Samstag, 17. Juni 2017

DTM: Tabellenführung, aber Enttäuschung für Audi

  • Fünf Audi RS 5 DTM in Budapest an der Spitze der Startaufstellung
  • Safety-Car bringt Audi um alle Chancen im Samstagsrennen
  • Audi neuer Spitzenreiter in der Hersteller- und Teamwertung der DTM
Foto: Jens Hawrda
Audi hat im Samstagsrennen in Budapest (Ungarn) die Führung in der Hersteller- und Teamwertung der DTM übernommen. Nach einer starken Leistung im Qualifying mit fünf Audi RS 5 DTM an der Spitze der Startaufstellung endete das Rennen für Audi jedoch extrem enttäuschend.

Nach 34 Runden auf dem Hungaroring war Mike Rockenfeller vom Audi Sport Team Phoenix auf Platz vier der beste Audi-Pilot. Dabei hatte Audi in beiden Freien Trainings die Bestzeit erzielt und das Zeittraining am Samstagvormittag klar dominiert.

René Rast setzte seine eindrucksvolle Debütsaison in der DTM mit seiner ersten Pole-Position und einem neuen Rundenrekord fort. Teamkollege Jamie Green war nur 0,076 Sekunden langsamer und sorgte dafür, dass das Audi Sport Team Rosberg zum ersten Mal mit beiden Autos aus der ersten Reihe startete. Das Audi Sport Team Abt Sportsline sicherte sich mit Mattias Ekström und Nico Müller die zweite Startreihe, das Audi Sport Team Phoenix komplettierte den insgesamt starken Audi-Auftritt im Qualifying mit den Startpositionen fünf (Mike Rockenfeller) und sieben (Loïc Duval).

Nach dem Start fuhren mit René Rast, Mattias Ekström, Jamie Green und Mike Rockenfeller zunächst vier Audi RS 5 DTM souverän an der Spitze des Feldes, ehe in Runde acht das Safety-Car auf die Strecke ging, weil Maxime Martin seinen BMW auf der Strecke abgestellt hatte. Davon profitierten seine beiden Markenkollegen Timo Glock und Bruno Spengler sowie Mercedes-Benz-Pilot Paul Di Resta, die ihre Plicht-Boxenstopps zu diesem Zeitpunkt bereits absolviert hatten. Alle anderen Piloten mussten nach dem Restart zum Reifenwechsel an die Box kommen und fielen weit hinter das neue Führungstrio zurück.

Obwohl die Audi-Piloten teilweise bis zu zwei Sekunden schneller fuhren, reichte es am Ende für Mike Rockenfeller „nur“ zum vierten Platz. Der DTM-Champion des Jahres 2013 machte mehr als 20 Sekunden auf den späteren Sieger gut. Kurz vor Rennende holte Rockenfeller den Drittplatzierten Bruno Spengler ein, konnte den Kanadier aber nicht mehr überholen.

„Wäre das Rennen eine Runde länger gewesen, hätte ich ihn noch gekriegt“, sagte „Rocky“ nach dem Rennen. „Das Ergebnis ist für Audi natürlich enttäuschend. Ich selbst habe das Maximum herausgeholt. Mein Auto war schnell und das Rennen hat viel Spaß gemacht. Die Regeln sind, wie sie sind: Wenn man riskiert, früh zu stoppen, dann weiß man, dass man ein eventuelles Safety-Car in der Tasche hat. Wir haben es heute nicht gemacht und sind dafür bestraft worden – andere wurden belohnt. Aber so ist Motorsport. Ich habe wichtige Punkte geholt und bin in der Tabelle auf Rang drei vorgerückt.“

Mattias Ekström beendete das Rennen auf dem fünften Platz. René Rast und Jamie Green fielen durch späte Stopps auf die Plätze sechs und sieben zurück. Trotzdem konnte Green den Rückstand auf Tabellenführer Lucas Auer (Mercedes-Benz) auf acht Punkte reduzieren.

Nico Müller verpasste als Elfter knapp einen Punkt, nachdem er nach dem Restart hart am Heck getroffen wurde und sein Audi RS 5 DTM dabei stark beschädigt wurde. Loïc Duval gelang mit Startplatz sieben das beste Qualifying-Ergebnis seiner noch jungen DTM-Karriere. Der Franzose verpasste seine ersten DTM-Punkte durch eine Kollision in der letzten Runde, die ihn vom neunten auf den 15. Platz zurückwarf.

„Nach dem starken Qualifying ist das heutige Ergebnis für uns extrem enttäuschend und ärgerlich“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Die Ausgangssituation war perfekt, aber das Safety-Car kam in einem denkbar ungünstigen Moment. Wir waren gerade dabei, Loïc Duval an die Box zu holen, um wenigstens ein Auto in der Gruppe mit den Frühstoppern zu behalten. Man weiß ja nie genau, ob und wann es ein Safety-Car gibt. Wir hatten heute das mit Abstand stärkste Auto und werden alles daransetzen, morgen wieder um den Sieg zu kämpfen.“ Das zweite Rennen auf dem Hungaroring startet am Sonntag um 15.15 Uhr.