde:
Neuer Rekordhalter für die schnellste jemals im ADAC GT Masters gefahrene Qualifyingrunde ist Bernd Schneider (50, Bottinghofen, CH/HP Racing). Der Mercedes-Benz-Pilot fuhr in Spa-Francorchamps eine Runde mit einem Durchschnittstempo von 182 km/h.

Freitag, 24. Juli 2015

BMW Teams in Spa mit zwei besonderen Fahrzeug-Designs – Zanardi, Glock und Spengler starten in „Michel Vaillant“-Farben

Glock, Spengler, Zanardi (v.l.) das "Dream-Team" von BMW
Foto: BMW-Motorsport
Zwei der BMW Z4 GT3, die am 25. und 26. Juli 2015 bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps (BE) an den Start gehen werden, sind wegen ihrer außergewöhnlichen Designs besondere Blickfänge für die Fans. Allen voran gilt dies für das Fahrzeug des BMW „Dream Teams“ mit Alessandro Zanardi (IT), Timo Glock (DE) und Bruno Spengler (CA). Es wird als Hommage an die legendäre belgische Comic-Reihe um den Rennfahrer „Michel Vaillant“ im Cartoon-Stil beklebt sein. Außerdem macht einer der drei BMW Z4 GT3, die das BMW Sports Trophy Team Marc VDS bei seinem Heimspiel einsetzen wird, durch sein Design auf die „Belgian Foundation against Cancer“ aufmerksam, eine Wohltätigkeits-Organisation, für die sich das belgische Team engagiert.
 
„Natürlich geht es für uns in jedem Rennen in erster Linie darum, durch sportlichen Erfolg auf uns aufmerksam zu machen – und wir sind davon überzeugt, für die 24 Stunden von Spa-Francorchamps in diesem Punkt sehr gut aufgestellt zu sein“, sagt BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt. „Wenn wir aber darüber hinaus noch die Möglichkeit haben, den Fans mit besonderen Fahrzeug-Designs eine zusätzliche Freude zu machen, nehmen wir diese sehr gerne wahr. Die Geschichten des Comic-Helden ‚Michel Vaillant’ sind weit über die Grenzen Belgiens hinaus bekannt. Ich finde, dass dieses Design ausgezeichnet zu unserem außergewöhnlichen Projekt mit Alex Zanardi, Timo Glock und Bruno Spengler passt. Dass sich darüber hinaus das BMW Sports Trophy Team Marc VDS mit seinem speziellen Design für wohltätige Zwecke engagiert, freut mich sehr.“

BMW Z4 GT3 im "Michel Vaillant"-Design
Bild: Mercedes-Motorsport
Auf der Motorhaube des BMW Z4 GT3 von Zanardi, Glock und Spengler werden gezeichnete Porträts der drei BMW Fahrer zu sehen sein, auf den Seiten ist der Schriftzug „Vrooaaw“ zu lesen. Das Fahrzeug ist damit eine Reminiszenz an „Michel Vaillant“, dessen fiktive Rennfahrer-Abenteuer seit 1957 weltweit eine große Fangemeinde haben. Die Reihe erschien im Comic-Magazin „Tintin“ und steht in der Tradition der berühmten „Tim & Struppi“-Geschichten. Bis heute werden neue „Michel Vaillant“-Abenteuer veröffentlicht.
 
„Ich glaube, es gibt kaum einen Rennfahrer, der in seiner Jugend nicht die ‚Michel Vaillant’-Geschichten gelesen oder gesehen und dabei von der eigenen großen Rennsport-Karriere geträumt hat“, sagt Glock. „In der Jugend braucht man Helden, und ‚Michel Vaillant’ war so ein Held“, ergänzt Spengler. „Ich bin sehr stolz, mit diesem Design in Spa zu starten.“
 
Mit Boxhandschuhen auf dem Chassis geht der besondere BMW Z4 GT3 vom BMW Sports Trophy Team Marc VDS an den Start. Unter dem Motto „Marc VDS & Friends Racing Against Cancer“ greifen einige belgische Rennsportlegenden ins Lenkrad des Fahrzeugs. Zum Einsatz kommen Eric van de Poele (BE), der 1987 im BMW M3 den DTM-Titel gewonnen hat, Jean-Michel Martin (BE), mehrfacher Sieger der 24 Stunden von Spa und Vater von BMW DTM-Fahrer Maxime Martin (BE), Marc Duez (BE), ebenfalls BMW Sieger bei den 24 Stunden von Spa, und Pascal Witmeur (BE), ein langjähriger Freund vom Marc VDS Racing Team. Das Quartett wird nicht das komplette Rennen bestreiten, sondern jeweils 24 Minuten fahren, um auf den Kampf gegen Krebs aufmerksam zu machen und gleichzeitig so viele Spendengelder wie möglich zu generieren.
 
„Wir fahren nicht das gesamte Rennen, weil wir die Einsatzkosten des Fahrzeugs so gering wie möglich halten wollen“, erklärt Teamchef Bas Leinders (BE). „Das gibt uns die Möglichkeit, mehr Geld zu Gunsten der Belgian Foundation against Cancer zusammenzubringen. Denn darum geht es uns schließlich bei diesem Projekt.“
 
Neben den beiden Design-Fahrzeugen, die markante Farbtupfer im Starterfeld des Langstrecken-Klassikers sein werden, geht BMW Motorsport mit einem großen Aufgebot von neun weiteren BMW Z4 GT3 ins Rennen.

Donnerstag, 16. Juli 2015

Highlights, Rekorde, Spannung: Halbzeit im ADAC GT Masters

  • Neue Bestmarke: Sechs verschiedene Supersportwagen siegen in acht Läufen
  • Asch/Ludwig mit Traumergebnissen zum Halbzeittitel
  • Porsche, BMW, Corvette und Bentley harte Verfolger von Mercedes-AMG
Foto: Jens Hawrda
Viel Abwechslung an der Spitze, neue Bestmarke und ein Duo, dem sich bisher nichts in den Weg stellen konnte: Die erste Saisonhälfte des ADAC GT Masters produzierte viele Sieger und neue Highlights. Sechs Fahrerpaarungen in sechs verschiedenen Supersportwagen fuhren bisher Laufsiege ein, so viel Abwechslung gab es in der Mitte des Siegerpodests in der ersten "Halbzeit" bisher noch nie. Noch spannender war es an der Spitze bei den acht Läufen mit insgesamt 19 Führungswechseln: Supersportwagen aller acht im Feld vertretenen Marken sammelten bisher Führungskilometer. Sebastian Asch (29, Ammerbuch) und Luca Ludwig (26, Bonn/beide Team Zakspeed) konnte das alles wenig irritieren. Die Mercedes-Benz-Piloten erleben eine Traumsaison. Bei allen acht Rennen fuhren die Rennfahrersöhne in die Top-Vier, das gelang zuvor noch keinem Duo. Das Ergebnis ist eindeutig: Mit 120 Punkten liegt das Zakspeed-Duo zum Start in die Sommerpause souverän an der Spitze, mehr Punkte als Asch/Ludwig hatte noch kein "Halbzeit-Champion" auf dem Konto.

Ludwig/Asch: Meiste Rennerfahrung und meiste Punkte

Asch und Ludwig sind Tabellenführer und wissen als Duo mit der meisten kombinierten Rennerfahrung in der Serie genau, dass es bis zum Titel noch ein weiter Weg ist. "Wir müssen ganz besonders auf BMW aufpassen, denn mit dem Sachsenring und Zandvoort haben wir in der zweiten Hälfte zwei Strecken, auf denen BMW zuletzt immer gewonnen hat", sagt Ludwig und hat dabei besonders die zweifachen Saisonsieger Dominik Baumann (22, A)/Jens Klingmann (24, Leimen/beide BMW Sports Trophy Team Schubert) im Auge. "BMW sehe ich in der zweiten Saisonhälfte als unseren stärksten Gegner. Es sieht für uns gut aus, aber wir müssen kontinuierlich so gut arbeiten wie bisher."
Ludwig/Asch sind Halbzeitmeister der Saison 2015
Foto: Jens Hawrda
"Die erste Hälfte haben wir gut geschafft, jetzt müssen wir sehen, dass uns dies in der zweiten Hälfte auch gelingt", sagt Asch, der schon aus der Saison 2012 weiß, wie man den Titel im ADAC GT Masters gewinnt. Neben dem BMW-Duo Baumann/Klingmann war Porsche-Pilot Klaus Bachler (23, A/GW IT Racing Schütz Motorsport) bisher der engste Verfolger der Tabellenführer. Vier Mal hatten auch bisher Andreas Wirth (30, Heidelberg) und Daniel Keilwitz (25, Villingen/beide Callaway Competition) eine Hand am Siegerpokal. Doch das nach Siegen erfolgreichste Duo der Saison 2014 landete auf Rang zwei oder schied in ihrer Corvette kurz vor Rennende aus und brennt auf dem ersten Saisonsieg.

Bentley und Lamborghini beeindrucken

Ein fulminanter Einstand gelang Bentley. Der Continental fuhr zum Saisonstart in Oschersleben auf Anhieb zwei Mal auf die Pole Position - etwas, was noch keinem Neueinsteiger zuvor gelang. Es folgte gleich am ersten Wochenende der Debütsieg. Nach einem weiteren Podestplatz liegen die Bentley-Piloten Luca Stolz (19, Brachbach) und Jeroen Bleekemolen (33, NL/beide Bentley Team HTP) mit dem britischen Power-Coupé auf Tabellenrang fünf.
 
Das Comeback der ersten Saisonhälfte gelang Lamborghini: Nach einer Durststrecke von vier Jahren fuhren Tomas Enge (38, CZ) und David Russell (33, AUS/beide Reiter Engineering) auf Red Bull Ring zu einem weiterem Sieg mit dem Gallardo. Für Furore sorgte auch der erste Sieg des brandneuen Lamborghini Huracán bei einem Sprintrennen im zweiten Lauf in der Steiermark durch Mirko Bortolotti (25, A) und Adrian Zaugg (28, RSA/beide GRT Grasser Racing).

SPORT1 zeigt mehr ADAC GT Masters live im TV als je zuvor

Bestmarken gab es auch beim ADAC GT Masters Fernsehpartner SPORT1. Nie zuvor war die "Liga der Supersportwagen" so lange live im TV zu sehen. Bis zu 220 Minuten sendete SPORT1 live von jedem Wochenende, ergänzt durch eine umfangreiche Berichterstattung auf dem Digitalsender SPORT1+. Alle Rennen sind 2015 auch online im Livestream unter adac.de/gt-masters zu sehen.

Nach der Sommerpause Start in die zweite Hälfte auf dem Nürburgring

Viel Spannung verspricht die zweite Saisonhälfte, die auf dem Nürburgring startet und dann nach Gastspielen auf dem Sachsenring und in Zandvoort (NL) mit dem Finale in Hockenheim endet. Auf dem Nürburgring (14. bis 16. August) ist auch Bernd Schneider (50, Bottighofen/CH, HP Racing) wieder am Start. Im Mercedes-Benz SLS AMG sorgte der DTM-Rekordchampion in Spa-Francorchamps (B) für Furore und fuhr im Qualifying zur schnellsten jemals gefahrenen Runde im ADAC GT Masters.

Für die Tabellenführer Asch/Ludwig wird der Start in die zweite Saisonhälfte ein besonderes Highlight. Für den in Bonn lebenden Ludwig ist der Nürburgring seine Hausstrecke und Asch steht in der Eifel am Samstag vor seinem 100. Rennen im ADAC GT Masters. Das wird der Schwabe in jedem Fall an der Tabellenspitze beenden, dafür hat er in den letzten acht Rennen bereits gesorgt.

Mittwoch, 15. Juli 2015

Nachgefragt bei … Mattias Ekström

Mit einer Aufholjagd vom 16. Startplatz mitten in die Punkte hat Mattias Ekström die DTM-Fans in Zandvoort begeistert. Der Audi-Fahrer im Kurzinterview.
Mattias Ekström mit Teamchef Hans-Jürgen Abt
Foto: Audi-Motorsport
Sie haben in Zandvoort viermal gewonnen, darunter war auch Ihr erster DTM-Sieg überhaupt. Können Sie sich über einen siebten Platz überhaupt freuen?

Normalerweise nicht, aber heute schon. Ich habe mein Bestes gegeben, im Laufe des Rennens neun Plätze gutgemacht und dabei einige tolle Zweikämpfe gehabt. Sechs Punkte klingen vielleicht auf den ersten Blick nach nicht viel, können aber in ein paar Monaten Gold wert sein. Zandvoort birgt mit seinen engen Kurven und vielen Zweikämpfen immer ein hohes Risiko. Wenn man sieht, dass drei Piloten aus den Top Fünf der Meisterschaft das ganze Wochenende ohne Punkte geblieben sind, dürfen wir ausnahmsweise ein kleines bisschen zufrieden sein.

Was erwarten Sie für das Wochenende in Spielberg in drei Wochen?

Für mich ist das Wochenende in Spielberg ein Heimspiel, denn ich habe neben den Rennen auch schon viele Events dort besucht. Ich mag die Strecke sehr. Ein Manko am Sonntag in Zandvoort war das Qualifying, was vielleicht auch daran lag, dass ich wegen eines kleinen Defekts das ganze Warm-up zur Vorbereitung verpasst habe. Wir werden uns noch mehr darauf konzentrieren, für beide Rennen eine optimale Startposition herauszufahren. Dann zwei harte, aber faire Rennen und maximale Punkte – das ist unser Plan.

Wie beurteilen Sie nach vier Wochenenden das neue DTM-Format mit zwei Rennen am Wochenende?

Mein Wunsch war es schon immer, so viele Rennen wie möglich zu fahren. Jetzt sind es 18 pro Saison, was eine tolle Anzahl ist. Das neue Format bringt eine Menge Druck für alle Mechaniker, Ingenieure und Fahrer. Aber ich gebe zu: Sich am Samstagabend nach einem verkorksten Tag ins Bett zu legen und zu wissen, dass man schon am nächsten Tag eine neue Chance bekommt – das hat schon was!

Sie bestreiten nicht nur die DTM, sondern mit Ihrem eigenen Team auch die Rallycross-WM. Wie gelingt Ihnen der Wechsel zwischen beiden Welten?

Für mich sind die Rallycross-Rennen aktive Erholung. Ich habe eine Menge Spaß, genieße den sportlichen Wettkampf und die Zusammenarbeit im Team und behalte gleichzeitig meine Angriffslust. Natürlich gibt so ein Sieg wie am vergangenen Wochenende in Schweden auch zusätzliche Motivation, allein schon durch die gute Laune. Ich bin in meiner Karriere schon viele andere Autos gefahren und habe noch nie eine lange Umgewöhnungszeit gebraucht.

Stimmen aus dem Mecedes-Lager zum zweiten Rennen in Zandvoort

  • Pascal Wehrlein (gooix Mercedes-AMG C 63 DTM) beendet das zweite Rennen in Zandvoort auf Platz sechs
  • Wehrlein nach acht von 18 Saisonläufen nur fünf Punkte hinter dem DTM-Tabellenführer
  • Christian Vietoris (Original-Teile Mercedes-AMG C 63 DTM) und Gary Paffett (EURONICS Mercedes-AMG C 63 DTM) ebenfalls in den Top-10
  • Ulrich Fritz: „Es wäre sicher mehr drin gewesen, aber zumindest konnten wir den Abstand zu Audi in der Fahrer- und Herstellerwertung verkürzen und unseren Vorsprung in der Teamwertung ausbauen.“
Mercedes-AMG Pilot Pascal Wehrlein (gooix Mercedes-AMG C 63 DTM) beendete den achten Saisonlauf der DTM vor 31.000 Zuschauern am Wochenende in Zandvoort auf Platz sechs. Der Sieger des Samstagsrennens auf dem Norisring machte damit wichtige Punkte in der DTM-Gesamtwertung gut. Mit 76 Punkten ist er nach acht von 18 Saisonläufen punktgleich mit dem Zweiten Mattias Ekström (Audi). Beide liegen nur fünf Zähler hinter dem Führenden Jamie Green (Audi).

Wehrleins Markenkollegen Christian Vietoris (Original-Teile Mercedes-AMG C 63 DTM) und Gary Paffett (EURONICS Mercedes-AMG C 63 DTM) fuhren als Achter und Zehnter ebenfalls in die Top-10. Mit drei Mercedes-AMG Piloten unter den ersten Zehn konnte Mercedes-Benz den Rückstand auf Audi in der Herstellerwertung verringern und den Vorsprung in der Teamwertung ausbauen.

Paul Di Resta (Mercedes-AMG C 63 DTM) und Maximilian Götz (Mercedes-AMG C 63 DTM) beendeten den zweiten Lauf des Wochenendes auf den Positionen 14 und 16. Robert Wickens (SILBERPFEIL Energy Mercedes-AMG C 63 DTM) und Lucas Auer (BWT Mercedes-AMG C 63 DTM) belegten die Ränge 19 und 20. Daniel Juncadella (PETRONAS Mercedes-AMG C 63 DTM) fiel nach einer Berührung mit einem anderen Auto aus.

Pascal Wehrlein 6. Platz
Team: gooix/Original-Teile Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team HWA)
Fahrzeug: gooix Mercedes-AMG C 63 DTM
„Mit Platz sechs bin ich einigermaßen zufrieden. Unser Speed war gut und im Rennen war denke ich mehr drin. Mein Start war leider sehr schlecht. Wir haben in diesem Jahr viele Probleme mit der Kupplung und heute hat es wieder nicht geklappt. Meine Pace war gut, bis zu dem Duell mit Molina. Dabei wurde mein Auto so stark beschädigt, dass ich mich am Ende stark verteidigen musste. Ich hatte Angst, dass ich einen Reifenschaden davontragen würde. Meine Lenkung stand total schief und mir fehlten viele Aerodynamikteile. Es war Glück, dass ich das Rennen so beenden konnte.“
Christian Vietoris
Foto: Mercedes-Motorsport
Christian Vietoris 8. Platz
Team: gooix/Original-Teile Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team HWA)
Fahrzeug: Original-Teile Mercedes-AMG C 63 DTM
„Platz acht ist okay für mich. Vielmehr war nicht drin. Ich lag lange hinter Pascal, der glaube ich, Probleme mit der Pace hatte. Mein Auto hat sich gut angefühlt und ich hatte einen guten Speed. Ich hätte die BMW vorne bekommen können. Aber es ist klar, dass wir Pascal die meisten Punkte überlassen. So gesehen bin ich einigermaßen zufrieden.“
Gary Paffett
Foto: Mercedes-Motorsport
Gary Paffett 10. Platz
Team: EURONICS/BWT Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team ART)
Fahrzeug: EURONICS Mercedes-AMG C 63 DTM
„Von Startplatz neun war es kein einfaches Rennen. Mein Start war nicht großartig, aber ich verlor nicht allzu viel. Leider hatten wir einen relativ langsamen Boxenstopp. Dadurch haben wir viel Zeit verloren. Die Pace des Autos war gut. Ich hatte einige gute Zweikämpfe und das Rennen machte insgesamt gesehen Spaß. Aber ich wäre gerne weiter vorne ins Ziel gekommen.“

Paul Di Resta 14. Platz
Team: SILBERPFEIL Energy Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team HWA)
Fahrzeug: Mercedes-AMG C 63 DTM
„Leider gibt es nicht viel zu sagen. Ich möchte mich noch einmal bei meinen Jungs dafür bedanken, dass sie das Auto für heute hinbekommen haben. Aber wir hatten Schwierigkeiten, das optimale Setup für das Qualifying zu finden. Von unserem Startplatz war es im Rennen sehr schwierig zu überholen, aber unsere Pace war wirklich stark.“

Maximilian Götz 16. Platz
Team: PETRONAS Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team Mücke)
Fahrzeug: Mercedes-AMG C 63 DTM
„Startplatz 14 war mein bislang bestes Qualifying-Ergebnis. Wenn man bedenkt, wie das Wochenende verlaufen ist, war ich damit echt happy. Im Rennen habe ich am Start einen Platz an Robert verloren. Danach konnte ich den 15. Platz gut halten. Ich bin vor meinem Boxenstopp sehr lange draußen geblieben und habe so sogar meine ersten Führungskilometer in der DTM gesammelt. Wenn wir ein bisschen früher gestoppt hätten, wäre vielleicht mehr drin gewesen. Aber der Aufwärtstrend ist vorhanden – vor allem im Qualifying. Jetzt freue ich mich auf Spielberg. Dort möchte ich da weitermachen, wo wir hier aufgehört haben.“

Robert Wickens 19. Platz
Team: SILBERPFEIL Energy Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team HWA)
Fahrzeug: SILBERPFEIL Energy Mercedes-AMG C 63 DTM
„Es war ein schreckliches Rennen. Ich wurde innerhalb von zwei Runden von drei Audi-Fahrern berührt. So kann es meiner Meinung nach nicht gehen. Das war wirklich ein Wochenende zum Vergessen. Aber vielen Dank an das Team für die harte Arbeit an diesem Wochenende.“

Lucas Auer 20. Platz
Team: EURONICS/BWT Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team ART)
Fahrzeug: BWT Mercedes-AMG C 63 DTM
„Wie das gesamte Wochenende war auch das zweite Rennen sehr schwierig für mich. Wir müssen jetzt genau analysieren, was falsch gelaufen ist und uns dann verbessern. Das Gute an diesem Rennen war, dass ich viele Runden fahren und dabei viel Erfahrung sammeln konnte.“
Daniel Juncadella
Foto: Mercedes-Motorsport
Daniel Juncadella ausgeschieden
Team: PETRONAS Mercedes-AMG (Mercedes-AMG DTM Team Mücke)
Fahrzeug: PETRONAS Mercedes-AMG C 63 DTM
„Ein enttäuschendes Ende für das Rennen. Ich habe in der Kurve vor der Berührung mit einigen anderen Fahrern gekämpft. Als es dann in den schnellen Abschnitt ging, lag Mortara hinter mir. Ich versuchte, ihm ein wenig Platz zu lassen. Aber er hat mich berührt und mich von der Strecke geschoben. Dabei habe ich mich am Rücken verletzt.“