Montag, 17. Juli 2017

Halbzeit in der DTM: Audi dreimal auf Platz eins

  • Vor dem Moskau-Gastspiel: Führung in der Fahrer-, Hersteller- und Teamwertung
  • Mike Rockenfeller will trotz gebrochenem Fuß dritten Sieg in Russland
  • Youngster Nyck de Vries (22) steht als Reservefahrer bereit
Audi präsentiert sich bei einen Show-Event in Moskau
Foto: Audi-Motorsport
Audi liegt in allen drei DTM-Wertungen aktuell an der Tabellenspitze. Bei den Rennen auf dem Moscow Raceway geht es an diesem Wochenende darum, den Vorsprung auszubauen. Die bisherigen sechs DTM-Rennen nahe der russischen Hauptstadt konnten Audi, BMW und Mercedes je zwei Mal für sich entscheiden.

Mattias Ekström kommt als Spitzenreiter der Fahrerwertung nach Russland. Der Schwede führt erstmals seit Sommer 2015 wieder die DTM-Tabelle an. Nach dem Gewinn der Rallycross-WM im vergangenen Jahr hat der Audi-Pilot in dieser Saison weiter gute Chancen, seinen dritten DTM-Titel zu gewinnen. „Noch liegen die Besten eng zusammen und es gibt keine klaren Favoriten“, sagt der DTM-Champion der Jahre 2004 und 2007. „Ab jetzt wird der Kreis der Titelanwärter mit jedem Rennen kleiner und ich hoffe, bis zuletzt dabei zu sein.“

Dem Schweden aus dem Audi Sport Team Abt Sportsline liegt der Moscow Raceway, rund 100 Kilometer westlich der russischen Hauptstadt. Bei den bisherigen sechs DTM-Rennen dort stand Ekström dreimal auf dem Podium, nur einmal blieb er ohne Punkte: 2015 kollidierte er im Samstagsrennen spektakulär mit BMW-Pilot Timo Glock. Seine Crew reparierte das Auto über Nacht. Der Lohn damals: Platz drei am Sonntag und die Tabellenführung für Ekström.

Viel Arbeit hatte in den vergangenen beiden Wochen auch das Audi Sport Team Phoenix nach dem schweren Unfall von Mike Rockenfeller auf dem Norisring. Da sein Audi RS 5 DTM bei dem Zusammenstoß mit Mercedes-Pilot Gary Paffett mit 35 g belastet und dabei schwer beschädigt wurde, hat die Mannschaft das Einsatzauto vorsorglich auf einem anderen Monocoque komplett neu aufgebaut. Am vergangenen Dienstag (11. Juli) absolvierte der Niederländer Nyck de Vries (22) den Roll-out, ehe das Auto exakt vermessen wurde und am Donnerstagabend per Lkw auf die rund 2.400 Kilometer lange Reise nach Russland ging.

Rockenfeller selbst hatte sich bei dem Unfall eine Fraktur des linken Mittelfußes zugezogen, ist aber auf dem Weg der Besserung. Sollte er am kommenden Wochenende wider Erwarten nicht starten können, steht Youngster de Vries auch in Moskau als Reserve bereit. „Ich mag die Strecke und will unbedingt fahren, sonst ist die Meisterschaft für mich gelaufen“, sagt „Rocky“. Er habe seinen Fuß geschont, sei regelmäßig in der Physiotherapie gewesen und ein Orthopäde habe ihm eine spezielle Bandage für den linken Rennschuh gebaut. Rockenfeller: „Mit dieser Bandage sollte es gehen. In Moskau möchte ich nicht nur fahren, sondern dort auch zum dritten Mal gewinnen.“

2013 und 2015 holte Rockenfeller die bisher einzigen Siege für Audi auf dem Moscow Raceway. „Umso wichtiger ist es für uns, Rocky dabeizuhaben“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Im vergangenen Jahr war Moskau kein gutes Wochenende für uns. Das möchten wir ändern. Die Reifen werden eine wichtigere Rolle spielen als zuletzt am Lausitzring und am Norisring. 2013 hat Mike in Moskau mit den damaligen Optionsreifen gewonnen. Diesbezüglich sind wir gut aufgestellt.“

Das neunte Saisonrennen der DTM startet am Samstag, 22. Juli, um 15.40 Uhr Ortszeit, der erste Lauf der zweiten Saisonhälfte am Sonntag, 23. Juli, um 14.45 Uhr. Die ARD überträgt an beiden Tagen live im „Ersten“ (Samstag ab 14.30 Uhr MESZ, Sonntag ab 13.30 Uhr MESZ).