Montag, 31. Oktober 2016

DTM - Nachgefragt bei ... Mike Rockenfeller

Am vergangenen Montag feiert Mike Rockenfeller seinen 33. Geburtstag. Am vergangenen Freitag saß er bei Testfahrten in Oschersleben am Steuer eines Audi-Testträgers für die DTM-Saison 2017.
Mike Rockenfeller
Foto: Jens Hawrda
Wie lief der Test in Oschersleben?

Es war sehr spannend für mich, zum ersten Mal die verschiedenen Reifenmischungen zu fahren, die für die Saison 2017 zur Auswahl stehen. Auch das Auto war nicht mehr das, das wir beim Saisonfinale gefahren sind, sondern ein Zwitter. Es war noch nicht das finale Auto für die Saison 2017, hatte aber schon einige Sachen vom nächsten Jahr. Es war spannend zu sehen, wie sich die Reifen und das Auto verhalten. Oschersleben ist auch eine gute Strecke, das Material hart ranzunehmen – das ist in diesem Stadium sehr wichtig, weil es darum geht, die neuen Teile auf Haltbarkeit zu testen und freizufahren. Aus meiner Sicht war es sein sehr guter Test.

Entwickelt sich die DTM in die richtige Richtung?

Grundsätzlich ja. Der Reifen geht ganz klar in die richtige Richtung, wenn er so kommt. Auch vom Auto her wird es spannender. Aber der Reifen wird den Hauptunterschied ausmachen. Auch ohne Heizdecken zu fahren, ist in der DTM eine neue Herausforderung, die ich schon aus anderen Rennserien kenne und die einen großen Unterschied ausmachen wird. Es gibt im nächsten Jahr viele neue Herausforderungen, durch die sich die DTM meiner Meinung nach positiv entwickeln wird.

Wie fährt sich ein DTM-Auto ohne vorgeheizte Reifen?

Es war zu dieser Jahreszeit in Oschersleben natürlich sehr kühl. Da muss man in der ersten Runde aus der Box heraus sehr vorsichtig sein. Andererseits musst du im Rennen aber sofort pushen. Die Balance zu finden, keinen Fehler zu machen und nicht zu viel Zeit zu verlieren, das wird die große Kunst sein.

Nach drei Jahren mit einem nahezu unveränderten Auto steht in diesem Winter viel Entwicklungsarbeit mit dem Nachfolger des Audi RS 5 DTM auf dem Programm. Freuen Sie sich darauf?

Auf jeden Fall, das ist eine spannende Phase. Seit dem Wegfall der Optionsreifen gab es in der DTM eigentlich keine Veränderungen mehr. Im Winter stand nur Detailarbeit an. Jetzt gibt es wieder einen großen Sprung und mehr Spielraum. Das ist immer spannend, denn als Fahrer kann man sich da mehr einbringen. Ich glaube insgesamt, dass der Fahrer in der DTM im nächsten Jahr stärker in den Fokus rücken wird.

Es ist nun amtlich, dass 2017 statt 24 Autos nur noch 18 an den Start gehen werden. Sehen Sie das ähnlich negativ wie einige Medien?

Überhaupt nicht. Klar hat jeder Fahrer und jeder Fan am liebste so viele Autos wie möglich im Starterfeld. Aber ich glaube, der Fokus liegt in den Rennen ohnehin meist auf dem vorderen Drittel. Entscheidend ist, dass es spannende Rennen mit vielen Überholmanövern und faszinierenden Autos gibt. Und da ist die DTM auf dem richtigen Weg.

Sonntag, 30. Oktober 2016

DTM: Edoardo Mortara wechselt zu Mercedes

Edoardo Mortara
Nun ist offiziel was bereits seit Wochen vermutet wurde, Edoardo Mortara startet in der Saison 2017 für Mercedes.


„Es ist toll, dass wir endlich bestätigen können, dass Edoardo Mortara zu Mercedes wechselt. Edo und wir waren uns schon seit einiger Zeit einig, wollten aber aus Respekt vor unseren Audi Kollegen vor Saisonende nicht bekanntgeben, dass ihr Titelaspirant zu Mercedes wechselt“, kommentierte Ulrich Fritz, Mercedes-AMG DTM-Teamchef den Wechsel. „Mit Edo haben wir nicht nur einen erfahrenen Piloten für unser Team gewinnen können, sondern auch einen richtig guten Typen, der auch charakterlich super in unser Team passt. Wir freuen uns schon sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm."

Edoardo Mortara hat seit dem 01. Mai 2011 isgesamt 76 DTM-Rennen für Audi bestritten,dabei erzielte er 29 Potestplätze, vier Pole-Positions und acht Siege.

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Audi mit neuer Motorsport-Strategie: Formel E statt WEC

  • Neuer Fokus auf elektrische Rennwagen in FIA Formel E
  • Audi-Chef Stadler: „Rennen um die Zukunft tragen wir elektrisch aus“
  • DTM-Engagement unverändert, Jobgarantie für Motorsport-Mitarbeiter
Audi richtet seine Motorsport-Strategie neu aus. Die Premiummarke beendet mit Ablauf der Saison 2016 ihr Engagement in der FIA WEC und damit auch bei den 24 Stunden von Le Mans. Stattdessen engagiert sich Audi werkseitig in der rein elektrischen Rennserie Formel E.
Audi steigt voll in die Formel-E ein
Foto: Aidi-Motorsport
Vor rund 300 Mitarbeitern der Motorsport-Abteilung stellte Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler am Mittwochmorgen die strategische Entscheidung in den Zusammenhang der aktuellen Belastungen für die Marke. Es sei jetzt wichtig, auf das zu fokussieren, was Audi in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig halte. Deshalb habe der Vorstand beschlossen, das Audi-Engagement im Langstrecken-Motorsport zu beenden. Die Kompetenz der Motorsport-Experten aus Neuburg und Neckarsulm wird Audi künftig teilweise im Motorsport, teilweise in der Serien-Entwicklung nutzen.

„Das Rennen um die Zukunft tragen wir elektrisch aus“, sagt Stadler. „Wenn unsere Serienautos mehr und mehr elektrisch werden, müssen das unsere Motorsportwagen als technologische Speerspitze von Audi erst recht sein.“ Die erste rein elektrische Rennserie passe perfekt zur Strategie, ab 2018 im Jahrestakt rein batterie-elektrische Modelle anzubieten. Audi befinde sich in der größten Transformationsphase der Unternehmensgeschichte. Der Einstieg in die FIA Formel E startet bereits 2017. Sie gilt als Rennserie mit dem größten Potenzial für die Zukunft. Deshalb intensivierte Audi in der laufenden Saison 2016/2017 die bestehende Partnerschaft mit dem Team ABT Schaeffler Audi Sport. Auf dem Weg zu einem vollen Werkeinsatz steigt der Hersteller nun aktiv in die technische Entwicklung ein.

Unangetastet bleibt das Engagement in der DTM, wo Audi 2017 mit dem Nachfolger des Audi RS 5 DTM antritt. Erst Mitte Oktober gewann die Premiummarke die Hersteller- und Teamwertung. 2013 hatte Mike Rockenfeller zuletzt den Titel des DTM-Champions für die Vier Ringe nach Hause geholt.

Noch nicht final entschieden ist das zukünftige Engagement in der FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft (World RX). DTM-Werkpilot Mattias Ekström holte dort mit seinem Audi S1 EKS RX quattro in der laufenden Saison 2016 gegen zahlreiche Werkteams vorzeitig den Weltmeistertitel. Bisher hat sich Audi auf eine Unterstützung des privaten Teams EKS beschränkt. Die Marke bewertet aktuell eine mögliche Ausweitung des Engagements, denn auch im Rallycross-Sport steht das spannende Thema Elektrifizierung auf der Agenda.

Mit dem Ausstieg aus der World Endurance Championship (WEC) endet eine erfolgreiche Ära. 18 Jahre lang engagierte sich die Marke bei den Le-Mans-Prototypen. Dabei gelangen 13 Siege bei den 24 Stunden von Le Mans und zahlreiche technische Meilensteine: Audi holte in Le Mans den ersten Sieg eines TFSI-Motors (2001), den ersten Erfolg eines Rennwagens mit TDI-Motor (2006) sowie den ersten Triumph eines Sportwagens mit Hybridantrieb (2012). Bei bisher 185 Renneinsätzen erzielten die Le-Mans-Prototypen von Audi 106 Siege, 80 Pole-Positions und 94 schnellste Rennrunden. Zweimal gewann Audi mit dem Hybrid-Rennwagen Audi R18 e-tron quattro die FIA-Langstrecken-WM. Von 2000 bis 2008 sicherte sich Audi zudem neunmal in Folge den Titel in der American Le Mans Series (ALMS), der in dieser Zeit weltweit bedeutendsten Rennserie für Le-Mans-Prototypen.

„Nach 18 für Audi außergewöhnlich erfolgreichen Jahren im Prototypen-Rennsport fällt uns der Abschied extrem schwer“, sagt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Das Audi Sport Team Joest hat die WEC in dieser Zeit geprägt wie kein anderes Team. Ich möchte mich bei unserer Mannschaft, bei Reinhold Joest und seinem Team, den Fahrern, Partnern und Sponsoren für diese extrem erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken. Das war eine tolle Zeit!“ Durch das LMP-Engagement habe Audi Vorsprung durch Technik demonstriert und viel für den Serieneinsatz gelernt. 

Dienstag, 25. Oktober 2016

Vorbereitung für DTM-Saison 2017

Foto: Jens Hawrda
Während die DTM-Saison mit dem Rennen in Hockenheim zuende gegangen ist bereiten sich die drei Hersteller bereits für die Saison 2017 vor. Ab heute Dienstag bis Freitag dieser Woche testen Audi, BMW und Mercedes in Oschersleben die neuen Fahrzeuge für 2017. Von außen unterscheiden sich die Testfahrzeuge kaum von den Autos dieser Saison. Die Fahrwerkskomponenten werden hingegen neu sein, auch neue Einheitsbauteile für die Aerodynamik werden getestet.

Jeder Hersteller setzt beim Oscherslebentest ein Auto ein. Für BMW fahren Meister Marco Wittmann und sein Teamkollege Timo Glock, für Mercedes Lucas Auer und Felix Rosenqvist und für Audi Mattias Ekström und Mike Rockenfeller.

In Oschersleben soll auch wieder der neue Reifen für 2017 erneut getestet werden. Der neue Reifen soll stärker abbauen, dabei aber auch haltbar sein. Damit sollen die Rennen in zukunft deutlich spannender werden, da der Fahrer den Reifenverschleiß stärker beachten muss.

Freitag, 21. Oktober 2016

DTM-Drei Fragen an: Ulrich Fritz

Die DTM-Saison 2016 endete am vergangenen Wochenenden mit einem Erfolgserlebnis für das Mercedes-AMG DTM Team. Nachdem Robert Wickens das DTM-Jahr mit einem zweiten Platz im Auftaktrennen eröffnet hatte, fuhren Christian Vietoris und Paul Di Resta im letzten Saisonlauf gemeinsam auf das Podest. "Ein Doppel-Podium zum Abschluss der Saison, das ist was wir uns gewünscht haben", sagte Mercedes-AMG DTM-Teamchef Ulrich Fritz. 15 Mal stand ein Mercedes-AMG DTM-Pilot in der Saison 2016 auf dem Podium, darunter vier Siege durch drei verschiedene Fahrer. Gleich fünf unterschiedlichen Piloten gelang in den 18 Saisonrennen der Sprung auf das Podium: Robert Wickens (fünf Mal), Paul Di Resta (vier Mal), Lucas Auer, Christian Vietoris und Gary Paffett (je zwei Mal). Im verregneten Samstagsrennen in Moskau gelang Mercedes-AMG sogar ein Vierfach-Sieg. Mit Lucas Auer gab es in der zurückliegenden Saison auch einen Debütsieger, der sich mit seinem Erfolg auf dem Lausitzring zum ersten österreichischen Sieger in der Geschichte der DTM krönte.

Uli, die Saison 2016 ist zu Ende. Wie lautet dein Fazit?

Ulrich Fritz: „Das war sicher eine Saison mit gemischten Gefühlen. Wir haben zwar keinen Titel gewonnen, dennoch bin ich unheimlich stolz auf die Leistung des Teams. Wir sind dieses Jahr mit einer neuen Silhouette unseres Mercedes-AMG C 63 DTM an den Start gegangen, durften aber unterhalb der Designlinie nichts ändern. Unter diesen Vorzeichen ein konkurrenzfähiges Auto zu haben, war eine Herkules-Aufgabe, die das Team unfassbar gut gelöst hat. Schaut man sich die gewichtsbereinigten Zeiten über die Saison hinweg an, hatten wir sogar über weite Teile das schnellste Fahrzeug im Feld.“

Was war dein Highlight der Saison?

Ulrich Fritz: „Neben der schon angesprochenen Teamleistung und unserem Auto, würde ich die Rennen in Moskau, das Samstagsrennen in Zandvoort und den Sieg von Lucas am Lausitzring nennen. Moskau und Zandvoort waren beides Strecken, auf denen wir in der Vergangenheit nicht wirklich gut aussahen. Und dann holst du in Moskau unter schwierigen Bedingungen im Regen einen Vierfachsieg – das war schon richtig gut. Der Sieg von Lucas am Lausitzring war auf jeden Fall einer der emotionalsten Momente. Es war gleichzeitig der erste Sieg von Peter Mücke und seinem Team in der DTM. Zu sehen, wie sich die Jungs gefreut haben, war grandios.“

Warum hat es in diesem Jahr nicht mit einem Titel geklappt?

Ulrich Fritz: „Da spielen natürlich immer viele Faktoren eine Rolle. Vielleicht war es einfach eines dieser Jahre, in denen der Renngott nicht auf unserer Seite war. Rob hat am Norisring und in Zandvoort viele Punkte unverschuldet verloren. Dennoch waren wir bis zum Nürburgring in einer guten Position. Dort war dann der Unterschied zwischen unseren Autos einfach zu groß. Lucas ist zweimal auf Pole gefahren, aber die anderen konnten seine Pace nicht mitgehen. Als wir dann die Gewichte ins Auto bekommen haben, war uns schon klar, dass in Budapest kaum was zu holen sein würde – und so war es dann ja auch. Unterm Strich würde ich von einer Verkettung unglücklicher Zufälle sprechen. Wenn ich aber sehe, wie motiviert das Team trotz all dieser Rückschläge ist, und wie sehr sie sich jetzt schon auf die neue Saison freuen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr noch stärker zurück kommen. Ein tolles Beispiel für die Arbeitsmoral der Truppe war gerade das letzte  Rennen in Hockenheim. Am Samstag waren wir noch nirgendwo und die Jungs schafften es über Nacht, den Fahrern ein Auto hinzustellen, mit dem wir ein Doppelpodium erzielen konnten. Hut ab.“

Dienstag, 18. Oktober 2016

DTM-Finale Hockenheim: Stimmen Audi Sport

Vor 142.000 Zuschauern (am Wochenende) gewann Audi in Hockenheim die Hersteller- und die Teamwertung der DTM und beide Finalrennen. In der Fahrerwertung belegten Edoardo Mortara und Jamie Green die Plätze zwei und drei. Die Stimmen nach dem Finalwochenende.

Dieter Gass (Leiter DTM bei Audi Sport)
„Mit einem Blick von außen hatten wir eine fantastische Saison: zehn Siege in 18 Rennen, dazu die Titel in der Hersteller- und Teamwertung. Trotzdem tut es extrem weh, heute trotz eines Sieges von Edo (Mortara) den Fahrertitel nur denkbar knapp zu verpassen. Und das umso mehr, als dass wir in Zandvoort eine Situation hatten, in der Edo unberechtigt Punkte verloren hat. Ich weiß, dass es am Ende einer langen Saison eigentlich kein ‚Hätte‘ und ‚Wenn‘ gibt – aber diese Punkte waren mathematisch auf Edos Konto und hätten den Ausschlag geben können.“
Vizemeister 2016 Edoardo Mortara
Foto: Jens Hawrda
Edoardo Mortara (Castrol EDGE Audi RS 5 DTM #48) Platz 3 / Platz 1
„Es sind gemischte Gefühle für mich: Wir haben am Sonntag das Rennen sowie die Titel in der Hersteller- und Teamwertung gewonnen – das ist ein großer Erfolg und eine tolle Sache. Auf der anderen Seite habe ich den Fahrertitel knapp verpasst, und das mit fünf Siegen in einer Saison. Das ist hart und es wird ein paar Tage brauchen, bis wir uns über die positiven Dinge richtig freuen können.“

Miguel Molina (Teufel Audi RS 5 DTM #17) Platz 1 / Platz 14
„An diesem Finalwochenende überwiegen die positiven Momente: Der Samstag war ein rundum perfekter Tag, der mit dem Sieg gekrönt wurde. Den Sonntag dagegen habe ich immer noch nicht richtig verstanden: Wir haben nicht die kleinste Kleinigkeit am Auto geändert, hatten aber aus irgendeinem Grund keine Chance im Qualifying. Also ging es nur noch um eine gute Strategie, die mich dann immerhin noch einige Plätze nach vorn gebracht hat. Jetzt geht es für mich nach Hause, die Batterien aufladen, und vielleicht ein Go-Kart-Rennen mit Freunden in der nächsten Zeit.“

Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM #99) Platz 5 / Platz 11
„Unser Ziel hier in Hockenheim war, alle drei Titel zu holen. Jetzt sind es zwei geworden, auch wenn das i-Tüpfelchen – der Fahrertitel – fehlt. Ich finde, wir sollten trotzdem zufrieden sein und ein wenig feiern. Ich persönlich hatte das wohl schlechteste Jahr in meiner DTM-Zeit. Wir werden uns jetzt in Ruhe angucken, woran das gelegen hat. Denn eines ist klar: Ich möchte in Zukunft wieder auf einem viel höheren Niveau angreifen.“

René Rast (Red Bull Audi RS 5 DTM #72) Platz 6 / Platz 17
„Das Wochenende mit Audi in der DTM hat riesigen Spaß gemacht und war eine tolle Erfahrung. Danke an Audi, dass man mir diese Möglichkeit gegeben hat, und danke an die Phoenix-Jungs für die herzliche Aufnahme. Ich habe viel mit den Ingenieuren gearbeitet, um mich zu verbessern. Der sechste Platz am Samstag war ein schöner Lohn dafür. Am Sonntag habe ich dann auch gleich die harte Seite der DTM kennengelernt: Ich hatte das Gefühl, eine tolle Qualifying-Runde hingelegt zu haben – und fand mich plötzlich auf Platz 23 wieder.“
Jamie Green
Foto: Jens Hawrda
Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM #53) Platz 8 / Platz 8
„Dieses Wochenende waren die Ergebnisse im Qualifying etwas frustrierend. Am Samstag habe ich keine schnelle Runde zusammenbekommen, da ich mit Verkehr zu kämpfen hatte. Anschließend hatte ich eigentlich ein starkes Rennen trotz einer schwierigen ersten Runde. Am Sonntag lief es sehr ähnlich. Im Zeittraining konnten wir uns erneut keine gute Ausgangsposition sichern. In der ersten Rennrunde wurde ich dann in Kurve zwei von der Strecke gedrängt und habe zunächst den Anschluss verloren. Zwischenzeitlich lag ich auf Rang 22, konnte mich aber dank eines gut getimten Boxenstopps und schneller Rundenzeiten wieder nach vorn kämpfen. Was die gesamte Saison angeht, hat Audi eine gute Performance gezeigt. Insgesamt hatte ich konstant gute Leistungen, aber leider waren auch einige Ausreißer nach unten dabei – wie beim Auftakt in Hockenheim oder zuletzt in Budapest.“

Adrien Tambay (Speedweek.com Audi RS 5 DTM #27) Platz 12 / Ausfall
„Das Wochenende hätte natürlich besser laufen können, insbesondere im Rennen am Sonntag. Ich wollte voll attackieren, um weiter nach vorn zu kommen. Anfangs lief es gut und ich konnte Plätze gutmachen. Als ich dann auch Di Resta überholen wollte, hatte ich leider eine Berührung mit Auer und damit war das Rennen gelaufen. Das Saisonhighlight war für mich das Rennwochenende in Budapest – der erste Erfolg zusammen mit meinem neuen Team. Ich fühle mich sehr wohl bei Team Rosberg und habe tolle Leute an meiner Seite. Insofern schaue ich positiv in die Zukunft. Vieles lief die Saison über noch nicht optimal und wir werden den Winter über weiter daran arbeiten, damit wir auf 100 Prozent kommen.“

Nico Müller (Playboy Audi RS 5 DTM #51) Platz 15 / Platz 13
„Zwei Nullnummern hier in Hockenheim – das ist sicher nicht das Finale, das ich mir gewünscht habe. Ich war mit Bestzeiten in zwei freien Trainings eigentlich gut dabei, bin aber im Qualifying immer in Verkehr geraten. Auf die Winterpause der DTM könnte ich übrigens gut verzichten – wenn es nach mir ginge, könnte es nächstes Wochenende schon weitergehen.“

Timo Scheider (AUTO BILD MOTORSPORT Audi RS 5 DTM #10) Platz 16 / Platz 18
„Das war ein sehr emotionales Wochenende für mich. Schwer zu fassen, dass es wirklich meine letzten beiden DTM-Rennen für Audi waren. Sportlich hätte es für mich persönlich besser laufen können, aber mit den Titeln in der Team- und Herstellerwertung war es für Audi ein erfolgreiches Wochenende. Ich habe mich riesig über die Resonanz der Fans gefreut – den ganzen Sonntag im Fahrerlager und nach der Auslaufrunde auch bei meinem kurzen Stopp vor der Haupttribüne – das waren alles Gänsehaut-Momente. Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Danke an alle, die mich in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten unterstützt und auf meinem Weg in der DTM in guten und schlechten Zeiten begleitet haben.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline)
„Wir haben für Audi in diesem Jahr neun von zehn Rennen gewonnen und jetzt fünf Siege in Folge geholt – eine der längsten Serien, an die ich mich erinnern kann. Dazu hat unsere Mannschaft die Teamwertung gewonnen und Audi die Herstellerwertung. Glückwunsch und danke an alle, die dazu beigetragen haben. Nur die Krönung hat leider gefehlt: der Fahrertitel für Edo (Mortara). Das tut weh, denn er hat an diesem Wochenende wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, was in ihm steckt. Leider war er speziell am Sonntag allein auf weiter Flur, da hatten wir alle auf mehr Unterstützung seiner Markenkollegen gehofft. Wir reisen mit erhobenen Köpfen zurück nach Kempten und freuen uns auf die Revanche im nächsten Jahr.“

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix)
„Ich blicke auf das Wochenende mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Toll, dass es mit dem Gewinn der Hersteller- und Teamwertung geklappt hat. Aber es wäre auch der Fahrertitel für Edo (Mortara) möglich gewesen. Ähnlich gemischt sieht es bei unserem Team aus: Toller Einstand mit Platz sechs für René (Rast) am Samstag und die bittere Erfahrung, wie hart die DTM sein kann, am Sonntag. Mein herzlicher Dank geht an Timo (Scheider), der sich an diesem Wochenende aus der DTM verabschiedet hat. Er war in den Jahren bei uns immer ein toller Teamplayer und hat unsere ganze Mannschaft vorangebracht. Wir werden ihn vermissen.“

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg)
„Gratulation an ABT zur Teamwertung, Gratulation an Audi zur Markenwertung und auch Gratulation an Edo (Mortara) – er hat mir heute unheimlich leid getan, denn er hätte den Titel mehr als verdient gehabt. Aus unserer Sicht war das Wochenende natürlich nicht optimal. Aber wir beenden die Saison mit Jamie (Green) auf dem dritten Platz in der Fahrermeisterschaft – und wenn wir uns in einer so hart umkämpften Serie darüber nicht mehr freuen, dann machen wir etwas falsch. Wir waren jetzt Dritter und Zweiter – fehlt noch der große Pokal, und den gehen wir in der nächsten Saison an.“
 
 

Montag, 17. Oktober 2016

Nachgefragt bei ... Mattias Ekström

Der zweimalige DTM-Champion nach dem vorzeitigen Gewinn der FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft 2016 auf dem Estering.

Mattias Ekström
Foto: Jens Hawrda
Wie fühlt man sich als Weltmeister?

Ich bin überglücklich! Bereits vor dem letzten Rennen Weltmeister zu werden, ist ein tolles Gefühl. Und ich bin unglaublich stolz auf meine ganze EKS-Mannschaft. Einen Dank möchte ich auch an meinen Arbeitgeber Audi Sport aussprechen. Meine Chefs haben mir erlaubt, auf dem Estering an den Start zu gehen, um die Chancen auf den Titelgewinn so groß wie möglich zu halten. Das war nicht selbstverständlich und ich bin sehr, sehr dankbar dafür. Hoffentlich kann ich ihnen mit dem WM-Titel auch ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Wie lief es am Estering aus Ihrer Sicht?

Mein Audi S1 EKS RX quattro war auf dem Estering wie schon das ganze Jahr über wieder fantastisch. Unser Ziel war es, den Titel vorzeitig zu holen, deshalb war ich vielleicht etwas konservativer unterwegs als sonst – das hat man im Finale beim Start und in der ersten Kurve gesehen. Aber es hat zum Glück trotzdem geklappt, weil Petter (Solberg) nur Zweiter wurde und Johan (Kristoffersson) im Finale einen Reifenschaden hatte.

Ist der WM-Titel mehr wert als Ihre beiden DTM-Titel?

Weltmeister zu werden ist schon etwas ganz Besonderes – das war ich in meiner Karriere bisher noch nie. Meine Titel und Siege mit Audi Sport in der DTM sind auch extrem wertvoll. Das Besondere an diesem WM-Titel ist aber, dass wir vor drei Jahren bei null angefangen haben. Im Oktober 2013 gab es gar nichts. Was mein Team EKS und ich in dieser Zeit aufgebaut haben, können sich nur die Wenigsten vorstellen.
Haben Sie auch das DTM-Finale in Hockenheim vom Estering verfolgt?

Natürlich! Ich war die ganze Zeit mit meinen Jungs in Hockenheim im Kontakt. Sie haben mir nach dem DTM-Rennen direkt ein Glückwunschfoto per WhatsApp geschickt. Ich bin froh, dass Abt auch ohne mich die Teammeisterschaft geholt hat und Audi Sport den Herstellertitel. Schade, dass Edo (Mortara) am Ende vier Punkte zum Fahrertitel gefehlt haben. Wer gesehen hat, wie er in Hockenheim gefahren ist, weiß, dass er den Titel verdient gehabt hätte. Meister der Herzen ist er für mich auf jeden Fall! Ich liebe es, wie er fightet.

Wie geht es weiter?

Wir werden den WM-Titel ordentlich feiern, aber auch die Batterien etwas aufladen. Dann werden wir unsere beiden Audi S1 EKS RX quattro für das Finale in Argentinien vorbereiten und am 26. und 27. November in Rosario versuchen, auch noch Team-Weltmeister zu werden.

Sonntag, 16. Oktober 2016

Mattias Ekström ist Rallycross-Weltmeister

  • Audi-Werksfahrer feiert auf dem Estering vorzeitig den Titel
  • Erster WM-Titel weiterer Höhepunkt seiner außergewöhnlichen Karriere
  • „Früher war mir Rallycross zu dreckig“, sagt Mattias Ekström
Mattias Ekström
Foto:Colin McMaster/EKS/McKlein
Mattias Ekström hat sich mit einem fünften Platz auf dem Estering vorzeitig den Titel in der FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft gesichert. Der Schwede hatte für den vorletzten WM-Lauf der Saison 2016 auf das DTM-Finale in Hockenheim verzichtet und damit zum ersten Mal in seiner 16-jährigen DTM-Karriere ein Rennen verpasst.


„Das ist vielleicht der beste Tag in meiner Motorsport-Karriere“, sagt Ekström. „Es gab so viele schöne Momente mit Audi Sport in der DTM, aber das hier ist etwas ganz, ganz Besonderes. Wir haben vor drei Jahren bei null angefangen. Im Oktober 2013 gab es gar nichts. Was mein Team und ich in dieser Zeit aufgebaut haben, können sich nur die Wenigsten vorstellen. Ein großer Dank gebührt natürlich auch meinem Arbeitgeber Audi Sport. Meine Chefs haben mir erlaubt, auf dem Estering an den Start zu gehen, um die Chancen auf den Titelgewinn so groß wie möglich zu halten. Das war nicht selbstverständlich und ich bin sehr, sehr dankbar dafür. Hoffentlich kann ich ihnen mit dem WM-Titel auch ein Lächeln auf die Lippen zaubern.“

Ekström hat mit dem Titelgewinn einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er einer der komplettesten Rennfahrer der Welt ist. Seit 2001 hat er 177 DTM-Rennen für das Audi Sport Team Abt Sportsline bestritten und dabei 22 Siege und zweimal den Titel gefeiert (2004, 2007). Ekström ist damit der erfolgreichste Audi-DTM-Pilot der Geschichte. In seiner Karriere triumphierte der 38-Jährige auch viermal beim Race of Champions – einmal in der Teamwertung mit Tom Kristensen (2005) sowie dreimal in der Einzelwertung (2006, 2007, 2009). Dabei besiegte er unter anderem den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher. Daneben fuhr er unter anderem erfolgreich in der schwedischen Tourenwagen-Meisterschaft STCC, in der Rallye-Weltmeisterschaft sowie in der NASCAR und der australischen V8 Supercars.

Der Gewinn des Weltmeistertitels ist auch für Audi Sport etwas ganz Besonderes. Denn neben der Formel 1, WRC, WEC und WTCC ist der Titel in der Rallycross-WM einer von nur fünf Weltmeistertiteln der FIA. Zuletzt konnten 2012 und 2013 die Audi-Teams in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC Siege in der Fahrerwertung bejubeln. Der letzte Titel eines einzelnen Audi-Piloten liegt 32 Jahre zurück. 1984 gewann Ekströms Landsmann Stig Blomqvist die Rallye-Weltmeisterschaft. „Stig ist mit quattro-Antrieb zum Titel gefahren, in der WEC war der Audi R18 e-tron quattro erfolgreich und ich konnte nun mit meinem Audi S1 EKS RX quattro ein Kapitel zu dieser Erfolgsgeschichte beitragen“, sagt Ekström.

Audi sichert sich zwei der drei DTM-Titel

  • Klarer Sieg in der Herstellerwertung
  • Audi Sport Team Abt Sportsline gewinnt die Teamwertung
  • Finalsieger Edoardo Mortara fehlen die Punkte aus Zandvoort zum Fahrertitel
Foto: Audi-Motorsport
Audi hat sich beim Finale in Hockenheim zwei der drei DTM-Titel gesichert. Zum dritten Mal ist Audi Hersteller-Champion der DTM und das Audi Sport Team Abt Sportsline zum vierten Mal Teammeister. Den Fahrertitel verpasste Audi-Pilot Edoardo Mortara im Castrol EDGE Audi RS 5 DTM trotz seines fünften Saisonsieges um vier Punkte nur ganz knapp.

„Das war der bitterste Sieg, an den ich mich erinnern kann“, sagt Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. „Der Super-GAU ist eingetreten: Wir haben die Teammeisterschaft und die Herstellermeisterschaft gewonnen, was gut ist. Aber in der Fahrerwertung fehlen uns weniger als jene Punkte, die Edoardo Mortara in Zandvoort unberechtigterweise verloren hat. Das ist ganz bitter und schwer zu verdauen.“

Kurze Rückblende: Im neunten Saisonrennen lag Edoardo Mortara in Zandvoort hinter seinem Markenkollegen Jamie Green an sechster Stelle, als gegen den Italiener eine Durchfahrtsstrafe wegen einer angeblichen Verletzung der Slow-Zone-Regeln verhängt wurde. Noch am selben Abend räumte die Rennleitung Unstimmigkeiten im offiziellen GPS-System ein.

„Natürlich sind wir traurig, dass uns nun genau diese Punkte zum Titelgewinn fehlen“, sagt Edoardo Mortara. „Aber damit muss ich leben. Mein Team, mein Renningenieur, meine Mechaniker: Alle haben in diesem Jahr einen fantastischen Job gemacht und ich habe mich in meinem Audi RS 5 DTM sehr wohl gefühlt. Ich konnte heute nicht mehr machen, als das Rennen zu gewinnen. Es war mein fünfter Sieg in diesem Jahr, darauf bin ich sehr stolz.“
Wie schon am Vortag begeisterte der neue Vizechampion der DTM die Zuschauer mit einer eindrucksvollen Aufholjagd. Trotz eines technischen Problems im Qualifying war Mortara auf Startplatz sechs der schnellste Audi-Pilot. Im Rennen benötigte er nur sechs Runden, um sich an die Spitze des Feldes zu kämpfen und anschließend einen überlegenen Sieg herauszufahren.

Dabei überholte Mortara in Runde sechs auch Marco Wittmann und damit seinen direkten Rivalen im Titelkampf. Obwohl der BMW-Pilot des Tempo Mortaras nicht mitgehen konnte, reichte Wittmann am Ende ein vierter Platz zum knappen Gewinn der Fahrerwertung. Endstand: 206:202.

In der Herstellerwertung setzte sich Audi mit 700 Punkten deutlich vor BMW (647 Punkte) und Mercedes-Benz (471 Punkte) durch. Nach 2004 und 2014 ist es der dritte Herstellertitel für Audi in der DTM. Mit erneut zehn Siegen in 18 Rennen ist der Audi RS 5 DTM genau wie im Vorjahr das erfolgreichste Auto der Saison.

Die Teamwertung ging nach 2004, 2007 und 2011 zum vierten Mal an das Audi Sport Team Abt Sportsline mit Edoardo Mortara, Mattias Ekström und Mike Rockenfeller, der den neuen Rallycross-Weltmeister Ekström beim Finale in Hockenheim vertrat.

Den dritten Platz in der Fahrerwertung sicherte sich Jamie Green, der sich im Hoffmann Group Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Rosberg nach einer Rangelei am Start vom 22. bis auf den achten Platz nach vorn kämpfte. Neben Edoardo Mortara war er der einzige Audi-Pilot, der am Sonntag Punkte sammelte.

Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM), Nico Müller (Playboy Audi RS 5 DTM) und Miguel Molina (Teufel Audi RS 5 DTM) verpassten Punkte auf den Positionen elf, 13 und 14 nur knapp. René Rast (Red Bull Audi RS 5 DTM) kam als bester Fahrer des Audi Sport Team Phoenix als 17. ins Ziel, Timo Scheider beendete sein letztes DTM-Rennen nach einer Durchfahrtsstrafe im AUTO BILD MOTORSPORT Audi RS 5 DTM auf Rang 18. Adrien Tambay (Speedweek.com Audi RS 5 DTM) schied nach einer Kollision im Startgetümmel vorzeitig aus.

„Auch wenn wir den Fahrertitel so knapp verpasst haben, war es insgesamt eine starke DTM-Saison für Audi“, so die abschließende Bilanz von Dieter Gass. „Wir hatten das stärkste Paket und haben insgesamt zehn Rennen und zwei der drei möglichen Titel gewonnen. Ich möchte mich bei jedem bedanken, der dafür hart gearbeitet hat: bei der ganzen Mannschaft von Audi Sport in Neuburg und Neckarsulm. Bei unseren Kollegen in Ingolstadt. Bei unseren drei Teams, unseren Fahrern und natürlich auch unseren Partnern.“

Mortara gewinnt das letzte Saisonrennen – Marco Wittmann ist DTM-Champion 2016

Sieger des letzten Saisonrennens: Edoardo Mortara
Foto: Audi-Motorsport
Ein vierter Platz im Sonntagsrennen beim DTM-Finale auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg hat BMW-Pilot Marco Wittmann gereicht, um sich zum DTM-Champion 2016 zu krönen. Sein letzter verbliebener Konkurrent im Titelkampf, Edoardo Mortara im Audi RS 5 DTM, fuhr am Sonntag in Hockenheim zwar erneut ein starkes Rennen und siegte souverän, am Ende fehlten dem Italo-Schweizer trotz seines insgesamt achten DTM-Siegs aber vier Punkte auf den neuen Champion Wittmann. Für Marco Wittmann ist es nach 2014 bereits der zweite Titel in der DTM; BMW stellt nach 1987, 1989, 2012 und 2014 zum fünften Mal den DTM-Champion. „Das war ein turbulentes Rennen und Edoardo war sehr stark“, fasste Wittmann die Ereignisse zusammen und lobte seinen Konkurrenten. „Es ist ein wahnsinniges Gefühl, nach 2014 erneut den Titel zu holen. Das ist einfach der Wahnsinn.“

Beim DTM-Finale auf dem Hockenheimring präsentierte sich die DTM vor 142.000 Zuschauern am Rennwochenende von ihrer besten Seite – mit packendem Tourenwagensport und Tür-an-Tür-Duellen, die für ein würdiges Finale sorgten. Neben Rennsieger Edoardo Mortara verabschiedeten sich die beiden Mercedes-AMG-Piloten Christian Vietoris und Paul Di Resta auf den Plätzen zwei und drei mit Podestplatzierungen in die Winterpause.
Edoardo Mortara hat gekämft, aber ..., er hätte es auch verdient gehabt Meister zu werden
Foto: Audi-Motorsport
Edoardo Mortara hat alles getan, um die Titelentscheidung noch zu seinen Gunsten zu entscheiden: 17 Punkte betrug sein Rückstand vor dem Rennen. Nach einem verkorksten Start kämpfte er sich gegen zahlreiche BMW-Piloten Position für Position nach vorne und übernahm in Runde sechs die Führung vor Wittmann. Nach 39 Runden überquerte Mortara mit 3,040 Sekunden Vorsprung vor Vietoris die Ziellinie. Wittmann reichte der vierte Platz im letzten Saisonrennen zum Titelgewinn. Hinter ihm schafften es mit Timo Glock, Maxime Martin und Tom Blomqvist drei weitere BMW-Piloten in die Punkteränge. Diese wurden komplettiert durch Jamie Green und Robert Wickens auf den Positionen neun und zehn.

Auch die Team- und Markenwertung wurden erst im letzten Rennen entschieden. Das Audi Sport Team Abt Sportsine setzte sich in der Teamwertung mit 319 Punkten gegen das BMW Team RMG (290 Punkte) durch. In der Markenwertung siegte Audi mit 700 Punkten vor BMW (647 Punkte) und Mercedes-Benz (471 Punkte).

Pole für Félix da Costa – Wittmann und Mortara in Reihe drei

Wie am Samstag, holt sich BMW-Pilot António Félix da Costa auch am Sonntag die Pole-Position. Der Portugiese, der heute sein letztes DTM-Rennen fährt, sicherte den besten Startplatzvor Mercedes-Pilot Gary Paffett. Das Qualifying war aber vor allem wegen dem Kampf um den DTM-Titel interessant.

zweite Pole am Finalwochenende für Antonio Felix Da Costa
Foto: Jens Hawrda
Unfreiwillig war Edoardo Mortara – Zweitplatzierter in der DTM-Fahrerwertung und Verfolger von Marco Wittmann – Hauptdarsteller. Der Audi-Pilot beklagte im Qualifying Probleme mit der Lenkung und die Mechaniker arbeiteten in der 20-minütigen Session fieberhaft an seinem Audi RS 5 DTM. In seiner ersten gezeiteten Runde, nur wenige Minuten vor Ende des Qualifyings, fuhr er auf Anhieb vor Wittmann auf Platz fünf. Der konterte, verbesserte sich minimal und schob sich Mortara vorbei. In der Startaufstellung stehen die beiden Kandidaten nebeneinander in der dritten Startreihe auf den Positionen fünf und sechs – mit leichtem Vorteil für den um eine Position besser platzierten Wittmann.

Während Wittmann auf Schützenhilfe seiner Markenkollegen Tom Blomqvist und Maxime Martin auf den Startplätzen drei und vier hoffen kann, ist Mortara auf sich allein gestellt. Der nächstbeste Audi-Pilot ist Jamie Green auf Platz zehn. Dazwischen stehen Robert Wickens, Timo Glock und Christian Vietoris .


Stimmen nach dem Qualifying:

António Félix da Costa, Platz 1, BMW:
„Ein absolut fantastisches letztes Wochenenede meiner DTM-Karriere. Ich darf auch im zweiten Rennen von der Pole-Position starten – einfach perfekt. Es läuft einfach alles wie am Schnürchen. Das Auto fühlt sich großartig an und ist offensichtlich extrem schnell. Deshalb bin ich auch total entspannt und so kommt eines zum anderen. Jetzt will ich unbedingt das letzte DTM-Rennen meiner Karriere gewinnen und werde mächtig Gas geben. Ich hoffe, es läuft ein wenig besser, als gestern. Da haben die Reifen doch sehr stark abgebaut, was mich den Podiumsplatz gekostet hat.“


Marco Wittmann
, Platz 5, BMW:
„Für die Zuschauer ist diese Ausgangslage natürlich perfekt, es wird mit Sicherheit spannend. Edo und ich wissen beide, was wir zu tun haben. Ich selber bin total entspannt. Alles läuft hier eigentlich nach Plan. Wir haben zwei starke Qualifyings abgeliefert, obwohl in beiden vielleicht sogar ein Tacken mehr drin gewesen wäre. Aber, ich stehe auf Platz fünf und bin vorne mit dabei – im Titelkampf natürlich extrem wichtig.“

Edoardo Mortara, Platz 6, Audi:
„Unglaublich, wir haben an diesem Wochenende so viele Probleme, wie an keinem anderen in dieser Saison. Jetzt diese technischen Probleme im Qualifying. Dennoch habe ich es am Ende geschafft, ein gutes Resultat zu erzielen. Natürlich ist Marco jetzt im Vorteil und ich glaube ihm gerne, dass er ganz entspannt ist. Aber, noch ist hier nichts vorbei. Es gibt immer noch ein Rennen zu fahren, wir dürfen noch einmal fünf Kilogramm ausladen, während BMW fünf Kilo zuladen muss. Und so lange ich noch Chancen auf den Titel habe, werde ich alles versuchen und voll attackieren.

DTM: 3. Freies Training - Audi stark

Trainingsschnellster Nico Müller (Audi)
Foto: Jens Hawrda
Nico Müller (Audi) hat im dritten Freien Training die Bestzeit hingelegt. Edoardo Mortara wer Zweitschnellster vor seinen Audi-Teamkollegen Mike Rockenfeller und Renè Rast. Bester BMW-Pilot war Antonio Felix Da Costa auf Platz fünf. Titelaspirant Marco Wittmann erreichte nur Platz 17.
Ergebnis drittes Freies Training
Quelle: dtm.com

Audi trennt sich von Scheider, da bleiben Fragen offen

mit Timo Scheider verlässt einer der erfahrensten und erfolgreichsten Piloten die DTM
Foto: Jens Hawrda
Als am Samstag Nachmittag eine Pressekonferenz mit Timo Scheider angekündigt wurde ahnten viele was um 19.00 Uhr verkündet werden würde. Die Pressekonferenz war kurz und sehr emotional.

"Wie man sich vielleicht denken kann, ist der Anlass nicht gerade ein schöner", beginnt Scheider seine rund zehn Minuten lange Abschiedsrede und erklärt: "Ich habe vor zwei Tagen einen Anruf erhalten, bei dem mir mitgeteilt wurde, dass ich mit Audi in der DTM keine Zukunft mehr habe. Das Ganze ist natürlich ein Stück weit tragisch, weil ich es mir ehrlich gesagt ein bisschen anders vorgestellt hatte."

Scheider versuchte sich zusammenzureißen, aber bereits nach wenigen Sätzen stockte seine Stimme, um dann ganz zu versagen. Er kämpfte mit den Tränen und konnte diese schließlich nicht mehr zurück halten.

Bereits vor dem Finale in Hockenheim hatten Piloten aus dem BMW-Lager ihren Rücktritt erklärt, das war vorbereitet und hatte Stil. Im  Fall von Timo Scheider hatte man aber den Eindruck, er wurde von den Ereignissen selbst überrollt. Die Art und Weise mit der sich Audi von einem seiner langjährigsten Piloten getrennt hat ist allemal fragwürdig und lässt kein gutes Licht auf die Verantwortlichen fallen. Auch zeigt es das dass so gern vermittelte Bild von der Audi-Familie wohl nur ein in den Medien und gegenüber den Fans vermitteltes Zerrbild ist. Hinter der Fassade regiert das knallharte Geschäftsinteresse das keinen Platz für emotionale Momente lässt. Jedenfalls lässt das Gebaren von Audi in diesem Zusammenhang kein gutes Licht auf die Verantwortlichen Fallen und es bleiben Fragen offen.
Timo Scheider
Foto: Jens Hawrda
Sicherlich war die Leistung von Timo Scheider in den letzten beiden Jahren zu hinterfragen und sicherlich musste er sich selbst die Frage stellen, ob vor dem Hintergrund der im Raum stehen Reduzierung der Fahrer von 8 auf 6 pro Hersteller sein zukünftiger Platz im Audi-Kader nicht in Frage steht. Das er ein eventueller Streichkandidat für die Zukunft ist, war ihm sicherlich klar.

Aber Scheider ist zweimaliger DTM-Champion hat die 24h von Spa gewonnen, zahlreiche Podestplätze für die Marke erfahren. Muss man dann von bei Audi so mit einem seiner langjährigsten Piloten umgehen? Scheider ist traurig und enttäuscht und das kann man nachvollziehen.

Timo Scheider fährt heute (16.10.2016) sein letztes DTM-Rennen für die Ingolstädter. "16 Jahre DTM - das ist eine Zeit, die viele Emotionen gekostet hat. Es ist ein Moment in meinem Leben gekommen, der sehr schwierig ist", sagte der erfahrenste aller aktiven Fahrer im Deutschen Tourenwagen Masters am Samstag in Hockenheim. Das Rennen am Sonntag ist Nummer 181 für ihn. Der Meister von 2008 und 2009 saß seit 2006 für Audi am Steuer. Sein Vertrag läuft aus. Zuvor war der 37 Jahre alte Familienvater in der DTM fünf Jahre für Opel gefahren.

Er habe am Donnerstag einen Anruf erhalten, in dem ihm das Ende der Zusammenarbeit mitgeteilt worden sei. "Ich hätte das gerne anders zelebriert", betonte Scheider, der mit den Tränen kämpfte. "Ich hätte das gerne anders vorbereitet, um danke zu sagen."

Scheider kommt in seiner DTM-Karriere auf sieben Siege und 24 Podestplätze. Letztmals ganz oben auf dem Podium stand er vor einem Jahr beim Saisonfinale in Hockenheim. Nur fünf Rennfahrer haben mehr Einsätze in der DTM als Scheider.

"Zu meiner Zukunft kann ich heute noch nichts sagen. Ich habe viele Pläne und viele Gespräche. Aber heute ist es noch zu früh, um dazu etwas zu sagen. Ich bin Herzblut-Racer, und das möchte ich auch bleiben. Man darf sich sicher sein, dass ein Timo Scheider in Zukunft wieder in einem Rennauto sitzen wird. Ob das On- oder Offroad ist, das sei mal dahingestellt."

Im November wird Scheider einen Gaststart beim Finale der Rallycross-Weltmeisterschaft (WRX) in Argentinien absolvieren. "Alles, was darüber hinausgeht, werden wir sehen. Aber das ist nicht nicht die einzige Hoffnung und nicht der einzige Plan, den ich habe. Ich muss mir ein bisschen Zeit nehmen, um herauszufinden, was ich machen möchte, und wo ich meine Zukunft auch fahrerisch sehe", so Scheider.

Am Ende seiner Ansprache erhält Scheider von den Journalisten, Fotografen und seinen Teamkollegen, die ebenfalls anwesend sind, Standing Ovations.









Samstag, 15. Oktober 2016

Timo Scheider beendet seine DTM-Karriere

Timo Scheider auf der improvisierten Pressekonferenz am, Samstagabend am Hockenheimring
Foto: Audi-Motorsport
Timo Scheider bestreitet beim Finale auf dem Hockenheimring am Sonntag sein letztes DTM-Rennen für Audi. In elf gemeinsamen Jahren gewann Scheider zwei DTM-Titel (2008 und 2009), sieben DTM-Rennen und mit dem Audi R8 LMS die 24 Stunden von Spa 2011.

„Wir haben viele schöne gemeinsame Erfolge gefeiert“, sagt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Die Highlights waren ganz sicher seine beiden DTM-Titel und sein erster Sieg in der DTM im Jahr 2008 in Oschersleben. Timo (Scheider) ist in dieser langen Zeit ein echter Audianer geworden, der viele Fans hat. Er war stets ein Teamplayer und wird immer mit der erfolgreichen Motorsport-Geschichte von Audi verbunden bleiben.“

„Ich wäre gerne weiter in der DTM gefahren“, sagt Timo Scheider, der im November 38 Jahre alt wird und am Sonntag sein 181. DTM-Rennen fährt. „Mein Herz wird weiter für die DTM schlagen. Ich habe einige andere spannende Projekte, denen ich mich in Zukunft verstärkt widmen werde. Dazu zählen meine eigenen Teams im Kartsport und in der Formel 4. Aber auch den Rennfahrer Timo Scheider wird es weiter geben – ob im Rallycross oder in anderen Kategorien, ist derzeit noch offen.“

Der Hockenheimring hat in der DTM-Karriere von Timo Scheider einen ganz besonderen Platz: Hier startete er im Jahr 2000 erstmals in der DTM. 2008 und 2009 gewann er beim Finale in Hockenheim seine beiden DTM-Titel. Ende 2015 feierte er seinen bisher letzten Sieg in der DTM ebenfalls in Hockenheim.

Molina siegt – Titelentscheidung zwischen Wittmann und Mortara vertagt

Miguel Molina holt Sieg im Rennen am Samstag
Foto: Jens Hawrda
Miguel Molina hat das DTM-Samstagsrennen auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg souverän gewonnen. Bereits beim Start eroberte der Spanier im Audi RS 5 DTM Platz eins und überquerte nach 27 Runden als Sieger die Ziellinie. „Der Start war entscheidend für den heutigen Erfolg“, sagte Molina. „Danach hatte ich eine gute Pace und konnte zum Sieg fahren.“ Der zweite Saisonsieg von Molina – der dritte Sieg seiner DTM-Karriere – stand allerdings im Schatten des packenden Duells zwischen Marco Wittmann und Edoardo Mortara im Kampf um den Titel des DTM-Champions 2016. Wittmann wurde am Samstag Zweiter und baute damit seine Führung in der Fahrerwertung weiter aus – Mortara sah als Dritter die Zielflagge und hielt damit die Entscheidung bis zum letzten Saisonrennen morgen Sonntag offen.

Bis zur Halbzeit des 40-minütigen Rennens sah alles nach einer vorzeitigen Entscheidung zu Gunsten Wittmanns aus: Der BMW-Pilot rangierte auf einem sicheren zweiten Platz und Mortara war zu diesem Zeitpunkt lediglich Achter. Der Audi-Pilot aber fuhr ein überlegtes und strategisches Rennen, nutzte sein DRS optimal und arbeitete sich Position für Position nach vorne. „Die Taktik für das Rennen habe ich mir im Auto zurechtgelegt“, sagt Mortara im Ziel. „Ich habe mein DRS sehr überlegt eingesetzt und habe meine Chancen gegen Rennende gesehen. Wir waren heute schon sehr schnell, ich hoffe aber, morgen noch konkurrenzfähiger zu sein und den Titel zu holen.“ Während Mortara ein sehr aufregendes Rennen erlebte, war das von Wittmann eher ruhig. „Unser Ziel war, vor Edoardo zu bleiben und das ist uns gelungen. Die drei Punkte die ich heute mehr bekommen habe als Edo können am Ende wichtig sein. Aber: Er hatte eine gute Pace und wir haben bis morgen noch viel Arbeit vor uns“, so Wittmann.

Hinter António Félix da Costa und Mike Rockenfeller auf den Plätzen vier und fünf wurde René Rast in seinem erst zweiten DTM-Rennen Sechster. Timo Glock, Jamie Green, Tom Blomqvist und Paul Di Resta als bester Mercedes-AMG-Pilot komplettierten auf den Positionen sieben bis zehn die Punkteränge. In der Fahrerwertung liegt Marco Wittmann vor dem letzten DTM-Saisonrennen am Sonntag auf dem Hockenheimring mit 194 Punkten auf Platz eins. Sein Vorsprung auf Edoardo Mortara (177 Punkte) beträgt 17 Punkte.

DTM: Antonio Felix Da Costa holt Pole für's Samstagsrennen

Antonio Felix Da Costa holt Pole
Foto: Jens Hawrda
Er hat seinen Rücktritt zum Ende der Saison schon bekannt gegeben, das hält ihn aber nicht davon ab zum Saisonfinale noch einmal richtig drauf zu halten. Antonio Felix Da Costa holt die Pole vor dem Audi-Piloten Miguel Molina und Tom Blomqvist (BMW). Auf Platz vier folgt der Meisterschaftsführende Marco Wittmann (BMW). Mit Maxime Martin steht ein weiterer BMW-Pilot auf Platz 5. Edoardo Mortara geht als Achter ins Samstagsrennen.
Ergebnis Qualifying
Quelle: dtm.com

DTM: Zweites Freies Training - Wittmann deutlich vor seinen Titelkonkurrenten

Schnellster im zweiten Freien Training: Nico Müller
Foto: Jens Hawrda
Schnellster im zweiten Freien Training war der Audi-Pilot Nico Müller gefolgt von den BMW-Piloten Antonio Felix Da Costa, Bruno Spengler, Augusto Farfus und Marco Wittmann. Auf Platz sechs folgt Renè Rast. Auf Platz 7 folgt Jamie Green vor Garry Paffet als bester Mercedes Pilot. Für Edoardo Mortara reichte es nach vielen Problemen nur für Platz 14.

Freitag, 14. Oktober 2016

DTM Freitagstraining: Wittmann setzt erste Bestzeit

Wittmann setzt erste Bestzeit im Titelkampf
Foto: Jens Hawrda
Marco Wittmann setzte beim Saisonfinale die erste Bestzeit und umrundete die 4,574 Kilometer lange Strecke in 1:33.909 Minuten. Er war damit 27 Hundertstelsekunden schneller als Lucas Auer (1:33.936 Minuten) im Mercedes-AMG C63 DTM. Félix da Costa gelang eine Rundenzeit von 1:33.970 Minuten und damit Platz drei.

Christian Vietoris (1:33.984 Minuten) schaffte es auf Rang vier. Die Überraschung war aber Renè Rast der ERrsatzmann für Mattias Ekström, der mit seinem Audi die fünftschnellste Zeit fuhr. Die beiden Titelkandidaten von Audi, Edoardo Mortara und Jamie Grenn, konnten mit Patz 13 bzw. 20 noch nicht überzeugen.

Donnerstag, 13. Oktober 2016

DTM: Drei Fragen an Felix Rosenqvist

Felix, am kommenden Wochenende steht bereits das Saisonfinale der DTM in Hockenheim an. Was erwartest du vom letzten Rennwochenende des Jahres?

Felix Rosenqvist: Nach drei Rennwochenenden in der DTM ist die Probephase für mich vorüber. Jetzt bin ich hoffentlich bereit, um in Hockenheim um die vorderen Plätze mitzukämpfen. In den vergangenen Wochen bin ich von Rennen zu Rennen immer besser geworden. Nun fühle ich mich zum ersten Mal wie ein kompletter DTM-Fahrer. Wenn wir alles zusammenbekommen, sollten wir an der Spitze mitkämpfen können. Deshalb setze ich mir für dieses Wochenende höhere Ziele als bislang in dieser Saison. An den letzten Wochenenden galt für mich immer noch der Status eines Rookies, aber jetzt kenne ich mich in der DTM aus und möchte mich mit allen anderen auf gleicher Ebene messen. Wenn man schnell lernt, gibt es keinen Grund, sich selbst als Rookie anzusehen. Man möchte sich immer weiter steigern. Hinzukommt, dass der Hockenheimring wahrscheinlich die Rennstrecke ist, auf der ich bisher in meiner Karriere die meisten Runden gefahren bin. Das sollte mir ebenfalls entgegenkommen.

Du bist gerade vom Formel-E-Rennen aus Hong Kong zurückgekommen. Beeinträchtigen die Reisen und der Zeitunterschied deine Vorbereitung auf das Rennwochenende?

Felix Rosenqvist: Nein, in meiner Erfahrung ist es immer schlimmer, nach Osten zu fliegen. Wenn man aber von Asien nach Europa oder von Europa nach Amerika fliegt, fällt es mir persönlich immer einfacher, mich anzupassen. Normalerweise dauert es nur ein oder zwei Tage. Manchmal fühle ich mich sogar besser, wenn ich früh morgens aufwache und dann am Vormittag frisch bin. Ich habe mich daran gewöhnt. Das ist kein Problem für mich. Genauso komme ich gut mit dem Wechsel zwischen der DTM und der Formel E klar. Es sind zwei ganz unterschiedliche Rennserien, die jedoch eines gemeinsam haben: Ein sehr hohes Niveau bei den Fahrern.

Du hast bislang fünf Punkte gesammelt. In Hockenheim könntest du mit Timo Scheider, Martin Tomczyk und Mike Rockenfeller noch drei ehemalige DTM-Champions in der Gesamtwertung überholen – und das obwohl du nur an vier Rennwochenenden teilgenommen hast. Wäre das für dich in deinem „halben“ Rookie-Jahr etwas Besonderes?

Felix Rosenqvist: Die Punkte sagen in diesem Fall möglicherweise nicht alles aus. Ich weiß, dass sie alle jeweils eine schwierige Saison hinter sich haben. Vielleicht kamen sie mit dem Auto nicht ganz so zurecht. Deshalb denke ich nicht darüber nach, wen ich in der Gesamtwertung schlagen könnte. Ich versuche einfach nur, meine Arbeit zu erledigen und mein Bestes zu geben. Wenn dann in Hockenheim alles nach Plan läuft, wäre es schön, am Sonntag vor ihnen zu stehen.

Rallycross-WM: Ekström erobert Hamburg im Sturm

Mattias Ekströmin Hamburg
Foto: HOCH ZWEI /Joern Pollex
Mattias Ekström hat mit seinem Rallycross-Team EKS in Hamburg Station gemacht. Im Vorfeld des elften Laufes zur FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft auf dem Estering am 15. und 16. Oktober kam Ekström für einen Medientag in die norddeutsche Metropole und begeisterte nicht nur unzählige Schaulustige. Der Hamburger Sänger und Schauspieler Lotto King Karl durfte auf dem Beifahrersitz des Audi S1 EKS RX quattro Platz nehmen und drehte zusammen mit dem Schweden einige Runden. Der Stadionsprecher des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV zeigte sich begeistert vom 560 PS starken Rallycross-Supercar, mit dem sich Ekström am Wochenende vorzeitig den WM-Titel sichern möchte. 

DTM: Nachgefragt bei … René Rast

Der Audi-Werkspilot über den Einsatz im Audi RS 5 DTM beim Finale in Hockenheim, wo er Mattias Ekström vertritt, der zeitgleich auf dem Estering mit seinem privaten Team EKS in der Rallycross-Weltmeisterschaft um den Titel kämpft.
Renè Rast (rechts) ersetzt beim Saisonfinale Mattias Ekström (links)
Foto: Audi-Motorsport
Ihr zweites DTM-Rennen steht bald bevor. Wann haben Sie davon erfahren?

Nach Mattias Ekströms Sieg in Barcelona wurde es diskutiert. Die Hoffnung war schon vorher da, dass „Eki“ dort einen tollen Job macht und ich dadurch vielleicht ins Cockpit rutsche. Natürlich freue ich mich darüber! Ich durfte ja schon in Zandvoort einige Kilometer DTM-Luft schnuppern, aber das hatte sich angefühlt, als wäre noch mehr drin.

Dieses Mal ist es eine ganz andere Vorbereitung und Erwartungshaltung, oder? Sie müssen nicht über Nacht ins DTM-Cockpit springen ...

Es ist eine ganz andere Vorbereitung. Ich habe zwei Freie Trainings vorher, kann mich vom Kopf her einstellen, mit den Ingenieuren sprechen und Daten und Videos anschauen. Da sollte es etwas besser gehen als in Zandvoort.

Sie haben in Budapest den Funk mitverfolgt und dem Team über die Schulter geschaut. Hat das etwas gebracht?

Ich wusste zwar, wie ein Tag in der DTM abläuft. Das war nichts Neues für mich. Aber ich habe mehr Einblicke bekommen. Ich habe bei Florian Modlinger am Funk mitgehört, wie er als Ingenieur arbeitet, und versucht, ein Gefühl dafür zu bekommen. Das war interessant und eine gute Vorbereitung auf Hockenheim.

Es gibt wenige Testfahrten in der DTM, jetzt dürfen Sie am Montag und Dienstag auf dem Hungaroring einen Reifentest fahren. Das ist sicher auch eine gute Gelegenheit?

Jeder Kilometer hilft. So eine Möglichkeit ist sehr selten, weil es fast keine Testtage in der DTM gibt. Dass ich diesen Reifentest fahren darf, ist klasse.

Sie sind bisher viel auf der Langstrecke unterwegs. Können Sie sich eine Zukunft in der DTM vorstellen?

Warum nicht? Es ist eine schöne Serie, es macht irre viel Spaß, den Audi RS 5 DTM zu fahren. Das Feld ist sehr eng, es kommt auf die Tausendstelsekunde an. Man muss immer einen perfekten Job machen. Aber es wäre eine tolle Herausforderung, die ich gern annehmen würde.

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Mercedes-AMG DTM Team brennt auf das Saisonfinale vor heimischer Kulisse

Mercedes-AMG beim Heimspiel in Hockenheim erfolgreichste Marke: Die acht Mercedes-AMG DTM-Fahrer wollen die Saison mit einem Erfolgserlebnis abschließen.
Foto: Jens Hawrda
  • Zweites Rennwochenende der Saison in Hockenheim: Beim Auftakt startete das Team mit zwei Podestplätzen ins neue DTM-Jahr: P2 für Robert Wickens in Rennen 1 und ein Sieg von Paul Di Resta in Rennen 2
  • Die letzten beiden Rennen unter dem aktuellen Reglement – ab 2017 gibt es in der DTM neue Regeln und Autos
  • Ulrich Fritz: „Auch wenn wir den Fahrertitel nicht mehr holen können, ist uns allen daran gelegen, die Fans nochmal zu begeistern und die Saison zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen.“
Stimmen zu den DTM-Rennen in Hockenheim:

Robert Wickens (27 Jahre, Kanada):
„Das wird ein bittersüßes Finale für mich. Natürlich hätte ich am liebsten bis zum Ende im Kampf um die Meisterschaft mitgemischt. Leider lief es in Budapest nicht nach Plan. Deshalb werden wir alles geben, um mit einem positiven Ergebnis in die Winterpause zu gehen. Mein Ziel ist es, in Hockenheim um die Podestplätze mitzukämpfen und die Saison auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung zu beenden.“

Paul Di Resta (30 Jahre, Schottland):
„Ich freue mich, am kommenden Wochenende wieder ins Auto zu steigen. Allerdings bin ich auch etwas traurig, dass die Saison schon wieder vorbei ist. Wir haben dieses Jahr so ziemlich alles erlebt. Auch wenn wir leider keine Chance mehr auf den Titel haben, wollen wir die Saison ähnlich erfolgreich beenden, wie wir sie in Hockenheim angefangen haben. Mein Ziel ist es definitiv, in beiden Rennen auf das Podium zu fahren, und damit dem Team und den Fans nochmal etwas zu feiern zu geben. Das haben wir uns alle verdient.“

Gary Paffett (35 Jahre, England):
„Hockenheim ist traditionell das letzte Rennwochenende des Jahres. Für mich ging es in dieser Saison auf und ab. Es gab einige Highlights, aber auch harte Rennen wie zuletzt in Budapest. Jetzt geht es nach Hockenheim, wo ich die Saison mit einem Erfolgserlebnis abschließen möchte. Wir sind beim Saisonauftakt schon einmal dort gefahren und haben uns damals gut geschlagen. Auf dieser Performance würde ich gerne aufbauen und um einen Podestplatz kämpfen.“

Lucas Auer (22 Jahre, Österreich):
„Das Finale in Hockenheim ist mit Sicherheit eines der besten Events der Saison. Es sind viele Zuschauer auf den Tribünen und jeder weiß, es sind die letzten beiden Rennen des Jahres. Die Strecke hat uns in der Vergangenheit immer gut gelegen und Mercedes war dort stets sehr erfolgreich. Daran wollen wir zum Saisonabschluss natürlich anknüpfen. Insgesamt war es eine super Saison für mich mit drei besonderen Highlights: dem Lausitzring, dem Norisring und dem Nürburgring. Neben meinem ersten Sieg nehme ich aus dieser Saison aber auch sehr viel Erfahrung mit. Ich war immer konkurrenzfähig und bin mit meinem zweiten DTM-Jahr zufrieden. Darauf möchte ich in Zukunft aufbauen.“

Christian Vietoris (27 Jahre, Deutschland):
„Auf zum Saisonfinale. Es war ein schönes Jahr mit Höhen und Tiefen. Am Ende waren wir auf allen Strecken schnell und ich habe viel Spaß gehabt. Unter dem Strich war es eine meiner besten Saisons in der DTM. Leider hatte ich auch viel Pech, etwa bei der Zurückversetzung am Lausitzring oder am Norisring. So habe ich im Laufe des Jahres viele Punkte verloren. Insgesamt bin ich mit meiner Leistung aber zufrieden und möchte dann im nächsten Jahr den Titel holen.“

Maximilian Götz (30 Jahre, Deutschland):
„Es ist super schade, dass die Saison jetzt schon wieder vorbei ist. Wenn es nach mir ginge, könnte es direkt weitergehen mit der nächsten Saison. Jetzt werde ich versuchen, das Beste daraus zu machen. Vielleicht klappt es ja mit einem versöhnlichen Saisonabschluss. Zu Saisonbeginn hatte ich mir ja einen Podestplatz zum Ziel gesetzt. Generell ist die Saison leider nicht ganz so verlaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hatte viel Pech und bin einige Male in den Punkten liegend ausgefallen. Das war sehr schmerzhaft. Im Gegensatz dazu habe ich in Moskau mit Platz vier mein bislang bestes DTM-Ergebnis eingefahren. Für mich war die Saison mit dem Teamwechsel von Mücke zu HWA eine Art Neustart. Ich bin aber schnell mit dem Team zusammengewachsen.“

Daniel Juncadella (25 Jahre, Spanien):
„Leider steht schon das letzte Rennwochenende in dieser Saison vor der Tür. Die Zeit ist echt wie im Flug vergangen. Für mich persönlich sind die letzten zwei, drei Wochenenden recht erfolgreich verlaufen. Deshalb reise ich zuversichtlich nach Hockenheim. Dort möchte ich den Podestplatz nachholen, den ich beim letzten Rennen nachträglich verloren habe. Warten wir ab, wie es am Wochenende läuft. Aber ich glaube, dass das Team und ich in guter Form sind.“

Felix Rosenqvist (24 Jahre, Schweden):
„Das Finale in Hockenheim ist definitiv mein persönliches DTM-Highlight in dieser Saison. Ich habe mittlerweile einiges an Erfahrung gesammelt und fühle mich bereit, um an der Spitze mitzukämpfen. Es ist ein cooles Event und Hockenheim ist eine Strecke, auf der ich in der Vergangenheit schon viele Erfolge feiern konnte.“

Ulrich Fritz, Mercedes-AMG DTM Teamchef:
„Die ganze Mannschaft brennt darauf, in Hockenheim noch einmal ein starkes Wochenende abzuliefern. Hockenheim ist für unser Team immer etwas Besonderes. Die Atmosphäre ist sehr speziell und mit unseren Fans auf der Mercedes-Benz Tribüne erfahren wir dort eine unglaubliche Unterstützung. Auch wenn wir den Fahrertitel nicht mehr holen können, ist uns allen daran gelegen, die Fans nochmal zu begeistern und die Saison zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen.“