Sonntag, 31. Dezember 2017

Samstag, 30. Dezember 2017

Zahlenspiele - Fakten zu elf Saisons des ADAC GT Masters

  • Seit 2007 begeistert die "Liga der Supersportwagen" Motorsportfans
  • Von wissenswert bis kurios: Statistiken zu 81 Rennwochenenden
  • 18 Champions in elf Jahren
Foto: Jens Hawrda 

2017 bestritt das ADAC GT Masters seine elfte Saison. Ein statistischer Rückblick auf die Geschichte der "Liga der Supersportwagen" seit dem Premierenjahr 2007.

Der einzige Fahrer, der zweimal den Titel gewonnen hat, ist Sebastian Asch, der 2012 und 2015 Champion wurde. Insgesamt holten 18 Fahrer den Titel

Der diesjährige Champion Jules Gounon ist der erste alleinige Titelträger im ADAC GT Masters seit 2009. Außerdem gab es einen alleinigen Champion nur in den Jahren 2007 und 2008

Kelvin van der Linde ist der jüngste Champion, Rennsieger und Pole-Setter in der Geschichte des ADAC GT Masters. Der Südafrikaner stellte diese Rekorde 2014 mit 17 bzw. 18 Jahren auf

Die meisten Rennsiege hat mit 19 Triumphen Daniel Keilwitz. Der Corvette-Pilot hält auch den Rekord für die meisten Siege innerhalb eines Jahres: 2014 gewann er sechsmal

Christian Engelhart ist mit neun Siegen der Fahrer, der die meisten Erfolge errungen hat, ohne bisher Meister geworden zu sein

Den größten Vorsprung eines Siegers hatten Albert von Thurn und Taxis und Christopher Haase mit 55,285 Sekunden bei ihrem Triumph im verregneten Sonntagsrennen in Assen 2008

Zwei Fahrerinnen haben bisher im ADAC GT Masters-Rennen gewonnen: Claudia Hürtgen siegte siebenmal, Rahel Frey zweimal

Den bisher einzigen Titelgewinn einer Frau sicherte sich 2013 die Dänin Christina Nielsen kurioserweise in der "Gentleman"-Wertung, der heutigen Trophy-Wertung für nicht professionelle Rennfahrer

Mehrmals teilten sich Brüder in einem Rennen ein Fahrzeug. Die erfolgreichste Geschwister-Paarung sind Ferdinand und Johannes Stuck, die 2011 zusammen vier Siege holten. Jörg und der spätere Champion Tim Bergmeister triumphierten 2008 zusammen zweimal

17-mal gelang es bisher einer Fahrerpaarung an einem Wochenende beide Rennen zu gewinnen

Pole-König ist Frank Kechele, der neunmal vom besten Startplatz ins Rennen ging

Die bisher schnellste gefahrene Runde im ADAC GT Masters gelang Bernd Schneider 2015 im Qualifying zum zweiten Rennen in Spa. Der DTM-Rekordmeister fuhr auf seiner Pole-Runde einen Schnitt von genau 182 km/h

Das bisher siegreichste Fahrzeugkonzept im ADAC GT Masters sind Frontmotorsportwagen, die bisher 70 Siege eingefahren haben. Mittelmotorautos waren 66-mal erfolgreich, Heckmotor-Porsche 13-mal

Gleichstand herrscht dagegen bei den Titelgewinnen. Jeweils in fünf Saisons gingen die Fahrertitel an Piloten mit Front- beziehungsweise Heckmotor. Einmal (2008, Tim Bergmeister) stellte Porsche mit dem Heckmotor-Elfer den Champion

Das bisher schnellste Rennen wurde mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 170,9 km/h in diesem Jahr am Sonntag auf dem Red Bull Ring ausgetragen. Die Sieger: Das Lamborghini-Duo Rolf Ineichen/Christian Engelhart

Das erfolgreichste Team ist Callaway Competion mit 27 Rennsiegen, 24 Pole-Positions, zwei Fahrer- und zwei Teamtiteln. Die Mannschaft hat seit 2007 bisher auch noch kein Rennen verpasst

Bisher haben 37 verschiedene Teams im ADAC GT Masters Rennen gewonnen

Mit 31 Siegen ist Audi die erfolgreichste Marke im ADAC GT Masters, gefolgt von Corvette (29) und Lamborghini (27)

Seit 2007 hat das ADAC GT Masters 81 Rennwochenenden mit insgesamt 162 Rennen ausgetragen

-Rekordstarter ist Sebastian Asch, der zu 135 Rennen antrat. Die weiteren Piloten mit mehr als 100 Starts sind Luca Ludwig (115), Toni Seiler (113), Daniel Keilwitz (110), Philipp Geipel (104) und Christopher Mies (100)

Jüngster Teilnehmer ist der Schweizer Ricardo Feller. Er war beim Saisonauftakt 2017 gerade einmal 16 Jahre 10 Monate und 29 Tage alt

Bisher startete das ADAC GT Masters auf zwölf verschiedenen Rennstrecken. Die meisten Rennen wurden in Oschersleben und auf dem Nürburgring ausgetragen (jeweils 26)

Mit Oschersleben, dem Nürburgring, dem Lausitzring und dem Sachsenring waren vier Rennstrecken in jeder Saison im Kalender der "Liga der Supersportwagen" vertreten

Die meisten Starter gab es 2012 in Oschersleben und auf dem Nürburgring, wo jeweils 40 Fahrzeuge antraten 

Freitag, 29. Dezember 2017

GRT Grasser Racing Team will auch 2018 im ADAC GT Masters um Siege kämpfen

  • die Österreicher setzen weiter auf Lamborghini Huracán GT3
  • Teamchef Gottfried Grasser optimistisch für ADAC GT Masters-Saison 2018
  • Rennstall gewann 2017 drei Rennen in der "Liga der Supersportwagen"
das Team vom Grasser Racing will auch 2018 vorn mitmischen
Foto: Jens Hawrda
Das GRT Grasser Racing Team will nach der erfolgreichen Saison in diesem Jahr auch 2018 im ADAC GT Masters mit seinen grünen Lamborghini Siege einfahren. Teamchef Gottfried Grasser freut sich auf starke Konkurrenz in der kommenden Saison.

Mit drei Triumphen war das GRT Grasser Racing Team 2017 zusammen mit den Titelgewinnern Callaway Competition der erfolgreichste Rennstall in der "Liga der Supersportwagen". "Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden", sagt Teamchef Gottfried Grasser und schmunzelt: "Wir sind die Sonntagsmeister. Wir haben alle unsere Siege im zweiten Rennen geholt. Wären nur die Sonntagsrennen gewertet worden, hätten wir gute Chancen auf den Titel gehabt."

Besonderes Highlight war der Triumph von Christian Engelhart und Rolf Ineichen beim Heimspiel der Lamborghini-Mannschaft auf dem Red Bull Ring. "Das war wirklich wunderschön und hat uns extrem gefreut", so Grasser. "Es war das zweite Mal nach 2015, dass wir praktisch direkt vor der Haustür gewonnen haben, denn unser Teamsitz liegt ja nur wenige Kilometer von der Rennstrecke entfernt."

Der Österreicher geizt nicht mit Lob für seine Fahrerpaarungen: "Sowohl Christian und Rolf als auch Ezequiel Perez Companc und Mirko Bortolotti haben einen tollen Job gemacht. In der zweiten Saisonhälfte haben wir uns noch mal gesteigert und waren besser als zu Saisonbeginn. Vor allem Ezequiel, der seine erste Saison für uns fuhr, ist im Laufe des Jahres immer besser geworden. Aber auch Rolf hat uns nicht nur bei seinen zwei Siegen immer wieder beeindruckt. Obwohl er kein Rennprofi ist, ist er extrem ehrgeizig und steigert sich von Jahr zu Jahr."

Daher ist Grasser auch für 2018 zuversichtlich: "Wir haben viel für 2018 gelernt. Wir werden in einer ähnlichen Konstellation an den Start gehen und sind daher zuversichtlich. Das Ziel ist ein Platz in den Top Drei der Gesamtwertung. Wir wollen noch professioneller arbeiten und uns mit Testfahrten speziell auf die Rennen des ADAC GT Masters vorbereiten. Die Konkurrenz wird sicher wieder sehr stark. Mit Timo Bernhard und Timo Scheider stehen schon zwei namhafte neue Fahrer fest. Und mit dem Team Rosberg bekommen wir sicher harte Lamborghini-interne Konkurrenz. Das Team hat eine sehr erfolgreiche Historie und in diesem Jahr die DTM gewonnen. Ich erwarte sehr viel von Rosberg. Wir freuen uns darauf, uns mit ihnen messen zu können und einen starken Marken-internen Konkurrenten zu haben."

Neben Testfahrten stehen bis zum offiziellen ADAC GT Masters-Vorsaisontest (26. bis 28. März 2018) in Oschersleben für das GRT Grasser Racing Team im Januar noch zwei 24-Stunden-Rennen auf dem Plan. "Wir starten wieder in Dubai und Daytona", so Grasser. "Das sind zwei Veranstaltungen, die immer viel Spaß machen."

Mittwoch, 20. Dezember 2017

ADAC TCR Germany 2018 mit Renault

  • Wolf Power Racing mit zwei Renault Megane TCR
  • Neu entwickelter TCR-Rennwagen in der ADAC TCR Germany
Zuwachs ab 2018 in der TCR Germany durch den Renault Megan
Foto: ADAC-Motorsport

 
Markenzuwachs in der ADAC TCR Germany: In der dritten Saison der Tourenwagenserie des ADAC, die vom 13. bis 15. April 2018 in der Motorsport Arena Oschersleben beginnt, dürfen sich Motorsportfans auf den Renault Megane TCR freuen. Das Schweizer Team Wolf Power Racing, das in der vergangenen Saison mit Mike Halder (21, Meßkirch) den Vizemeister gestellt hat, wird 2018 zwei brandneue Renault Megane TCR einsetzen. Wer die beiden Renault in der ADAC TCR Germany steuern wird, ist noch offen.

Die beiden 350 PS starken Renault Megane TCR des Teams Wolf Power Racing stammen aus der Schmiede der Schweizer Vukovic Motorsport GmbH. Beide Seiten sind mit der bisherigen Zusammenarbeit absolut zufrieden. "Wir sind höchst beeindruckt von der Qualität der Arbeit, die Vukovic Motorsport an den Tag gelegt hat. Unser Ziel für 2018 ist eindeutig: Wir wollen in der ADAC TCR Germany um den Titel kämpfen - und unsere Auswahl fällt auf den Megane TCR, der mit einem sehr leistungsfähigen Gesamtpaket beste Voraussetzungen dafür bietet", sagt Adrian Wolf, der das Team gemeinsam mit seinem Bruder Raphael leitet.

Der Renault Megane TCR wurde bereits bei der Essen Motor Show einem großen Publikum vorgestellt. Das erste Urteil der Motorsportfans fiel eindeutig aus: Der Renault begeistert! Nun soll noch die Radaufhängung optimiert werden, anschließend steht ein intensives Testprogramm in Magny-Cours (Frankreich) an, welches schon in wenigen Tagen beginnt.

Dienstag, 19. Dezember 2017

Formel E: Bruno Spengler testet für MS & AD Andretti in Marrakesch

BMW Werksfahrer Bruno Spengler testet in Marrakesch einen Formel-E Rennwagen
Foto: Jens Hawrda
BMW Werksfahrer Bruno Spengler (CAN) bekommt am 14. Januar 2018 seinen ersten Eindruck von der Formel E. Der DTM-Champion 2012 wird mit MS & AD Andretti Formula E an den Rookie-Testfahrten in Marrakesch teilnehmen.

"Darauf freue ich mich sehr, es ist die Möglichkeit eine komplett neue Rennsportart kennenzulernen ", sagte Spengler. "Die Formel E ist eine wirklich aufregende Rennserie, die in den nächsten Jahren zweifellos noch populärer werden wird. Ich bin immer bestrebt, neben der DTM auch noch Erfahrungen mit anderen Serien zu sammeln. Ich bin gespannt, wie die Formel E Rennwagen zu bewegen sind. Schließlich ist es 13 Jahre her, dass ich zuletzt in einem Formelwagen in einem Formel-3-Wagen fuhr. "

Neben Spengler, der erneut zum BMW Kader der DTM gehört, wird in Marrakesch  der IndyLights-Piloten Colton Herta (USA) für MS & AD Andretti einen Formel-E absolvieren.

Am Tag vor dem Test wird auf der gleichen Strecke das dritte Rennen der FIA Formel-E-Saison ausgetragen, in dem BMW-Werksfahrer Tom Blomqvist (GBR) neben António Félix da Costa (POR) sein Formel-E-Renndebüt geben wird.

Montag, 18. Dezember 2017

DTM stockt Kalender 2018 auf zehn Veranstaltungen auf

  • Auftakt und Finale in Hockenheim
  • Premiere im italienischen Misano
  • DTM-Comeback in Brands Hatch
Bild: dtm.com
Die Fans der DTM können sich in der Saison 2018 auf ein zusätzliches Rennwochenende und zwei neue Rennstrecken im DTM-Kalender freuen. Die populäre Tourenwagenserie setzt einen drauf und findet im kommenden Jahr an zehn Wochenenden statt. Wie in den letzten Jahren werden pro Veranstaltung jeweils zwei Rennen ausgetragen. Den Auftakt (4.-6. Mai) und das Finale (12.-14. Oktober) der Saison bilden traditionell die Rennen in Hockenheim. Neu im Kalender sind die Rennstrecken in Brands Hatch/England (11.-12. August) und Misano/Italien (24.-26. August).
 
Der 4,2 Kilometer lange Misano World Circuit Marco Simoncelli feiert Premiere im DTM-Programm. Der italienische Badeort Misano liegt an der adriatischen Riviera in der Emilia-Romagna, wenige Kilometer südlich von Rimini. Die Strecke wurde 2006/2007 komplett umgebaut, um MotoGP-Läufe veranstalten zu können. Das Resultat ist eine moderne, anspruchsvolle Fahrer-Strecke mit unterschiedlichen Kurvenradien.
 
In Brands Hatch, im Südosten Londons, wurden zwischen 2006 und 2013 bereits acht DTM-Rennen ausgetragen, damals auf der nur 1,97 Kilometer langen Indy-Variante. Die Strecke wurde 1928 als Motorradkurs gebaut. Zwischen 1964 und 1986 wurden dort 14 Formel-1-WM-Läufe ausgetragen. Der britische Traditionskurs gilt als sehr anspruchsvoll für Fahrer und Fahrzeuge gleichermaßen, insbesondere die lange Streckenvariante („Grand Prix-Kurs“), auf der die DTM 2018 antreten wird.
 
Neben Hockenheim stehen in Deutschland weiter die Rennen am Lausitzring, am Norisring sowie am Nürburgring auf dem Programm. Ebenfalls feste Größen bleiben die Auslandsrennen in Budapest (Ungarn), Zandvoort (Niederlande) sowie Spielberg (Österreich). Der Vorverkauf für alle Rennen beginnt Anfang 2018.
 
„Fünf Events in Deutschland, fünf im Ausland – die DTM wird ein weiteres Stück internationaler, ohne seine deutschen Wurzeln zu vergessen“, sagt Gerhard Berger, Chef der DTM-Dachorganisation ITR, und fügt an: „Mit England und Italien kommen 2018 zwei wichtige Märkte der Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes zurück auf die DTM-Karte.“ Berger weiter: „Zudem freue ich mich, dass die DTM auch nach dem Verkauf der Rennstrecke wieder am Lausitzring Station macht. Mit dem neuen Besitzer DEKRA, unserem langjährigen DTM-Partner, konnten wir sicherstellen, dass unsere Fans auch im Osten Deutschlands spektakulären Tourenwagensport erleben können.“
 
Der DTM Kalender 2018:

4. – 6. Mai Hockenheim
18. – 20. Mai Lausitzring
1. – 3. Juni Budapest
22. – 24. Juni Norisring
13. – 15. Juli Zandvoort
11. – 12. August Brands Hatch
24. – 26. August Misano
7. – 9. September Nürburgring
21. – 23. September    Spielberg
12. – 14. Oktober Hockenheim

Sonntag, 17. Dezember 2017

Kalender für ADAC TCR Germany 2018 steht fest

  • 14 Rennen an sieben Wochenenden: Start in Oschersleben - Most/CZE mit Premiere
  • Stationen in Österreich, den Niederlanden, der Tschechischen Republik und Deutschland
  • Alle Rennen werden im Rahmen des ADAC GT Masters ausgetragen
Foto: Jens Hawrda
Der Kalender für die dritte Saison der ADAC TCR Germany steht fest. Erneut stehen sieben Veranstaltungen mit insgesamt 14 Rennen im Kalender, alle Läufe werden im Rahmen des ADAC GT Masters ausgetragen. Dabei gibt es eine Premiere: Vom 27. bis 29. April tritt die Tourenwagenserie erstmals in Most in der Tschechischen Republik an. Die weiteren Rennen werden in Deutschland, den Niederlanden und Österreich ausgetragen. Saisonstart ist vom 13. bis 15. April in der Motorsport Arena Oschersleben, wo bereits vom 26. bis 28. März der offizielle Vorsaisontest stattfinden wird. Auch 2018 überträgt der frei empfangbare TV-Sender SPORT1 die Rennen der ADAC TCR Germany im Fernsehen.

Nach dem Saisonstart in Oschersleben ist die Serie dann im 4148 Meter langen Autodrom Most zu Gast, ehe der Red Bull Ring vom 8. bis 10. Juni Austragungsort des dritten Rennwochenendes ist. Am ersten August-Wochenende stehen vom 3. bis 5. August die Rennen auf dem Nürburgring auf dem Programm. Zwei Wochen später ist der Dünenkurs im niederländischen Zandvoort vom 17. bis 19. August Schauplatz der Rennen neun und zehn.

Auf dem Sachsenring folgen vom 7. bis 9. September die Saisonrennen elf und zwölf, bevor es zum krönenden Abschluss für Piloten und Teams wie schon im Vorjahr auf den Hockenheimring geht. Dort steigt vom 21. bis 23. September das große Saisonfinale, und spätestens dort wird auch der Nachfolger von Josh Files (26, Großbritannien, Target Competition) gekürt, der die ADAC TCR Germany 2016 und 2017 zu seinen Gunsten entscheiden konnte.

ADAC TCR Germany Kalender 2018

13.04. – 15.04.2018 Motorsport Arena Oschersleben
27.04. – 29.04.2018 Most/CZE
08.06. – 10.06.2018 Red Bull Ring Spielberg/AUT
03.08. – 05.08.2018 Nürburgring
17.08. – 19.08.2018 Zandvoort/NED
07.09. – 09.09.2018 Sachsenring
21.09. – 23.09.2018 Hockenheimring

Samstag, 16. Dezember 2017

DTM: Maxime Martin verläßt BMW

Maxime Martin verlässt überraschend BMW
Foto: Jens Hawrda
Nach vier Jahren und 64 Rennen verlässt Maxime Martin überraschend BMW. In seiner Zeit in der DTM feierte Maxime Martin drei Siege und zehn Podestplätze, holte drei Polepositions für BMW. Auch schon vor und dann währen seiner DTM - Zeit war Martin eine feste Größe für BMW im GT-Sport, er hatte sich 2012 mit Platz zwei in der BMW Sports Trophy aus dem Kundensport-Programm für Einsätze im Werksfahrer-Aufgebot empfohlen. Er startete 2013 als Stammpilot für das BMW Team RLL in der American Le Mans Series (ALMS) und wechselte 2014 in die DTM.

„Ich möchte Maxime Martin für seinen Einsatz in den vergangenen fünf Jahren im Namen von BMW Motorsport herzlich danken“, sagt BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt: „Maxime hat gezeigt, dass man es bei uns aus dem Kundensport bis an die Spitze des Werkssports schaffen kann. Es war immer beeindruckend zu sehen, wie mühelos er die Umstellung zwischen DTM- und GT-Fahrzeug hinbekommen hat. Wir wünschen ihm auf seinem weiteren Weg im Motorsport alles Gute.“

„Ich hatte definitiv eine tolle Zeit bei BMW, davon fünf Jahre als offizieller BMW Werksfahrer. Die zwei Jahre zuvor war ich bereits mit dem Marc VDS Racing Team in einem BMW gefahren. Somit war ich insgesamt sieben Jahre lang mit der Marke verbunden, zunächst über den Kundensport, dann als Werksfahrer. Wir haben zusammen großartige Erfolge gefeiert, mit Siegen und Podiumsplatzierungen in der DTM, dem Sieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps sowie zweiten Plätzen beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Ich möchte mich bei Jens Marquardt, Adam Baker und Rudi Dittrich bedanken, die vor fünf Jahren an mich geglaubt und mir die Chance gegeben haben, als Werksfahrer zu BMW zu kommen. Doch manchmal braucht man Veränderungen und neue Herausforderungen. Deshalb habe ich entschieden, mich einer solch neuen Herausforderung zu stellen. Ich freue mich auf das, was mich erwartet, aber es war eine großartige Zeit bei BMW, und ich möchte allen danken, die daran beteiligt waren“, sagt Martin.

Donnerstag, 14. Dezember 2017

Interview Maro Engel: „Ich bin jede Nacht schweißgebadet aufgewacht“ (2.Teil)

Von der Kindergartenfreundschaft in die weite Motorsport-Welt: Maro Engel blickt zurück. Wir stellen in einer zweiteiligen Interview-Reihe den Menschen hinter dem Rennfahrer vor. Im zweiten Teil spricht Maro über...
  • seine Herzmuskelentzündung: „Ich bin an die Box zurückgekommen, als ob ich gerade eine Stunde lang am Limit Rennen gefahren wäre.“
  • seine Lehre daraus: „Es ist am wichtigsten, seinen Körper zu kennen und auf ihn zu hören.“
  • sein Training: „Du musst frisch sein. Rennfahren ist ein Konzentrationssport. Das ist das A und O.“
Maro Engel
Foto: Mercedes-Motorsport
Maro, Du bist 2017 nach fünf Jahren Pause in die DTM zurückgekehrt. Was hatte sich in der Zwischenzeit verändert?

Maro Engel: Es war schon eine große Umstellung, aber die neue Fahrzeug-Generation ist geil zu fahren. Sie ist deutlich schneller geworden und es hat sich seit meiner ersten DTM-Zeit von 2008 bis 2011 viel in der DTM getan. Ich habe 2011 als bester Jahreswagen-Fahrer von Mercedes beendet. Allerdings hatte ich in der zweiten Saisonhälfte eine Herzmuskelentzündung. Das war keine einfache Zeit für mich. Die letzten beiden Saisonläufe waren die mit Abstand schlechtesten Rennen meiner DTM-Karriere. Ich habe deutlich mehr geschwitzt und konnte mir nicht erklären, warum die Performance nicht da war.

Du hast deine Herzmuskelentzündung angesprochen. Wie ging es damit weiter?

Maro Engel: Das erste Mal habe ich diese Erschöpfung bei einem Rollout gemerkt. Ich war danach komplett außer Atem. Ich bin an die Box zurückgekommen, als ob ich gerade eine Stunde lang am Limit Rennen gefahren wäre. Von da an dachte ich, dass ich etwas mehr Ruhe brauche, das war instinktiv richtig. Denn es gibt keine Medizin für eine Herzmuskelentzündung, sondern du musst schlafen und dich erholen. Die Rennen konnte ich einigermaßen durchfahren, aber nur, indem ich unter der Woche komplett Ruhe gegeben und geschlafen habe. Am Ende bin ich mit dem Hund spazieren gegangen und als Treppen kamen, war ich ganz außer Atem.

Wie hast du da die letzten zwei Rennen überhaupt durchgestanden?

Maro Engel: Die Herzmuskelentzündung hat mich bei den letzten zwei Rennen richtig stark beeinflusst. Ich war bei den meisten Rennen in den Top-10, aber in Valencia und Hockenheim nur auf den Plätzen 15. und 14. Eine Herzmuskelentzündung bedeutet, dass der Herzmuskel von Bakterien angegriffen ist. Das ist akut gefährlich. Ich wusste es zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht, sonst hätte mich kein Arzt der Welt Rennen fahren lassen. Die Diagnose habe ich erst im November nach Saisonende erhalten. Ich war ständig mega außer Atem und habe mich gewundert, warum ich komplett energielos war. Ich habe jeden Tag lang geschlafen, dann Mittagsschlaf gemacht und bin abends früh schlafen gegangen. Nur so habe ich die Rennen überhaupt durchgehalten.

Wie hast Du dir die Herzmuskelentzündung damals zugezogen?

Maro Engel: Das bekommst du, wenn du krank bist und trotzdem trainierst. Ich muss wohl Ende August oder Anfang September eine Erkältung verschleppt und zu früh wieder angefangen haben zu trainieren. Wenn du dann trainierst, können die Bakterien den Herzmuskel angreifen. Das Ergebnis ist, dass du komplett energielos bist. Ich habe zehn Stunden lang geschlafen und bin jede Nacht schweißgebadet aufgewacht. An Sport war während dieser Zeit nicht zu denken. Stattdessen habe ich mich für zwei bis drei Stunden zum Mittagsschlaf hingelegt und bin wieder komplett durchnässt aufgewacht. Mein Ruhepuls war 40 Schläge über dem Normalwert. Ich habe mich hingelegt und gemerkt, wie mein Herz gepocht hat.

Nach der Winterpause konntest du dann ab Januar wieder trainieren. Wie war das für dich?

Maro Engel:
Ich musste quasi bei null wieder anfangen, aber ich war bald wieder fit. Ich war danach noch einige Male im Krankenhaus, weil man dadurch natürlich für das Thema sensibler wird. Aber es hat sich jeweils herausgestellt, dass alles in Ordnung war. Was ich für mich mitgenommen habe, ist, dass es am wichtigsten ist, seinen Körper zu kennen und auf ihn zu hören. Du musst nicht jede Trainingseinheit unbedingt reindrücken, wie sie im Plan steht, nur damit du sie gemacht hast. Wenn du dich komplett fertig machst, hast du am Ende des Tages auch nichts gewonnen. Als Rennfahrer trainierst du, um dich besser und länger konzentrieren zu können. Das kannst du nicht, wenn du am Rennwochenende ankommst und schon komplett fertig bist. Du musst frisch sein. Rennfahren ist ein Konzentrationssport. Das ist das A und O.

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Audi gibt Talenten eine Chance in der Formel E

  • Rookie-Test im Anschluss an Rennen in Marrakesch
  • DTM-Star Nico Müller und Youngster Nyck de Vries im Audi e-tron FE04
DTM-Pilot Nico Müller testet für Audi in der Formel-E
Foto: Audi-Motorsport
Premiere in der Formel E: Beim ersten Rookie-Test der Rennserie fahren Nico Müller und Nyck de Vries erstmals den Audi e-tron FE04. Der Testtag findet am 14. Januar 2018 statt, einen Tag nach dem nächsten Rennen der Formel E in Marrakesch. Mit dem Rookie-Test geben Formel E und FIA den eingeschriebenen Teams die Gelegenheit, Nachwuchspiloten an die Elektroserie heranzuführen.

Die Regeln sind streng: Erlaubt sind nur Fahrer ohne E-Lizenz; sie haben noch kein Formel-E-Rennen absolviert. Für Audi gehen DTM-Pilot Nico Müller (25, Schweiz) und Nyck de Vries (22, Niederlande) an den Start. „Dieser Test mitten in der Saison ist eine einmalige Chance. Nico und Nyck fahren Testkilometer in unserem e-tron FE04 und erhalten einen guten ersten Eindruck vom Auto und den Besonderheiten der Formel E“, sagt Allan McNish, Teamchef von Audi Sport ABT Schaeffler. „Nico gehört ja bereits zur Audi-Familie, und Nycks Karriere haben wir in den vergangenen Jahren aufmerksam verfolgt. Beide haben ihre Wurzeln im Formelsport und kommen bestimmt gut klar.“

Für Nico Müller, der im Audi Sport Team Abt Sportsline in der DTM startet, geht mit dem Test ein Wunsch in Erfüllung. „Ich verfolge die Formel E schon länger als Fan, bisher aber leider nur vor dem Fernseher“, sagt der Schweizer. „Wenn ich bei ABT Sportsline zu Besuch bin, steht da neben meinem DTM-Auto oft der Formel-E-Renner – dann juckt es mich schon ein bisschen. Deshalb freue ich mich jetzt umso mehr auf diese Chance.“

Sein letztes Formel-Rennen absolvierte Müller 2013 in der Formel Renault 3.5, seitdem ist er in Touren- und Sportwagen unterwegs. Nyck de Vries dagegen dürfte der Test leichter fallen: Der Youngster verbrachte seine gesamte bisherige Karriere im Kart- und Formelsport und startete zuletzt in der Formel 2 im Rahmenprogramm der Formel 1. Der Rookie-Test findet am Sonntag, 14. Januar 2018, auf dem Circuit International Automobile Moulay el Hassan in Marrakesch statt. Der amtierende Champion Lucas di Grassi ist als Instruktor vor Ort und versorgt die beiden Neulinge mit wertvollen Tipps.

Dienstag, 12. Dezember 2017

Sportwagen-Weltmeister Timo Bernhard fährt 2018 im ADAC GT Masters

  • Zweifacher Weltmeister und Le-Mans-Sieger startet für eigenes Team
  • Bernhard wird Teamkollege von Kévin Estre
  • KÜS Team75 Bernhard plant Einsatz zweier Porsche 911 GT3 R
Timo Bernhard startet 2018 im ADAC GT-Masters
Foto; ADAC-Motorsport
Prominenter Neuzugang im ADAC GT Masters: Der diesjährige FIA-Langstrecken-Weltmeister und Le-Mans-Sieger Timo Bernhard (Bruchmühlbach-Miesau) debütiert 2018 in der "Liga der Supersportwagen". Der 36-Jährige wird sich einen Porsche 911 GT3 R seines Rennstalls KÜS Team75 Bernhard mit Kévin Estre (29/F) teilen.

Bernhard ist einer der erfolgreichsten deutschen Sportwagen-Piloten und bereits seit 1999 in Porsche-Diensten - womit er der dienstälteste Werksfahrer der Stuttgarter ist. 2015 und 2017 holte er den Fahrertitel in der FIA WEC, zweimal - 2010 und 2017 - gewann er die 24 Stunden von Le Mans. Zudem holte er 2003 den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Daytona, 2008 triumphierte er bei den 12 Stunden von Sebring und stand insgesamt fünf Mal beim ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring ganz oben auf dem Podest. Sein gemeinsam mit Vater Rüdiger Bernhard geführter Rennstall KÜS Team75 Bernhard tritt seit 2016 im ADAC GT Masters an und gewann bisher fünf Rennen.

"Ich habe mich bewusst für ein Programm im ADAC GT Masters entschieden", so Bernhard. "Nach zwei WM-Titeln und Le-Mans-Siegen habe ich nach dem Ende des LMP1-Programms von Porsche als Fahrer neue Ziele gesucht, und ich sehe meinen Einsatz als einen Schritt, mit dem ich das Team weiter aufbauen und entwickeln kann. Das ADAC GT Masters ist eine neue Herausforderung, die Serie ist sehr stark besetzt. Kévin als Teamkollegen zu haben ist top."
Kevin Estre wird Teamkollege von Timo Bernhard
Foto: ADAC-Motorsport
Bernhards Teamkollege Estre startete erstmals 2010 im ADAC GT Masters. Seitdem hat er insgesamt sechs Rennen gewonnen. Seine bisher erfolgreichste Saison absolvierte der Franzose 2016, als er Gesamtvierter wurde. Das KÜS Team75 Bernhard plant wie in der Saison 2017 auch im nächsten Jahr den Einsatz zweier Porsche 911 GT3 R. Die Fahrerbesetzung des zweiten "Elfers" steht jedoch noch nicht fest.

Sonntag, 10. Dezember 2017

DTM: Interview mit Maro Engel - „Ich hatte mit der DTM noch nicht abgeschlossen“ (1.Teil)

Von der Kindergartenfreundschaft in die weite Motorsport-Welt: Maro Engel blickt zurück. Wir stellen in einer zweiteiligen Interview-Reihe den Menschen hinter dem Rennfahrer vor. Im ersten Teil spricht Maro über...
  • die ersten Kart-Runden: „Nico und ich sind mit den Minikarts herumgeeiert und hatten viel Spaß dabei.“
  • das Aufwachsen im Fürstentum: „Meine Eltern sind nach Monaco gezogen, als ich drei Jahre alt war.“
  • die Zeit zwischen seinen DTM-Jahren: „Ich habe dem Kundensport-Programm und Mercedes-AMG viel zu verdanken.“

Maro Engel im 2017er Mercedes
Foto: Jens Hawrda
Maro, wie bist du zum Motorsport gekommen?

Maro Engel: Wie die meisten Fans wahrscheinlich schon wissen, bin ich zusammen mit Nico [Rosberg] aufgewachsen. Wir waren zusammen im Kindergarten und da wir die einzigen deutschen Kinder waren, haben wir uns recht schnell sehr gut verstanden. So wurden wir rasch Freunde und haben auch in unserer Freizeit miteinander gespielt. Irgendwann hat Keke [Rosberg] zu meinem Vater gesagt: „ Pass auf, ich schenke Nico zu seinem Geburtstag ein Go-Kart. Hast du nicht Lust, dem Maro auch eins zu schenken? Dann können die Jungs unten auf der Kartstrecke etwas im Kreis fahren und wir genießen den Urlaub.“ Glücklicherweise hat mein Vater darauf geantwortet: „Klar, warum nicht?“ So hat alles angefangen.

Und wie ging es danach mit euch weiter?

Maro Engel: Danach sind wir mit den Minikarts herumgeeiert und hatten viel Spaß dabei. Wir haben das Kart dann nach Hause nach Monaco mitgenommen, wo ich an den Wochenenden zusammen mit Nico trainiert habe. Unsere Eltern haben dann zusammen ein Kartteam gegründet, mit dem wir ab 10 Jahren die ersten Rennen gefahren sind. Dann haben sich Nicos und meine Wege rein sportlich betrachtet getrennt, weil ich in Deutschland Junioren-Kartrennen gefahren bin und er in Italien.

Wie kam es eigentlich dazu, dass du in Monaco aufgewachsen bist?

Maro Engel: Meine Eltern sind nach Monaco gezogen, als ich drei Jahre alt war. Mein Vater war Kleidungsdesigner und hat später auch seine eigenen Marken gegründet. Irgendwann hat er auf einem Event Prinz Albert kennen gelernt und der hat ihn gefragt, warum er seinen Firmensitz nicht nach Monaco verlegt. Meine Mutter und meine Frau führen eine der Marken weiter, mein Vater hat aufgehört, als sich meine Eltern getrennt haben. Er lebt jetzt in Brasilien.

Du hast deine frisch angetraute Ehefrau Steffi angesprochen. Eure Hochzeit war sicherlich eines der Highlights deines Jahres?

Maro Engel: Absolut, unsere Hochzeit war wunderschön, einfach alles war an diesem Tag unglaublich. Wir hatten wie erhofft strahlend blauen Himmel. Für uns war es wirklich traumhaft und noch viel schöner, als wir es uns hätten erträumen können. Es war ein ganz besonderer Tag.

Und so ganz ohne Motorsport ging es auch dabei nicht, richtig?

Maro Engel: Das war ein völlig verrücktes, unglaubliches Erlebnis. Als das Team uns angeboten hat, den Mercedes-AMG C 63 DTM als Hochzeitsauto zu verwenden, waren wir hin und weg. Steffi hat sofort gesagt, dass wir das auf jeden Fall machen müssen, wenn es die Chance dazu gibt. Sie fand die Idee riesig! Es war ein Wahnsinns-Gefühl, zusammen mit meiner Frau im DTM-Auto von der Kirche wegzufahren, die enge Straße entlang durch das kleine Fischerdorf, raus auf die Küstenstraße. Wir beide hatten ein permanentes Grinsen im Gesicht. Der absolute Hammer!
Maro Engel im Jahr 2011 im DTM-Mercedes
Foto: Jens Hawrda
Nach deiner ersten Zeit in der DTM warst du ins Kundensport-Programm von Mercedes-AMG involviert. Was hast du davon mitgenommen?

Maro Engel:
Nach meinen ersten vier DTM-Saisons war es für mich persönlich eine Chance. Ich habe dem Kundensport-Programm und Mercedes-AMG viel zu verdanken. Deshalb fahre ich die großen GT-Rennen auch weiterhin sehr leidenschaftlich mit. Es macht mir richtig viel Spaß. Aber natürlich hatte ich immer im Hinterkopf, dass ich mit der DTM noch nicht abgeschlossen hatte. Ich hatte Bock auf meine Chance und wollte sie nutzen. Ich habe darum gekämpft und mir so die Möglichkeit erarbeitet, in diesem Jahr mit gleichen Voraussetzungen wie meine Teamkollegen an den Start zu gehen.

Samstag, 9. Dezember 2017

DTM: Drei Fragen an Gary Paffett

Gary Paffett
Foto: Jens Hawrda
Gary, wie sieht dein Fazit für die Saison 2017 aus?

Gary Paffett: In diesem Jahr ging es auf und ab. Am Ende der Saison vergisst du gerne einmal, was am Anfang alles passiert ist. Wenn ich zurückblicke, war der Saisonbeginn unglaublich. Das Auto war großartig und wir waren als Team stark. Es sah richtig gut für die Saison aus. Leider konnten wir diese Performance nicht über das gesamte Jahr aufrechterhalten. Aus meiner Sicht war es ein ordentliches Jahr. Ich habe in vielen Rennen gepunktet - in mehr als alle anderen Mercedes-Fahrer. Es gab nicht so viele Highlights, also Siege oder Podestplätze, wie ich es mir gewünscht hätte, aber es war eine konstant starke Saison. Die größte Leistung war sicher, dass Rob und ich den dritten Platz in der Teamwertung eingefahren haben, das war sehr gut für die Mannschaft. Alles in allem war es eine ordentliche Saison, aber nicht ganz so spektakulär wie ich es gerne gehabt hätte. Der Norisring war natürlich ziemlich spektakulär auf negative Art und Weise, aber zum Glück sind alle weitestgehend unverletzt davon gekommen.

Du hast in dieser Saison die meisten Punkteplatzierungen aller sechs Mercedes-Fahrer erzielt. Ärgert es dich trotzdem, dass kein Sieg dabei gewesen ist?

Gary Paffett: Es ist frustrierend. Ich habe jetzt schon seit mehr als vier Jahren kein Rennen mehr gewonnen. Aber unsere Konstanz stimmt mich zufrieden. Das muss unser Ziel sein. Man muss sich Siege hart erarbeiten, aber manchmal gibt es auch einen Zufallstreffer. Einige der Siege in diesem Jahr wurden durch eine glückliche Fügung wie das Safety Car oder die Strategie beeinflusst. Wir hatten kein Rennen, bei dem wir nur durch Glück ein tolles Ergebnis eingefahren haben. Wir haben uns unsere Punkte hart erarbeitet und gezeigt, dass wir das Auto kontinuierlich dahin bringen konnten, um eine gute Punkteausbeute einzufahren. Ich hatte das Gefühl, dass wir in diesem Jahr dann gute Wochenenden hatten, wenn das Auto nicht so konkurrenzfähig war wie die anderen. Ich bin in Spielberg und Hockenheim jeweils einmal Vierter geworden, was mit unserem Auto ein unglaubliches Ergebnis war. An den Wochenenden, an denen unser Auto richtig stark war, erwischten wir leider nicht so ein gutes Wochenende wie meine Teamkollegen. Deshalb haben sie Rennen gewonnen und ich nicht. Das war bezeichnend für mein Jahr. Es hat mich aber wahrscheinlich mehr zufriedengestellt, dass ich in so vielen Rennen in die Punkteränge gefahren bin. Denn das zeigt, dass mein Team und ich konstant eine sehr starke Performance aus dem Auto herausholen konnten.

Mattias Ekström und du gehören zu den DTM-Urgesteinen. Er hat den Titel beim Finale in Hockenheim hauchdünn verpasst. Du hast selbst schon eine ähnliche Situation erlebt. Wie schwierig ist es, danach zurückzuschlagen?

Gary Paffett:
Ich weiß nicht, wie sich Eki fühlt, aber meine Situation war damals etwas anders. Ich hatte zur Saisonmitte einen großen Vorsprung in der Meisterschaft und habe diesen im Verlauf der zweiten Hälfte verloren. Ich ging noch als Führender in das letzte Rennen und verlor dann die Meisterschaft. Das war richtig hart und ich brauchte eine ganze Weile, um das zu verarbeiten. Ich hatte den Titel zur Saisonmitte in der Hand, aber unser Auto konnte in der zweiten Hälfte nicht mit BMW mithalten. Sie haben mir kontinuierlich Punkte abgenommen. Bei Eki war es ein wenig anders. Es ging zwischen den Audi-Fahrern hin und her. Ich glaube also nicht, dass er den Titel so in der Hand hatte wie ich 2012. Aber wenn man beim letzten Rennen um die Meisterschaft kämpft und sie dann nicht gewinnt, ist das immer schwer zu verkraften. Er wird sicher enttäuscht darüber sein. Das dauert dann ein paar Wochen, bis man es weggesteckt hat.

Freitag, 8. Dezember 2017

Most komplettiert den ADAC GT Masters-Kalender 2018

  • ADAC GT Masters startet erstmals in Tschechien
  • "Liga der Supersportwagen" mit sieben Rennwochenenden
  • Vorsaisontest Ende März erneut in Oschersleben
Foto: Jens Hawrda
Premiere in Tschechien: Im kommenden Jahr wird das ADAC GT Masters erstmals im Autodrom Most starten. Der Traditionskurs nahe der deutsch-tschechischen Grenze komplettiert den Kalender des ADAC GT Masters 2018, dort werden vom 27. bis 29. April 2018 die Saisonrennen drei und vier ausgetragen. SPORT1 überträgt auch 2018 alle Rennen live und in voller Länge im Free-TV.

Das ADAC GT Masters startet erneut mit dem Vorsaisontest in der Motorsport Arena Oschersleben (26.-28. März) in die neue Saison. Das erste Rennwochenende findet zweieinhalb Wochen später (13. bis 15. April) an selber Stelle statt. Bereits seit 2008 wird in der Magdeburger Börde der Auftakt ausgetragen. 14 Tage danach gastiert die "Liga der Supersportwagen" im Autodrom Most, das als 13. Rennstrecke in der Serienhistorie Austragungsort eines Rennwochenendes ist. Der 4,212 Kilometer lange Kurs liegt nur wenige Kilometer hinter der deutsch-tschechischen Grenze und rund 80 Kilometer nordwestlich von Prag. In den vergangenen Jahren wurde die Boxenanlage der Rennstrecke renoviert, zudem erhielt der Kurs eine neue Asphaltdecke. Neben dem ADAC GT Masters wird auch die ADAC TCR Germany in Most antreten.

ADAC GT Masters-Kalender 2018

13.04.-15.04.2018 Motorsport Arena Oschersleben
27.04.-29.04.2018 Autodrom Most (CZ)
08.06.-10.06.2018 Red Bull Ring (A)
03.08.-05.08.2018 Nürburgring
17.08.-19.08.2018 Circuit Zandvoort (NL)
07.09.-09.09.2018 Sachsenring
21.09.-23.09.2018 Hockenheimring
 

Donnerstag, 7. Dezember 2017

DTM startet ab 2018 live beim TV-Sender SAT.1

  • Live-Übertragung aller 20 Rennen bei „ran racing“
  • Umfassende Vor- und Nachberichterstattung
  • „Ein starkes Zeichen für die Serie.“
Foto: Jens Hawrda
Die DTM hat einen neuen TV-Partner: SAT.1 wird ab 2018 die Rennen der populären Tourenwagenserie exklusiv in Deutschland live übertragen. Damit können die Fans die DTM auch weiterhin in einem sportaffinen Free-TV-Sender verfolgen. Die Rennen werden unter der bekannten Sportdachmarke „ran“ ausgestrahlt. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit einem derart großen TV-Partner“, sagt Achim Kostron, Geschäftsführer der DTM-Dachorganisation ITR GmbH. „Das ist ein starkes Zeichen für die Serie.“
 
Alexander Rösner, als „ran“-Sportchef plattformübergreifend für alle Sportinhalte verantwortlich: „Die DTM garantiert Top-Motorsport, spektakuläre Action und spannende Duelle der großen deutschen Automarken. Wir werden diese renommierte Rennserie mit ‚ran racing’ modern und crossmedial auf unseren Plattformen in Szene setzen. Die Zuschauer können sich auf eine ebenso ausführliche wie kompetente Berichterstattung von den Rennstrecken freuen – natürlich in gewohnt hoher ‚ran’-Qualität.“ Achim Kostron ergänzt: „SAT.1 ist ein perfekter TV-Sender für die DTM und die dort engagierten Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes. Gemeinsam wollen wir ein innovatives und attraktives TV-Konzept aufsetzen.“
 
SAT.1 ist der größte Sender der ProSiebenSat.1 Group mit Sitz in München. Die Gruppe zählt zu den erfolgreichsten unabhängigen Medienunternehmen in Europa. Der Konzern vernetzt sein reichweitenstarkes TV-Geschäft erfolgreich mit seiner Digitalsparte – entsprechend sollen DTM-Inhalte über ein breites Portfolio von Sendern und digitalen Plattformen verbreitet werden. Der Vertrag zwischen ITR und 7Sports, der Sportbusiness-Unit der ProSiebenSat.1 Group, läuft über zwei Jahre.
 
SAT.1 wird die Übertragungen der Rennen am Samstag und Sonntag in ein starkes Programmformat einbetten: 30 Minuten Vorberichterstattung sowie 15 Minuten nach der Zieldurchfahrt bieten Raum für Hintergrundberichte, Analysen und Interviews. Die Qualifyings werden im Live-Streaming auf ran.de sowie in der „ran“-App übertragen.
 
Die Besetzung des „ran“-Teams, das live von der Strecke berichten wird, gibt SAT.1 zu einem späteren Zeitpunkt bekannt. Die DTM-Saison 2018 wird mit dem Event vom 4. bis 6. Mai in Hockenheim eröffnet und umfasst insgesamt zehn Veranstaltungen. Den vollständigen Kalender 2018 wird die ITR in den nächsten Tagen bekannt geben.

Mittwoch, 6. Dezember 2017

Formel E: Audi verzichtet auf Berufung gegen Hongkong-Entscheidung

Daniel Abt
Foto: Audi-Motorsport
Audi hat sich entschieden, keine Berufung gegen die Disqualifikation von Daniel Abt in Hongkong einzulegen. Der Deutsche hatte am Sonntag das Rennen der Formel E gewonnen, wurde aber nachträglich aus der Wertung genommen, weil es Abweichungen bei Teilenummern im technischen Wagenpass gegeben hatte. Damit verliert Abt seinen ersten Formel-E-Sieg.
 
„Wir haben uns die Zeit genommen, um alle Dokumente und Abläufe genau zu prüfen“, sagt Teamchef Allan McNish. „Wir hatten durch den Formfehler im Wagenpass keinerlei Vorteil, alle Teile entsprachen zu jeder Zeit vollständig der Homologation und dem Technischen Reglement. Dennoch akzeptieren wir die Entscheidung der FIA und erkennen die Regularien rund um den technischen Wagenpass an. Unser Team hat einen kleinen Fehler mit großen Folgen gemacht, zu dem wir stehen und der Daniel um seinen hochverdienten Sieg gebracht hat. Dafür können wir uns nur entschuldigen. Ich bin mir sicher, wir sehen ihn schon bald wieder auf dem Podium.“

Dienstag, 5. Dezember 2017

DTM: Interview mit Paul Di Resta (Teil 2)

Mit drei Jahren zum ersten Mal in einem Kart, mit 24 DTM-Champion, mit 25 der Traum von der Formel 1: Paul Di Resta lebt auf der Überholspur. Wir stellen in einer dreiteiligen Interview-Reihe den Menschen hinter dem Rennfahrer vor. Im dritten Teil spricht Paul über...

  • den Traum vom Formel 1-Vertrag: „Um vier Uhr an Heiligabend war es dann soweit - es war ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.“
  • die Rückkehr in die DTM: „Ich mochte die Leute in der DTM und wollte zurück zu Mercedes. Ich bereue die Entscheidung überhaupt nicht.“
  • den Kampf am Limit: „Eine Qualifying-Runde ist in einem DTM-Auto genauso spannend wie in einem Formel-1-Auto.“
Paul Di Resta
Foto: Jens Hawrda
Paul, gab es in deiner bisherigen Karriere einen Scheideweg, der entscheidend dafür war, was danach kam?

Paul Di Resta: Zum Glück war ich nie in besonders schwierigen Situationen. Es gab Zeiten, gerade in der Anfangsphase meiner DTM-Karriere im Jahr 2008, als die Chance bestand, in die GP2 zu gehen, um dort meine Formel 1-Chancen aufrechtzuerhalten - und ich war dem nicht ganz abgeneigt. Ich war in der DTM glücklich und hatte Spaß, aber mein Traum war ganz klar die Formel 1. Aber ich bin froh, dass ich es damals nicht gemacht habe – denn ich habe es später trotzdem dorthin geschafft. Der zweite wichtige Moment war, als meine Formel-1-Zeit bei Force India zum Ende kam. Da fragte ich mich: Was ist jetzt die beste Option für mich? Aber im Hinterkopf wusste ich ganz genau, was ich wollte: Ich mochte die Leute in der DTM und wollte zurück zu Mercedes. Ja, ich hatte viele Angebote, aber manchmal muss man das machen, was dir dein Herz sagt. Und ich bereue die Entscheidung überhaupt nicht. Auch nicht, nachdem Mercedes am Ende des nächsten Jahres aus der DTM aussteigt. Ja, das ist schade, aber gleichzeitig kann die Reise auch in einem anderen Programm gemeinsam mit Mercedes-Benz weitergehen.

Kannst du dich an den Tag erinnern, als dein Formel-1-Traum in Erfüllung ging?

Paul Di Resta: Ich kann mich an den Tag erinnern, an dem ich den Vertrag unterschrieben habe. Es war eines dieser schmerzhaften Jahre, in denen ich Ersatzfahrer war. Klar, die Absichten waren da, aber so lange du das Papier nicht in der Hand hältst, kann alles passieren. Um vier Uhr an Heiligabend war es dann soweit - es war ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Normalerweise gehe ich an Heiligabend nicht aus, aber an dem Tag sind wir mit Freunden und Familie in den Nachtclub meines Vaters gegangen und haben gefeiert.

Waren deine Jahre in der Formel 1 so wie du sie dir erhofft hattest?

Paul Di Resta: Es war schwierig. Force India hatte es als Team nicht einfach, gerade mit Blick auf das Budget, aber auch einige andere Dinge. Aber die Leute im Rennteam sind unglaublich leidenschaftlich. Sie sind der Grund dafür, warum das Team funktioniert. Als Kind bin ich um sechs Uhr früh aufgestanden und habe mir die Rennen angesehen – jetzt bin ich auf einmal selbst um die Welt gereist und Formel-1-Rennen auf diesen Strecken gefahren. Ich lebte meinen Traum. Aber letzten Endes ist eine Qualifying-Runde in einem DTM-Auto genauso spannend wie in einem Formel-1-Auto. Man fährt am absoluten Limit. Natürlich würde ich gerne noch in der Formel 1 fahren, denn das sind die schnellsten Rennautos. Das fasziniert dich als Fahrer. Du gibst diesen Traum nicht auf, aber ich gehöre zu den wenigen Glücklichen, die dieses Ziel in ihrer Karriere erreicht haben. Viele haben das Talent dazu, aber schaffen es gar nicht soweit. Deshalb kann ich zurückblicken und sagen: Ja, ich habe es getan und ich habe es geliebt.

Wie lange hast du gebraucht, um zu verarbeiten, dass deine Formel-1-Karriere zu Ende war?

Paul Di Resta: Es war sehr emotional und hart. Ich habe es vor dem Rennen in Brasilien erfahren. Ich lag gerade auf dem Massagetisch und konnte ein Gespräch im Nebenraum mithören, das ich nicht hätte hören sollen. Deshalb war es ziemlich hart, mich an diesem Abend vom Team zu verabschieden. Ich hatte einfach einen Klops im Hals.

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, was du nach deiner Rennkarriere machen möchtest?

Paul Di Resta: Ich glaube, dafür ist es noch etwas zu früh. Aber ich habe schon immer gesagt, dass ich viel zu lange dabei bin, um urplötzlich ganz mit dem Motorsport aufzuhören. Ich möchte auch nach meinem Karriereende noch in irgendeiner Form im Motorsport involviert sein. Ich habe einfach zu viel Erfahrung, um diese nicht in irgendeiner Form einzusetzen oder weiterzugeben. Vielleicht kann ich jungen Fahrern helfen, die gerade erst am Anfang stehen. Das bedeutet nicht unbedingt als Manager, sondern vielleicht auf technischer Seite oder als Berater. Ich interessiere mich ohnehin sehr dafür, wie ein Team funktioniert. Aber ich denke, dass ich locker noch zehn Jahre im Rennsport vor mir habe.

Du hast bereits einen zweiten Job als TV-Experte in der Formel 1. Wie kam es dazu?

Paul Di Resta:
Als Rennfahrer sieht man die andere Seite immer ungefiltert. An einem guten Tag sieht man die viele Unterstützung. Aber an einem schlechten Tag, wenn jemand dich den ganzen Tag löchert, siehst du in den Medien die Bösen, die dunkle Seite. Du willst ihnen keine Gefühle zeigen, weil du glaubst, dass sie das gegen dich verwenden werden. Aber sie wollen einfach nur ehrliche Antworten. Am Ende schreiben sie so oder so etwas über dich. Wenn du aber eine gute Beziehung zu ihnen hast und ihnen gibst, was sie möchten, kann es für beide Seiten von Vorteil sein. Du musst auf das Gesamtbild achten und an die Zukunft denken. Ein gutes Verhältnis zu anderen Menschen kann der Schlüssel dazu sein, wie sie dich als Person wahrnehmen.

Sonntag, 3. Dezember 2017

Enttäuschung für Audi beim Formel-E-Auftakt

  • Sieger Daniel Abt nach angeblichem Formfehler des Teams ausgeschlossen
  • Team Audi Sport ABT Schaeffler kündigt Berufung an
  • Lucas di Grassi beim Saisonauftakt ohne Punkte
Daniel Abt verliert Sieg nach Wertungsausschluss
Foto: Audi-Motorsport
Der turbulente Saisonauftakt der Formel E in Hongkong endete für Audi mit einer Enttäuschung. Am Sonntagabend wurde Daniel Abt der auf der Rennstrecke verdient herausgefahrene erste Sieg in der weltweit ausgetragenen Elektro-Rennserie wegen eines angeblichen Formfehlers aberkannt. Das Team Audi Sport ABT Schaeffler hat gegen den Wertungsausschluss Berufung angekündigt.

Bei der Technischen Abnahme nach dem Rennen hatten die Technischen Kommissare Abweichungen bei Teilenummern im technischen Wagenpass bemängelt. Der Wertungsausschluss erfolgte, auch wenn die Teile absolut baugleich sind und vollständig der Homologation entsprechen.

„Daniel (Abt) ist an beiden Tagen fantastisch gefahren und hat diesen Sieg absolut verdient“, sagt Allan McNish, Teamchef des Teams Audi Sport ABT Schaeffler. „Was uns vorgeworfen wird, ist offenbar ein Formfehler im Wagenpass, der uns keinen Vorteil gebracht hat. Wir wollen uns die Möglichkeit vorbehalten, im Detail zu klären, was geschehen ist. Deshalb haben wir eine Berufung angekündigt.“

Im ersten Rennen am Samstag hatte Daniel Abt nach einer Aufholjagd den fünften Platz belegt. Titelverteidiger Lucas di Grassi blieb an beiden Tagen ohne Punkte – am Samstag nach einem Aufhängungsschaden, am Sonntag wegen eines Problems an der Batterie.

„Positiv ist, dass wir an beiden Tagen eine starke Renn-Performance hatten“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Aber natürlich hatten wir uns den Sonntagabend etwas anders vorgestellt.“ Nach dem Wertungsausschluss von Daniel Abt, erbt Felex Rosenqvist den Sieg, zweiter wird Edoardo Mortara vor Mitch Evans.

Bis drei Runden vor Schluss führte Edoardo Mortara das Rennen souverän an, aber er wollte nicht nur den Sieg, sondern wollte sich auch noch die schnellste Rennrunde holen. Dabei riskierte der Venturi-Pilot Zuviel und drehte sich. Nach dem Rennen rang der enttäuschte Mortara um seine Fassung: «Ich hatte noch genug Energie, deshalb bin ich immer mehr ans Limit gegangen. Wir hatten die Chance auf den Sieg, ich habe sie aber nicht genutzt, deshalb bin ich sehr enttäuscht. Manchmal haben kleine Fehler große Auswirkungen, heute war so ein Fall»  Er kündigte an: «Beim nächsten Mal bleibe ich ein wenig cooler. Wenigstens haben wir der Konkurrenz gezeigt, dass sie ein starkes Venturi-Team erwarten müssen.»

Ergebnis 2. Rennen in Honkong (Top-Five):

1. Felix Rosenqvist, Mahindra Racing,
2. Edoardo Mortara, Venturi Formula E Team,
3. Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing,
4. Jean-Eric Vergne, TECHEETAH,
5. Sam Bird, DS Virgin Racing.

Stand Fahrerwertung nach zwei Rennen (Top-Five):

1. Felix Rosenqvist, Mahindra Racing,
2. Edoardo Mortara, Venturi Formula E Team,
3. Mitch Evans, Panasonic Jaguar Racing,
4. Jean-Eric Vergne, TECHEETAH,
5. Sam Bird, DS Virgin Racing.

Stand Teamwertung nach zwei Rennen (Top-Five):

1. Mahindra Racing, 44pts
2. DS Virgin Racing, 41pts
3. Techeetah, 33pts
4. Venturi Formula E, 30pts
5. Panasonic Jaguar Racing, 27pts

DTM: Interview mit Paul Di Resta (Teil 1)

Mit drei Jahren zum ersten Mal in einem Kart, mit 24 DTM-Champion, mit 25 der Traum von der Formel 1: Paul Di Resta lebt auf der Überholspur. Wir stellen in einer dreiteiligen Interview-Reihe den Menschen hinter dem Rennfahrer vor. Im zweiten Teil spricht Paul über...

  • seine Frau Laura: „Sie passt auf die Kinder auf, während ich in einer Traumwelt lebe und Autorennen fahre.“
  • seine Kinder: „Vater zu werden ist das beste Gefühl überhaupt.“
  • seinen Bruder: „Er ist mein bester Freund und es ist schön, wenn dein Bruder deinen Helm lackiert und damit seiner Leidenschaft nachgehen kann.“
Paul Di Resta
Foto: Jens Hawrda
Paul, wann hast du deine Frau Laura kennengelernt?

Paul Di Resta: Kurz bevor ich 18 geworden bin. Wir waren beide noch sehr jung und wohnten in der gleichen Gegend. Sie begann gerade an der Universität zu studieren, während ich mich durch die Nachwuchsserien arbeitete. Sie war also von Anfang an mit dabei und hat mich bei allem begleitet, was ich erreicht habe. Sie war ein wahnsinnig wichtiger Teil davon. Zu Beginn war sie kein großer Motorsportfan, aber sie ist mit der Zeit zu einem geworden. Sie unterstützte mich von Anfang an, hat niemals in Frage gestellt, was ich tue. Sie macht sich keine Sorgen und weiß, dass ich mein Bestes gebe, damit alles so sicher wie möglich ist.

Wie wichtig ist es, dass sie dich schon kannte, bevor du Erfolg hattest?

Paul Di Resta: Es heißt immer: „Happy Wife, Happy Life.” Mein Leben hatte mit ihr einen Anker und wir können es beide gemeinsam genießen. Wie oft darf man schon die Welt umreisen und gleichzeitig seinen Job ausüben? Wir hatten in meiner Formel-1-Zeit drei schöne Jahre, in denen wir unterschiedliche Kulturen kennenlernen durften. Das fehlte mir sehr, nachdem ich nicht mehr in der Formel 1 gefahren bin. Aber diese Reise mit jemandem zu teilen, ist etwas ganz Besonderes, das nicht viele Leute erleben dürfen. Schon gar nicht, wenn man sich bereits so früh kennengelernt hat. Wir sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen.

Wie hat sich dein Leben als Vater verändert?

Paul Di Resta: Vater zu werden ist das beste Gefühl überhaupt. Motorsport ist natürlich immer noch ein großer Teil meines Lebens, es ist mein Hobby, meine Leidenschaft, dem habe ich mich verschrieben. Aber mein Kind am Morgen lächeln zu sehen oder von ihm geküsst oder umarmt zu werden – das ist einmalig. Es hat mich als Menschen verändert. Ich weiß Dinge jetzt viel mehr zu schätzen. Die Leute sagen immer: „Wenn du Kinder hast, veränderst du dich zum Besseren.“ Es ist fantastisch, schon jetzt die verschiedenen Persönlichkeiten zu beobachten. Sie nehmen unsere guten und schlechten Eigenschaften an. Es ist unglaublich und ich hoffe, dass meine Kinder mir so eng verbunden bleiben wie ich meinen Eltern. Es beeinflusst meine Ziele nicht, denn ich weiß, dass Laura und die Kinder mich darin unterstützen. Eigentlich ist Laura der Star in der Familie, sie hält alles am Laufen, wenn ich unterwegs bin. Sie passt auf die Kinder auf, während ich in einer Traumwelt lebe und Autorennen fahre. Aber das mache ich, um für sie sorgen zu können – und das weiß sie.

Was würdest du sagen, wenn deine Kinder Rennfahrer werden wollten?

Paul Di Resta: Ehrlich gesagt, würde es mein Leben einfacher machen, da dann mein Dad beschäftigt wäre. Ich bin mit der Einstellung aufgewachsen: Was immer du machen willst, wir werden einen Weg finden, um es umzusetzen. Wenn sie zu 100% davon überzeugt sind, dass sie Rennen fahren wollen, dann wäre ich voll dabei. Es gehört zum Erwachsenwerden dazu, deinen Kindern zu helfen. Und es hält die Familie auch zusammen.

Apropos Familienbande: Dein Bruder designt deine Helme. Wie wichtig ist das für dich?

Paul Di Resta:
Ich stehe meinem Bruder sehr nahe. Er ist mein bester Freund. Er ist künstlerisch veranlagt und es ist schön, wenn dein Bruder deinen Helm lackiert und damit seiner Leidenschaft nachgehen kann. Es gefällt ihm und ist ein wichtiger Teil von ihm. Ich sage ihm immer grob, was ich mir vorstelle, und der Rest ist dann seine Spielweise, um sich auszutoben. Und es ist kostenlos – ich muss ihn nicht bezahlen! (lacht) Ich bin nun mal Schotte, da denkt man an sowas...